"Müssen uns wieder aufrappeln"

Der HSV spielt gegen seine Versagensängste

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Der HSV hat eine magere Restart Bilanz.(Foto: Wagner/Witters/Pool/Witters)

Der Hambuger SV erlebt im Zweitliga Topspiel gegen Stuttgart einen bitteren Abend. Doch Dieter Hecking will den Traum vom Aufstieg nicht begraben - und fordert eine prompte Reaktion. Die Mannschaft kämpft dabei auch gegen die Angst, die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga erneut zu verspielen.

Viel Zeit zum Nachdenken haben die Spieler des Hamburger SV nach dem Last-Minute-Niederschlag beim VfB Stuttgart nicht. Schon am Sonntag müssen die Hanseaten gegen den SV Wehen Wiesbaden beweisen, dass sie das 2:3 bei den Schwaben im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga nicht umgehauen hat. "Das kann man nicht einfach so herausschütteln. Aber das ist jetzt unsere Aufgabe", sagte Trainer Dieter Hecking nach dem "extrem bitteren Abend" in Stuttgart. "Wir haben nicht viel Zeit. Das werden wir wieder hinbekommen." Das ist auch nötig: Denn längst macht sich die Furcht breit, dass der HSV wie in der vergangenen Saison den Aufstieg verspielen könnte.

Das entscheidende Gegentor der Stuttgarter durch Ex-Nationalspieler Gonzalo Castro in der Nachspielzeit könnte noch nachhaltig wirken. Statt mit dem Minimal-Vorteil als Tabellenzweiter hinter Arminia Bielefeld in die entscheidende Saisonphase zu gehen, rutschten die Hanseaten hinter die Stuttgarter auf Rang drei mit zwei Punkten Rückstand zurück. Die HSV-Bilanz nach dem Ende der Corona-Zwangspause ist mager.

Aufrappeln, statt die Köpfe hängen lassen

In drei Spielen holte das Team nur zwei Unentschieden (2:2 in Fürth, 0:0 gegen Bielefeld). Fragen nach einer möglicherweise verpassten Rückkehr in die Bundesliga will Hecking noch nicht beantworten und verweist auf die restlichen Partien. "Wenn die sechs Spiele gespielt sind und wir haben den Aufstieg verspielt, dann ist die Frage berechtigt", sagte der 55-Jährige. "Ich muss nach vorne gucken, erst mal selber das Geschehen verarbeiten und meiner Mannschaft den Halt geben, den sie braucht. Wir können jetzt nicht liegen bleiben, sondern müssen uns wieder aufrappeln."

Wozu die Mannschaft in der Lage ist, zeigte sie am Donnerstagabend in Stuttgart zumindest 45 Minuten lang. In der ersten Halbzeit war sie besser und lag verdient mit 2:0 in Führung. Doch nach der Pause und zwei schnellen Gegentoren brauchten die Hamburger zu lange, um wieder ins Spiel zu finden. Als ihnen das gelungen war, verspielten sie aber auch noch das Remis. "Am Ende musst du cleverer sein, einen Punkt mitnehmen und nicht noch mal in einen Konter rennen", sagte Hecking.