Richtfest mit Johanna Gastdorf
Leverkusens neues Hospiz nimmt Formen an
by Rosanna GroßmannLeverkusen - Es ist kein Richtfest mit Kranz und großen Feierlichkeiten, so, wie es ursprünglich geplant war. Doch der halbrunde Bau des Palliativzentrums „Pallilev“ geht, acht Monate nach der Grundsteinlegung, dennoch in die nächste Bauphase: „Wir befinden uns absolut im Zeitplan“, berichtet Klaus Müller, Bauherr und Vorstand der den Bau finanziell unterstützenden HKM-Stiftung. Die Coronaauflagen hätten kaum Auswirkungen auf das Bauvorhaben. Manche Firmen hätten wegen der eingeschränkten Auftragslage sogar früher die Arbeit aufnehmen können.
Nun steht der Rohbau an der Ecke Steinbücheler/ Bruchhauser Straße; eingerüstet und wie ein halb fertiges Ufo anmutend. Die Fenster sind bereits eingesetzt, ab jetzt geht es an den Innenausbau der hellen Räume und an die Gestaltung der Außenhülle. Das erste Bauprojekt der HKM-Stiftung läuft gut, es sollen weitere folgen. Insbesondere bei der Versorgung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie kranker Menschen engagiert sich die von Klaus und Heike Müller 2018 gegründete Stiftung. Im „Pallilev“ können Menschen am Ende ihres Lebens ab Anfang nächsten Jahres palliativmedizinisch und -pflegerisch versorgt werden.
„Im Januar wird sich erst mal ein Team bilden, sich einrichten und sich die Räume zu eigen machen“, erzählt Christoph Meyer zu Berstenhorst, Leiter des künftigen Zentrums für Schwerstkranke. Zurzeit befinde man sich noch in der Auswahlphase; im Juni solle entschieden werden, wer ab 2021 im „Pallilev“ arbeite. Erste Patienten werden dann ab Ende Januar aufgenommen. Näheres könne man dazu aber nicht vor Dezember sagen. Eine Patienten-Warteliste sei zum jetzigen Zeitpunkt unangemessen.
Spenden eingebrochen
„Ich kann schon deutlich sehen, wie das Gebäude langsam wächst“, freut sich Meyer zu Berstenhorst. Das einzige Manko sei der plötzliche Einbruch der Spenden mit dem Beginn der Corona-Auflagen. Er könne verstehen, dass es für viele Menschen gerade finanziell schwierig sei. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schickten, könnten nicht an anderer Stelle etwas spenden. Das Projekt werde daran aber nicht scheitern; notfalls werde man ein Darlehen aufnehmen, um die ersten Monate des Betriebs zu überbrücken. Doch es seien nicht nur die großen Zuwendungen, sondern auch kleine Spenden, auf die es ankomme. „Letztendlich zählt jeder Euro“, sagt Meyer zu Berstenhorst.
Auch die Theater- und Fernsehschauspielerin Johanna Gastdorf ist beim Richtfest dabei: Als Schirmherrin durfte sie schon einmal die Räumlichkeiten kennenlernen. Die Wahlschlebuscherin hält regelmäßig Lesungen in Hospizen.