Credit Suisse zieht gegen Finma vor Bundesgericht
Die Schweizer Grossbank Credit Suisse hält die Anwaltskanzlei, die die Vorgänge rund um den Beschattungsskandal innerhalb der Bank untersuchen soll, weiterhin für befangen. Deswegen zerrt sie die Finma nun vors Bundesgericht.
Und sie wehrt sich weiter: Bereits Mitte April hat die Schweizer Grossbank Credit Suisse mitgeteilt, dass sie mit der Ernennung von Thomas Werlen als unabhängiger Prüfer im Auftrag der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma nicht einverstanden ist. Der Managing Partner der Schweizer Niederlassung von Quinn Emanuel soll die Vorgänge innerhalb der Bank während der Beschattung des ehemaligen CS-Topbankers Iqbal Khans auf die Einhaltung der Corporate-Governance-Regeln untersuchen.
Wie der «Tages-Anzeiger» am Freitag berichtete, zieht die Bank nun vor Bundesgericht. Eine Ebene weiter unten, das Bundesverwaltungsgericht, hat die CS bereits im März abblitzen lassen. Werlen sei nicht unabhängig, monierte die CS, seine Kanzlei rühme sich mit Tätigkeiten gegen die Bank und habe eine feindselige Haltung ihr gegenüber. Ausserdem führte und führt Quinn Emanuel Verfahren gegen die CS.
Harzige Aufgabe
Das Bundesverwaltungsgericht beschied der CS bereits, Werlen sei als Partner nicht am Gewinn der globalen Gesamtkanzlei beteiligt, er könne somit als unabhängig betrachtet werden. Damit gibt sich die CS, wie sie in der Zeitung kommentiert, nicht zufrieden: «Credit Suisse bestätigt, dass sie das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Bundesgericht überprüfen lässt. Im Zentrum steht dabei wie bisher die Frage der Unabhängigkeit der prüfbeauftragten Anwaltskanzlei Quinn Emanuel. Nach unserer Auffassung ist Quinn Emanuel nicht wie gesetzlich gefordert unabhängig, weil sie weltweit viele Gerichtsprozesse gegen die Bank führt.»
Werlen hat in der Zeit seine Arbeit bereits aufgenommen. Er und ein etwa zwölfköpfiges Team sollen Interviews führen sowie E-Mails und Telefondaten sichten. Im März soll er ausserdem erfolglos versucht haben, die Mobiltelefone sämtlicher Geschäftsleitungsmitglieder und Verwaltungsräte der CS einzuziehen.
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