https://image.kurier.at/images/cfs_landscape_1864w_1049h/4429286/46-164885468.jpg
Die Steingeiß war außerdem trächtig
© Privat

Wilderei häuft sich: Jäger von dunklen Gestalten verjagt

Seltene Steingeiß, Hirsch und Rehe im südlichen Niederösterreich illegal geschossen. Jäger stieß nachts auf Verdächtige.

Eine Reihe schwerwiegender Fälle von Wilderei beschäftigen Jäger, Polizei, Kriminallabors und die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt. Während im Piestingtal eine hochträchtige Steingeiß und ein Hirsch von unbekannten Tätern erschossen wurden, gibt es auch im Raum Pitten und Bad Erlach illegale Abschüsse. In einem Fall ist es nachts im Wald zu einer gefährlichen Begegnung zwischen einem Jäger und drei unbekannten Gestalten gekommen.

Streng nach dem Gesetz geht es um einen schweren Eingriff in fremdes Jagd- und Fischereirecht. Auf Wilderei steht in Österreich eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Kavaliersdelikt ist es schon lange keines mehr. Schon gar nicht, wenn es sich um ein so seltenes Tier wie den Alpensteinbock handelt. Eine hochträchtige Steingeiß wurde im Ortsgebiet von Oed im Piestingtal mit einem gezielten Schuss getötet und das Tier dann einfach auf der Wiese liegen gelassen. „So gut wie der Schuss platziert war, könnte es sich um jemanden handeln der im Umgang mit Waffen sehr geübt ist“, sagt Hegeringleiter Fritz Toifl. Nach seiner Anzeige startete die Polizeiinspektion Pernitz Ermittlungen. Zusammen mit Beamten des nö. Landeskriminalamtes wurde mit einem Metalldetektor an der Abschussstelle nach dem Projektil gesucht – allerdings vergeblich.

https://image.kurier.at/images/cfs_1864w/4429280/46-164880563.jpg
© Bild: Privat

Kurz nach dem Vorfall wurde ein paar Kilometer weiter in Gutenstein ein zweijähriger Hirsch von einem Wilderer angeschossen. Das Tier wurde auf der Flucht von einem Auto erfasst und verendete. Die Polizei konnte in diesem Fall allerdings das Projektil sicherstellen. Es wird derzeit von Kriminaltechnikern im Labor untersucht.

Auch an der Bezirksgrenze zwischen Wiener Neustadt und Neunkirchen gibt es seit Kurzem ähnlich gelagerte Fälle. Ende April wurde in Pitten ein gewilderter Rehbock aufgefunden. Nachdem im selben Gebiet ein Jagdpächter am 10. Mai ganz legal eine Rehgeiß erlegt hatte, entdeckte er eine ältere Schussverletzung des Tieres. In ihm steckte ein Geschoßmantel vom Kaliber 5,6 mm.

Aggressiv

Nur vier Tage danach erwischte ein Jäger bei einer abendlichen Revierrunde im benachbarten Bad Erlach drei dunkel gekleidete Männer. Die Gestalten unterhielten sich in einer fremden Sprache und wurden sofort aggressiv. Sie gingen auf den Jäger los, der darauf das Weite suchte. Aus einem Versteck konnte er die Unbekannten dabei beobachten, wie sie mit einem dunklen Seat Altea mit Wiener Neustädter Kennzeichen flüchten. Überprüfungen zu dem Fahrzeug laufen.

Laut Hegeringleiter Johann Karnthaler gibt es noch andere verdächtige Wahrnehmungen im Zusammenhang mit den Männern.

newsletter_signupnewsletter_inline_box