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Der malerische Nikolaihof bei Abendstimmung.NOEN
Bezirk Krems

Widerstand gegen die Maske

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Nikolaihof zur „maskenfreien Zone“ erklärt. Berichte über maskenlose Bedienung auf Fesslhütte.

„Hiermit erkläre ich den Nikolaihof Wachau zur maskenfreien Zone! Ich werde die Gesundheit meiner Mitarbeiter nicht durch Maßnahmen, welche durch die Wissenschaft nicht gedeckt sind, gefährden!“ Mit diesem Facebook-Posting sorgte Nikolaus Saahs, der Winzer des berühmten Nikolaihofs in Mautern, vor einigen Tagen für viel Aufsehen – und Feedback, das Aufschluss über die Stimmung unter den Gästen gibt. Viele Leute gratulierten Saahs zu der Ankündigung und unterstützen seine Auffassung, die Masken schaden mehr, als sie bringen. Auch Schwester und Ärztin Christine, die sich sehr intensiv mit COVID-19 beschäftigt (siehe Seiten 10/11), stärkt ihrem Bruder den Rücken.

Doch was steckt eigentlich hinter der Ankündigung, im Nikolaihof würden keine Masken zu sehen sein? Darüber hat die NÖN mit Saahs gesprochen.

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Winzer Nikolaus Saahs ist ein klarer Gegner der Maske in der Gastronomie.Nikolaihof Wachau

Der altehrwürdige Betrieb, der ein Weingut, Gastronomie und Beherbergung vereint, öffnet am Freitag seine Pforten nach der Coronapause. Ganz so radikal, wie es das Facebook-Posting erahnen lässt, wird Saahs aber nicht vorgehen. Keinerlei Gesetze sollen gebrochen werden, obwohl das Servicepersonal keine Maske tragen wird. Auch er werde ohne Maske unterwegs sein. „Unsere zwei Kellner haben ein ärztliches Attest, sie müssen keine Maske tragen“, erzählt Saahs. Er selbst sei nach seiner Rechtsauffassung als Eigentümer, der keine Servicefunktion ausübt, aber durchaus mit Kunden in Kontakt tritt, nicht verpflichtet, eine Maske zu tragen.

Doch warum ist Saahs überhaupt derart auf Kriegsfuß mit dem Mund-Nasen-Schutz, für dessen verpflichtende Einführung in vielen Lebensbereichen etliche Experten der Regierung beipflichteten? Für den Winzer ist die richtige Verwendung der Maske „nicht möglich“. Bei der Aufbewahrung komme sie zwangsläufig in Verbindung mit Viren oder Bakterien. „Diese Regelung ist gestört“, sagt Saahs, der als Notfallsanitäter beim Kremser Roten Kreuz viel Erfahrung mit der ungeliebten Gesichtsverhüllung hat.

Noch bevor der Nikolaihof am 29. Mai aufsperrt, soll woanders schon zuvor Servicepersonal Gäste ohne Maske bedient haben. Zwei Gäste der Fesslhütte, des beliebten Wanderziels zwischen Egelsee und Dürnstein, erzählten gegenüber der NÖN, dass sie am vergangenen Freitag beim Mittagessen Kellner ohne Mundschutz beobachteten. Inhaber Johann Riesenhuber, der auch Bürgermeister von Dürnstein ist, kann das nicht glauben. „Das ist eigentlich nicht vorstellbar. Ich habe extra Speisenträger, damit aus der Küche niemand versehentlich ohne Visier rausgeht.“