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Einer neuen Studie zufolge lässt sich die Coronavirus-Ausbreitung in Deutschland und Europa auf eine Superspreader-Location zurückführen.Foto: iStock/zoranm

Coronavirus-Ausbreitung in Deutschland: Studie weist auf gefährlichen Hotspot hin

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Es scheint so als ließe sich die massive Coronavirus-Ausbreitung in Deutschland auf einen wichtigen Hotspot zurückführen.

Einer neuen Studie zufolge spielt der österreichische Skiort Ischgl auch für die Coronavirus-Ausbreitung in Deutschland eine nicht unwesentliche Rolle. Konkreter soll es sich dabei um einen der wichtigsten Corona-Hotspots Europas handeln, der Maßgeblich zum Anstieg der Infektionsrate beitrug. Doch was genau macht das Tiroler Wintersport-Paradies zum "Ground Zero"?

Coronavirus-Ausbreitung: Neue Studie zeigt den Ursprung

Das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) hat sich der Frage um die Superspreader-Location angenommen. "Die geografische Nähe zu Ischgl in Tirol ist offenbar in der aktuellen Corona-Pandemie einer der Hauptrisikofaktoren für eine vergleichsweise hohe Infektionsrate in der Bevölkerung in Deutschland", heißt es in der Studie zur Coronavirus-Ausbreitung etwa.

Auf Grundlage von Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) aus den 401 Landkreisen der Bundesrepublik. Vor allem jene, die näher am Hotspot Ischgl liegen, sollen systematisch höhere Infektionsraten aufweisen als jene, die weiter von ihr entfernt liegen. "Schon ein um zehn Prozent kürzerer Anfahrtsweg nach Ischgl, erhöht die Infektionsrate im Durchschnitt um neun Prozent", erklärt Gabriel Felbermayr, Präsident des IfW.

Andersherum bedeute das: "Lägen alle deutschen Kreise so weit weg von Ischgl wie der Kreis Vorpommern-Rügen, gäbe es in Deutschland fast 50 Prozent weniger Infektionen mit dem Coronavirus." Doch ist die Superspreader-Location längst nicht der einzige Faktor, der der Corona-Ausbreitung in Deutschland zugute kommt.

Coronavirus: Ausbreitung und Eindämmung

Zwar konnte "ein Drittel aller Fälle in Dänemark und ein Sechstel aller Fälle in Schweden auf Ischgl zurückgeführt werden", doch tragen Brandherde wie Karnevalsfeiern, Apres-Ski-Partys und dergleichen generell zur verstärkten Coronavirus-Ausbreitung bei. Die Behebung dieser Problematik stellt die Wissenschaft vor weitere wichtige Fragen.

So beschäftigen sich Forscher und Institute aus aller Welt mit der Entwicklung neuer Arzneimittel. Ein Impfstoff gehört wohl zu den vielversprechendsten Ansätzen. Fünf Studien zur Coronavirus-Impfung wecken dabei ganz besondere Hoffnung. Soll die Coronavirus-Ausbreitung eingedämmt werden, müssen wir jedoch alle an einem Strang ziehen.