Der VfB Stuttgart hat trotz eines 0:2-Rückstands sein Heimspiel gegen den Hamburger Sportverein gewonnen. Dabei bekamen die Fans vor den Endgeräten zwei gänzlich unterschiedliche Halbzeiten zu sehen.
Der Hamburger SV zählt zu den traditionsreichsten Vereinen in Deutschland. Die großen Erfolge aus den 1980er Jahren hallen heute noch nach. Auch in den letzten 20 Jahren mit weniger Erfolgen gab es einige Spieler, die sich in die Herzen der Fans spielten. t-online.de hat sich die Werdegänge von 20 Spielern aus den letzten Jahrzehnten angeschaut. | Von Ani Palyan(Quelle: imago images)Rafael van der Vaart (2005-2008): Der ehemalige niederländische Nationalspieler hat seine Fußball-Karriere beendet. Im Oktober 2019 feierte er seinen Abschied mit einem großen Event im Volksparkstadion. Seine letzte Station war in der dänischen Superliga beim Esbjerg fB. Aktuell versucht sich van der Vaart im Dartsport.(Quelle: imago images/Sven Simon)Timothée Atouba (2005-2009): Der kamerunische Ex-Nationalspieler absolvierte 83 Spiele für den HSV. Im Anschluss kickte er für Ajax Amsterdam und beendete seine Profifußball-Karriere 2014 bei UD Las Palmas. Inzwischen ist Atouba als Manager bei einem Drittligisten in Kamerun aktiv.(Quelle: imago images/Eisenhuth)Harald Spörl (1987-2001): Der deutsche Profi-Fußballer war nach seiner Zeit als HSV-Spieler in der Saison 2001/02 beim Zweitligisten LR Ahlen tätig. Nach einigen Trainer-Jobs landete "Lumpi" 2002 wieder beim Hamburger SV – wo er seitdem ein Scout ist.(Quelle: imago images/Oliver Behrendt)Naohiro Takahara (2003-2006): Der ehemalige japanische Nationalspieler war nach seiner Zeit beim Hamburger SV unter anderem bei Eintracht Frankfurt im Einsatz. 2016 gründete er in Japan einen neuen Fußballverein namens Okinawa SV – angelehnt an seinen Ex-Verein HSV – und ist seitdem dort aktiv. Kurios: Der von Takahara gegründete Verein startete ein eigenes Kaffeeanbauprojekt.(Quelle: imago images/Sven Simon)Bernd Hollerbach (1996-2004): Der deutsche Fußballer beendete 2004 seine Karriere nach acht Jahren bei den "Rothosen". Seit 2005 ist er als Trainer aktiv – und übernahm 2018 sogar seinen Ex-Verein. Leider war er als HSV-Trainer nicht erfolgreich und wurde nach wenigen Spielen entlassen. Inzwischen ist er bei Royal Escel Mouscron in Belgien als Coach tätig.(Quelle: imago images/Sven Simon)Karsten Bäron (1992-1996): Der ehemalige Fußballspieler musste 2001 nach acht Operationen am Knie seine Karriere als Profi beenden und war danach als Jugendtrainer beim HSV aktiv. Das Arbeitsverhältnis endete schließlich im Jahr 2010. Danach ist es ruhig um "Air Bäron" geworden. (Quelle: imago images/Team 2)Hasan Salihamidzic (1995-1998): In den 90er Jahren kickte der Bosnier für den HSV. Nach weiteren Stationen bei Bayern München, Juventus Turin und dem VfL Wolfsburg wurde er nach seinem Karriereende zum Fußball-Experten für ZDF und RTL. Danach wurde "Brazzo" Sportdirektor beim FC Bayern.(Quelle: imago images/Claus Bergmann)Joris Mathijsen (2006-2011): Nach seinem Karriereende 2015 machte Mathijsen ein Jahr Pause und schloss sich 2016 dem niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg an. Seitdem nutzte er immer wieder seine guten Kontakte nach Deutschland und lotste Talente wie Alexander Isak oder Mats Köhlert zu Tilburg.(Quelle: imago images/Camera 4)Martin Pieckenhagen (2001-2005): Der Ex-Torwart beendete 2011 seine Karriere und war eine Zeit lang als Berater, vor allem im Jugendbereich, tätig. Dazu arbeitete er beim heutigen Verbandsligisten FCM Schwerin als Trainer und Sportchef. Seit Januar 2019 ist er Sportvorstand beim FC Hansa Rostock und hat Anfang Dezember einen weiteren Ex-HSV-Spieler zu sich geholt. Stefan "Paule" Beinlich ist NLZ-Leiter bei Hansa.(Quelle: imago images/Camera 4)Khalid Boulahrouz (2004-2006): Der niederländische Ex-Nationalspieler war nach seinem Einsatz in Hamburg unter anderem beim VfB Stuttgart und bei Sporting Lissabon. Seine letzte Station war bis 2015 Feyenoord Rotterdam. Nach sieben Monaten ohne Verein verkündete er 2016 sein Karriereende. Seitdem kickt er gelegentlich bei Charity-Spielen.(Quelle: imago images/Sven Simon)Thomas Doll (1990-1991/1998-2001): Der DDR-Meister von 1988 beendete nach insgesamt 74 Spielen für den HSV seine Fußballer-Karriere im Jahr 2001. Danach wurde er Trainer und arbeitete unter anderem in Ungarn sowie bei Hannover 96. Inzwischen ist Thomas Doll Cheftrainer des zyprischen Erstligisten Apoel Nikosia.(Quelle: imago images)Collin Benjamin (2001-2011): Der einstige namibische Nationalspieler war zehn Jahre für den HSV aktiv und beendete seine Karriere 2012 beim TSV 1860 München. Aktuell wohnt er mit Frau und Kindern in Namibias Hauptstadt Windhoek und arbeitet dort bei einem Trainingszentrum für Nachwuchsspieler.(Quelle: imago images/Contrast)Manfred Kaltz (1971-1989, 1990-1991): Der Mann, der durch die "Bananenflanke" bekannt wurde, zählt ohne Zweifel zu den größten Legenden des HSV. Nach seiner aktiven Laufbahn blieb er aber der Stadt Hamburg treu und gründete eine eigene Fußballschule, in der er sich um die Zukunft vieler Talente aus der Umgebung kümmert. (Quelle: imago images/Kicker/Liedel )Mladen Petric (2008-2012): Der Kroate schoss in seiner Zeit beim HSV 38 Tore in 99 Spielen. Als sein Vertrag nicht verlängert wurde, war er einige Jahre in der Premier League aktiv. 2016 beendete er schließlich seine Fußball-Karriere bei Panathinaikos Athen. Petric engagiert sich seither für soziale Projekte und ist TV-Experte bei Sky.(Quelle: imago images/Contrast)Uwe Seeler (1953-1972): Der Vizeweltmeister von 1966 ist eine HSV-Legende und Ehrenbürger seiner Heimatstadt Hamburg. Nach 476 Spielen für die Norddeutschen beendete er seine Profi-Karriere im Jahr 1972. Zu seinen Ehren steht eine Nachbildung von Seelers rechtem Fuß vor dem Volksparkstadion. 1995 bis 1998 war er Präsident des HSV. Aktuell ist er vor allem in ehrenamtlichen Positionen tätig.(Quelle: imago images/Metelmann)Mehdi Mahdavikia (1999–2007): Der iranische Ex-Nationalspieler beendete seine Fußball-Karriere im Jahr 2013. Seine letzte Station war Persepolis Teheran. Inzwischen ist Mahdavikia zurück in Hamburg – als Jugendtrainer für die Offensive.(Quelle: imago images/Claus Bergmann)Anthony Yeboah (1997-2001): Der ehemalige ghanaische Nationalspieler beendete 2002 seine Fußballer-Karriere. Aktuell ist er Berater beim ghanaischen Fußballverband und betreibt zwei Hotels in seinem Heimatland. (Quelle: imago images/Camera 4)Benjamin Lauth (2004-2007): Der Ex-DFB-Spieler hatte seine letzte Station als Profi-Fußballer bei Ferencvaros Budapest in Ungarn. 2015 beendete der Angreifer seine Karriere und ist aktuell Sportexperte beim Streamingdienst DAZN. (Quelle: imago images/MIS)William Georg "Jimmy" Hartwig (1978-1984): Der einstige Nationalspieler wurde im Jahr 1983 mit dem HSV Deutscher Meister. Er beendete seine Fußball-Karriere 1988 beim FC 08 Homburg. Hartwig nahm an der zweiten Staffel von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" teil und belegte den vierten Platz. Aktuell ist der Ex-Fußballer als Theaterschauspieler tätig.(Quelle: imago images/WEREK)Marcell Jansen (2008-2015): Der EM-Vizemeister von 2008 spielte unter anderem auch für den FC Bayern. Jansen ist Start-Up-Investor und betreibt mehrere Sanitätshäuser in der Hansestadt. Seit 2019 ist Jansen außerdem Präsident des Hamburger SV. (Quelle: imago images/HochZwei)Darts-Spieler und Kaffeebauer: Ex-HSV-Stars heute
Emotionaler Comeback-Sieg statt nächstem Tiefschlag: Der VfB Stuttgart hat dem Hamburger SV im direkten Duell der Aufstiegskandidaten einen sicher geglaubten Dreier noch entrissen. Das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo erkämpfte sich am Donnerstagabend mit viel Energie nach einer ganz schwachen ersten Hälfte noch einen 3:2 (0:2)-Erfolg und schob sich an den Hanseaten vorbei auf den direkten Aufstiegsrang zwei. Souveräner Spitzenreiter ist Arminia Bielefeld.
Stuttgart bis zur Pause desolat
Joel Pohjanpalo brachte den HSV um Trainer Dieter Hecking in der 16. Spielminute per Kopf in Führung. Aaron Hunt legte per Handelfmeter nach (45.+2). Wataru Endo hauchte den Gastgebern dann aber kurz nach dem Wiederanpfiff per Kopf wieder Leben ein (47.), Nicolas Gonzalez traf per Foulelfmeter zum Ausgleich (60.). Gonzalo Castro erzielte in der Nachspielzeit den Siegtreffer (90.+2).
Stuttgarts Coach Matarazzo, dem die Klubführung am Mittwoch per Vertragsverlängerung bis 2022 ein deutliches Signal des Vertrauen gesendet hatte, jubelte über den ersten Erfolg nach der Coronapause. Der HSV kassierte dagegen seine erste Pleite seit dem Restart und spürt auf dem Relegationsplatz den heißen Atem des FC Heidenheim im Nacken.
Vor allem der VfB stand vor dem Anpfiff unter Druck, die Schwächephase der vergangenen Spieltage zu beenden. "Extrem viel Feuer" im Spiel hatte Matarazzo angekündigt, doch davon war zunächst überhaupt nichts zu sehen. Der HSV erwischte den klar besseren Start, wirkte strukturierter und gefährlicher.
Nach dem Ausgleich: VfB bleibt am Drücker
Pohjanpalo kam kurz nach seinem Treffer erneut aus guter Position zum Abschluss (19.), der VfB brachte Hamburgs Keeper Daniel Heuer Fernandes mit einem Schuss von Silas Wamangituka (25.) und einem harmlosen Kopfball von Gonzalez (26.) zunächst nicht in Gefahr. Die erste Hälfte genügte in keinerlei Hinsicht den hohen Ansprüchen der Stuttgarter.
Der Anschlusstreffer tat Matarazzos Team dann aber sichtlich gut, die Heimmannschaft presste höher und stellte die Norddeutschen damit vor deutlich größere Probleme. Nach dem Ausgleich blieb der VfB am Drücker, der HSV suchte zeitweise nach seiner defensiven Ordnung. In der 89. Minute hatten die Gäste Glück, als Stuttgarts Pascal Stenzel nach einem Freistoß nur den Pfosten traf, doch dann schlug Castro zu.