Johnson-Berater Cummings soll vor Rücktritt stehen
Der umstrittene Berater des britischen Premiers, Dominic Cummings könnte Medienberichten zufolge im Jahresverlauf zurücktreten. Er steht wegen seines Verhaltens in der Corona-Krise unter Beschuss.
Der engste Berater des britischen Premierministers Boris Johnson, Dominic Cummings, erwägt wegen seiner Verstöße gegen die Ausgangssperre einem Medienbericht zufolge einen Rücktritt im Jahresverlauf. Cummings könnte seinen Hut in sechs Monaten nehmen, berichtete die "Daily Mail" am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Er dürfte jedoch zunächst wohl straffrei ausgehen. Die Polizei erklärte am Donnerstag, Cummings habe wohl gegen Corona-Regeln verstoßen, als er mit seiner Frau und seinem Sohn ein Schloss in der Nähe seines Elternhauses besucht habe.
Keine rechtlichen Schritte
Sie werde deswegen aber keine rechtlichen Schritte einleiten. Es handle sich um einen geringfügigen Verstoß gegen die Vorschriften, weil Cummings die Abstandsregeln eingehalten habe. Ein Regierungssprecher erklärte, damit sei der Fall abgeschlossen.
Cummings war Ende März mit seiner an dem Coronavirus erkrankten Frau und seinem Sohn im Auto 400 Kilometer weit durch England nach Durham zu seiner Familie gefahren und hatte dort den Ausflug zu dem Schloss unternommen. Das hatte eine heftige Debatte ausgelöst. Auch Abgeordnete der regierenden Konservativen sprachen sich für einen Rücktritt von Cummings aus. In England, das besonders stark von dem Coronavirus betroffen ist, soll die Epidemie nun mit vermehrten Tests und der Rückverfolgung von Kontakten unter Kontrolle gehalten werden.