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Christian Buschhardt zeigt einen der Aushänge, die jetzt überall im Freibad zu finden sind.Foto: Andreas Richter
Planschen mit Abstand

Diese Regeln müsse Freibad-Besucher in Weißenfels beachten

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   •  Am Freitag beginnt die Saison im Weißenfelser Freibad.

Weissenfels - Von der Fünf-Meter-Plattform einen kühnen Sprung ins Wasser wagen, auf der großen Liegewiese in der Sonne baden und danach ins kühle Nass rutschen - all das ist ab diesem Freitag wieder im Weißenfelser Freibad möglich. Was noch vor fünf Wochen nicht mehr als eine vage Hoffnung war, ist nun doch wahr geworden: Die Freizeitoase am Kastanienweg darf für Wasserratten öffnen. Die jüngsten Corona-Regelungen des Landes machen es möglich.

Abstand beim Duschen oder Planschen, Rutschen oder Sonnenbaden

Dabei war das Ganze ein knapper Einlauf. Nachdem der Sport- und Freizeitbetrieb schon ab Mitte April routinemäßig mit den Vorbereitungen auf die neue Saison begonnen hatte, war erst vor gut einer Woche klar, dass - mit den entsprechenden Auflagen - wirklich geöffnet werden darf. „Innerhalb einer Woche haben wir das geforderte Hygienekonzept auf die Beine gestellt“, berichtet Viola Schikorr, die Leiterin des Sport- und Freizeitbetriebes.

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Duschen mit AbstandFoto: A. Richter

Ein Konzept, das es in sich hat. Das Entscheidende: überall 1,5 Meter Abstand halten. Schon vor der Kasse weisen jetzt blaue Markierungen auf die allgegenwärtige Herausforderung der Corona-Zeit hin. Auch drinnen wird den Badegästen Distanz verordnet - ob beim Duschen oder Planschen, beim Rutschen oder Sonnenbaden.

Jedem Badegast stehen 15 Quadratmeter zu

Damit es nicht zu voll wird im Freibad, wurde nach einer komplizierten Formel der Deutschen Gesellschaft für das Bäderwesen ein Besucherlimit ermittelt. Dabei ist die Weißenfelser Freizeitanlage mit ihrer gut 25.000 Quadratmeter großen Liegefläche in einer vergleichsweise komfortablen Situation.

Immerhin dürfen sich 1.665 Menschen gleichzeitig auf dem weitläufigen Gelände aufhalten. Damit die Abstände eingehalten werden können, stehen jedem Badegast 15 Quadratmeter zu. Auch im Wasser gibt es eine Höchstgrenze: Maximal 555 Menschen dürfen dort gleichzeitig planschen.

Plantschen mit Abstandsregeln 

Das Besucherlimit einzuhalten, darin sieht Christian Buschhardt, Schwimmmeister und Chef im Bad, allerdings kein größeres Problem. In vergangenen Jahren seien an einem Wochenendtag mit gutem Wetter 1.000 bis 1.500 Badegäste im Laufe des gesamten Tages gezählt worden, so seine Erfahrung. Anspruchsvoller dürfte da schon die Durchsetzung der Corona-Regeln sein. „Das wird eine Badesaison, die wir so noch nie hatten“, weiß Buschhardt, der immerhin das achte Jahr dabei ist, schon jetzt.

Ein fünfköpfiges Team des Sport- und Freizeitbetriebes muss nun - in den Sommerferien unterstützt von Rettungsschwimmern der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft - neben den normalen Aufgaben der Bäderaufsicht inmitten tobender Wasserratten auf die Einhaltung der Abstandsregeln achten. Besonders an der Rutsche und am Sprungturm dürfte das zu einer echten Herausforderung werden. Eine weitere Aufgabe: Griffe und Handläufe an Rutsche und Sprungturm sind regelmäßig zu desinfizieren.

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Auch auf dem Spielplatz gelten besondere Regeln.Foto: A. Richter

Hoffnung auf viele Besucher für die idyllisch Freizeitoase 

Unterstützt werden die städtischen Mitarbeiter von einer Wachschutz-Firma, die auch den Einlass an der Kasse koordiniert. Damit nicht doch zu viele Besucher im Freibad sind, hat man sich ein einfaches Chip-System einfallen lassen. Für jeden Gast wandert an der Kasse ein gelber Chip von einem Karton in den anderen. Ist der zweite Karton voll, ist das Besucherlimit erreicht.

Die nach der Sanierung des Freibades im vergangenen Jahr neu beschlossenen Eintrittspreise - Erwachsene vier Euro, Kinder 2,50 Euro - bleiben bestehen. Nun bleibt den Verantwortlichen nur noch die Hoffnung, dass ab Freitag möglichst viele den Weg in die idyllisch gelegene Freizeitoase finden.

Auch wenn das Wasser mit voraussichtlich 17/18 Grad erst einmal nur etwas für Hartgesottene sein dürfte. „Einige Stammgäste haben schon nachgefragt, wann es endlich wieder losgeht“, weiß jedenfalls Christian Buschhardt.

››Das Freibad ist ab Freitag von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Außerhalb der Ferien ist erst ab 12 Uhr offen. Badeschluss ist um 19 Uhr. (mz)