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André Cartier und Marcella Minelli sind die Mannequins. Ihr erster Auftritt nach der Coronapause am 4. Juni im Arkadenhof von „Maximahl – Das Wirtshaus“ von Markus Dienstbier in Ybbs ist ausverkauft. Jetzt gibt es einen zweiten Termin am Freitag, 5. Juni, 18 Uhr.Mannequins
„Mannequins“

Die „Damen“ sind zurück in Ybbs

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„Mannequins“ treten nach Coronapause im Maximahl in Ybbs auf. Für den 2. Termin am Freitag, 5. Juni, 18 Uhr, gibt es noch Karten.

Die NÖN sprach mit Markus Aschauer und den aus Purgstall stammenden Jochen Hablecker, den beiden Gründern der Travestie-Gruppe „Die Mannequins“, die Anfang Juni in Ybbs wieder ihre ersten Auftritte haben werden.

NÖN: Auftrittsverbot für Monate – wie fühlt man sich da?

Markus Aschauer: Schrecklich. Es war ein Fall ins Bodenlose. Von einem Tag auf den anderen keine Einkünfte. Wir standen und stehen vor dem Nichts.

Jochen Hablecker: Der Shutdown hat uns einen Tag nach der Premiere unserer neuen Show „Simply The Best“ getroffen. Das wäre jetzt unsere Hochsaison. Wir haben rund 60 Veranstaltungen absagen müssen, alle Termine waren ausverkauft.

Wie haben Sie die Zeit des Shutdowns verbracht?

Jochen Hablecker: Wir haben unseren Fundus, unsere Kostüme und Perücken aufgearbeitet, alles gemacht, was man sonst auf die lange Bank schiebt. Aber irgendwann ist alles fertig und dann wird einem die traurige Realität bewusst.

Haben Sie um staatliche Unterstützung angesucht?

Jochen Hablecker: Natürlich. Erhalten haben wir bisher 1.000 Euro. Ganz schön frustrierend, wenn man als braver Bürger 23 Jahre lang seine Steuern bezahlt hat. Aber vielleicht kommt noch etwas. Es sind ja viele andere in einer ähnlichen Situation.

Markus Aschauer: Wir selbständigen Künstler fühlen uns schon allein gelassen. Man wird zum Bittsteller, das ist entwürdigend.

Hatten Sie Möglichkeiten, die Krise zu überbrücken?

Markus Aschauer: Wir sind uns für Arbeit nicht zu schade. Jochen arbeitet im Moment als Grillmeister in einem Restaurant, ich als Verkäufer in einem Modegeschäft. Die anderen drei Mitglieder unseres Ensembles haben zivile Berufe, um sie mussten wir uns keine Sorgen machen.

Aber für Sie beide ist die Travestie Ihr Hauptberuf?

Jochen Hablecker: Unser Hauptberuf und unsere Leidenschaft. Wir sind Arbeitstiere, wir brauchen die Bühne, die Show, unser Publikum. Das ist das, was uns Kraft gibt.

Markus Aschauer: Ich war so froh und aufgeregt, als ich gehört habe, dass wir, zumindest im kleinen Rahmen, wieder auftreten dürfen. Es ist wunderschön, unser Publikum wieder zu sehen.

Kann die Show so über die Bühne gehen wie geplant?

Markus Aschauer: Wir werden in nächster Zeit nur zu zweit auftreten, auf kleineren Bühnen und in Lokalen. Man muss einmal schauen, gehen die Leute überhaupt wieder raus? Wie entwickelt sich die Lage weiter?

Die Mannequins gingen mit ihrem Publikum auch oft auf Tuchfühlung – was wird sich jetzt an der Show ändern?

Jochen Hablecker: Wir werden keine Leute mehr auf die Bühne holen. Aber es gibt viele lustige Nummern. Wir haben genug im Repertoire, um unser Publikum gut zu unterhalten.

Wann ist der nächste Auftritt im Bezirk Scheibbs?

Markus Aschauer: Am 23. und 24. Oktober spielen wir zwei Shows im Ramsauhof. Hoffentlich wieder in großer Besetzung. Das ist immer etwas Besonderes, weil Jochen ja aus Purgstall stammt.

Es gibt ja noch eine weitere Neuigkeit bei den Mannequins?

Markus Aschauer: Ja, am 20. Juni präsentiert Jochen im Heurigen Wichtl in 1210 Wien sein Buch „André Cartier: Ich bin noch da“. Die sehr ehrliche und auch emotionale Geschichte seines Lebens und seiner Laufbahn.

Jochen Hablecker: Rund um die Präsentation wird es ein Rahmenprogramm geben – wie bei den Mannequins üblich.