Mehr Hygiene im Reiseverkehr

UV-Licht soll Viren an Bahnhöfen töten

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In Bahnhöfen soll UV-C-Licht Viren auf den Handgriffen von Rolltreppen beseitigen.(Foto: dpa)

Die Deutsche Bahn will das Reisen während der Corona-Pandemie sicherer gestalten. Teils unkonventionelle Methoden sollen die Gefahr einer Virusübertragung an Bahnhöfen verringern. Sind die experimentierfreudigen Ansätze ein Konzept für die Zukunft?

Mit mehr Desinfektionsmittelspendern für Hände, häufigeren Reinigungen und virusabtötendem Licht will die Deutsche Bahn sich an den Bahnhöfen auf den wachsenden Reiseverkehr in der Corona-Krise einstellen. "Wir fokussieren all unsere Anstrengungen gerade auf Sauberkeit und Hygiene an den Bahnhöfen", teilte Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla mit.

An 600 Stationen seien inzwischen Hand-Desinfektionsspender aufgestellt. Mit sogenannten Wegeleitsystemen sollen nach und nach an allen Bahnhöfen Fahrgastströme stärker gelenkt und entzerrt werden, um Abstandsregeln besser einhalten zu können. Mit neuen Reinigungsmaschinen könnten Flächen zudem großflächiger als bislang desinfiziert werden.

Erste Tests laufen bereits

Außerdem experimentiert der Konzern eigenen Angaben zufolge mit Techniken wie UV-C-Licht, das etwa Viren auf den Handgriffen von Rolltreppen abtöte. Derzeit gibt es dazu Versuche am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main. Auch desinfizierende Lacke etwa für Fahrstuhlknöpfe und Treppenhandläufe würden ausprobiert.

Der Fahrgastverband Pro Bahn lobte die bisherigen Hygiene-Bemühungen der Bahn, vor allem im Fernverkehr. "Es wird gereinigt und es kommen immer wieder mal Mitarbeiter durch die Züge, um sicherzustellen, dass alle ihre Masken aufhaben", sagte der Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann.

Dass nun auch an die Bahnhöfe gedacht werde, sei richtig. Er forderte die Bahn aber dazu auf, die Gebühr für den Zugang zu den sanitären Anlagen auf Bahnhöfen abzuschaffen, sodass sich Kunden dort die Hände waschen könnten. Nach Bahninformationen ist das bislang lediglich auf 20 Stationen kostenfrei. Insgesamt betreibt der bundeseigene Konzern 5700 Bahnhöfe.