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Markus und Dominik Wurzer freuen sich auf eine gute Erdbeer-Saison. Leon, Helene und Maxi haben die ersten reifen Erdbeeren am vergangenen Wochenende bereits vorgekostet – und sie schmecken, wie man sieht. Ab dem Pfingstwochenende startet auch das Selber-Pflücken.Eplinger
Wieselburg

Erdbeersaison: Regional schmeckt es am besten

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Zu Pfingsten öffnen die Felder der Erdbeerproduzenten Jehle und Wurzer in Wieselburg.

Nach den Eisheiligen startet die Erdbeersaison. Das kann auch Corona – zum Glück – nicht verhindern. Niederösterreich ist mit knapp 500 Hektar das Erdbeerland Nummer eins in Österreich. Die beiden größten regionalen Erdbeerproduzenten, die Familien Jehle aus Hart/Mühling und Wurzer aus Bodensdorf (beide Wieselburg-Land), scharren in den Startlöchern.

Die Familie Wurzer hat seit Christi Himmelfahrt bereits mit der frühesten ihrer insgesamt sechs Sorten ihren Verkaufsstand bei der Firma Forstinger geöffnet. Ab Pfingsten sollten bei beiden Produzenten der Direktverkauf ab Feld sowie das Selber-Pflücken losgehen – und das ohne Maske.

„Wir haben uns bei der Landwirtschaftskammer erkundigt. Beim Selber-Pflücken muss der Mindestabstand gewahrt werden, aber Maskenpflicht gibt es keine – auch nicht beim Direktkauf am Stand, selbst wenn unsere Verkäufer alle mit Schutzvisier oder Maske arbeiten werden. Natürlich empfehlen wir trotzdem, beim Wägen oder Bezahlen eine Maske zu tragen“, weiß Markus Wurzer. Die Familie Wurzer kultiviert in Bodensdorf seit 1986 Erdbeeren auf höchstem Niveau. Der naturnahe Anbau ist den Wurzers dabei seit jeher ein großes Anliegen. Die Blüten werden von Honigbienen der Wieselburger Imkerei Hinteregger bestäubt.

„Am Feld wäre Platz für bis zu 1.000 Pflücker“

„Probleme mit dem Mindestabstand sollte es am Feld keine geben. Wir haben ohnehin zwischen allen Reihen einen Meter. Bei rund 50 Reihen pro 200 Meter langem Feld könnten bis zu 1.000 Leute gleichzeitig pflücken“, lacht Karin Jehle, die 1996 mit ihrem Vater mit dem Bio-Erdbeeranbau begonnen hat und mittlerweile eine der größten Bio-Erdbeerproduzentinnen in Niederösterreich ist. Nichtsdestotrotz wird bei beiden Produzenten auch beim Direktverkauf und dem Selber-Pflücken auf Hygienemaßnahmen und die Abstandsregeln genau geschaut. Desinfektionsmittel und auf Wunsch auch Einweghandschuhe stehen bereit.

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Karin Führer-Jehle, Jakob Jehle und Gerald Führer mit den ersten reifen Erdbeeren auf ihrem Bio-Erdbeerfeld in Hart/Mühling. Im Hintergrund ein Bienenstall der Wildbienen, seit bereits mehreren Jahren wichtige „Helfer“ am Erdbeerfeld.Christian Eplinger

Kein Problem hatten beide Familien mit den Erntehelfern. Beide zählen dabei auf ein gewisses Stammpersonal. Bei der Familie Wurzer sind seit der Vorwoche sieben polnische Helfer, die über Deutschland eingereist sind, im Einsatz. Bei der Familie Jehle trafen am Montag sechs rumänische Erntehelferinnen ein. Zusätzlich helfen in der Hauptsaison einheimische (Teilzeit-)Kräfte mit. „Hier hatten wir tolle Unterstützung durch die Landwirtschaftskammer, die dafür gesorgt hat, dass diese für uns notwendigen Schlüsselarbeitskräfte einreisen konnten“, bedankt sich Karin Jehle.

Kreisverkehrs-Baustelle sorgt für Umleitungen

Mehr Probleme als die Erntehelfer bereitet den beiden Produzenten heuer die Umfahrungsbaustelle. Denn just ab dieser Woche ist die LB25 in Fahrtrichtung Purgstall ab Mühling wegen der Kreisverkehrs-Umfahrungsbaustelle gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Bodensdorf, wodurch dort bei den Erdbeerfeldern der Familie Wurzer besondere Vorsicht aufgrund des stärkeren Verkehrsaufkommens geboten ist. Die Familie Jehle wiederum hat das Problem, dass ihre Erdbeerfelder in Hart/Mühling derzeit großteils nur über Umleitungen erreichbar sein werden – aus Wieselburg über Plaika. Aus Purgstall sollte die Zufahrt in Mühling offen bleiben. „Wir werden auf alle Fälle die Zufahrten gut beschildern“, sagt Jehle.

Für die Ernteaussichten sind Jehle und Wurzer optimistisch. „Es schaut ganz gut aus, nur ein großes Unwetter kann schnell viel vernichten“, weiß Jehle. Auch Wurzer hofft, dass Wetterextreme während der Erntesaison im Juni ausbleiben. „Es sollte weder zu heiß sein, noch zu starken Regen oder gar Hagel geben. Beides wäre für die Ernte schlecht“, weiß Wurzer, der heuer erstmals für die Kunden einen Treuepass auflegt. Ab dem zehnten Einkauf über 10 Euro gibt es ein kleines Geschenk – vom Erdbeerfrizzante bis hin zur Backmischung.


Gesundheitswert

Quelle: Helga Buchter-Weisbrodt