Abstand? Dieses Bild zeigt eindrücklich, wie voll die Swiss ihre Flugzeuge packt
Der Flughafen Zürich und die Swiss haben diese Woche ihr neues Sicherheitskonzept präsentiert. Überall heisst es: Ein bis zwei Meter Abstand halten. Überall? Nicht ganz, wie ein Leserfoto deutlich macht.
by Benjamin Weinmann / ch mediaAbstand halten ist das Gebot der Stunde – auch an Flughäfen. Am Donnerstag haben der Flughafen Zürich, die Swiss, die Kantonspolizei Zürich und die Bodenabfertigungsfirma Swissport ihr neues Sicherheitskonzept präsentiert. Kern davon: das Abstandhalten – vom Check-in, über das Boarding bis hin zur Gepäckabgabe.
Doch an Bord der noch wenigen Flugzeuge, die derzeit abheben, ist von Social Distancing oftmals nicht mehr viel zu spüren. Dies zeigt das Leserfoto von Oliver Franz. Der selbstständige Unternehmer aus Weggis und seine Frau reisten am 17. Mai mit der Swiss nach Lissabon, um einen Freund zu besuchen.
«Am Flughafen mussten wir überall mit zwei Meter Abstand anstehen, doch als wir die Maschine betraten, trauten wir unseren Augen nicht. Das Flugzeug war rappelvoll!»
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Unklar ist, ob dies auf allen Flügen der Fall ist. Die Swiss macht auf Anfrage keine Aussagen zu der aktuellen Auslastung in der Kabine. Auf dem Bild zu sehen und von Leser Oliver Franz bestätigt: Praktisch alle Passagiere trugen auf dem Lissabon-Flug eine Maske.
Allerdings: Die Swiss betont, dass sie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ihren Fluggästen und den Besatzungsmitgliedern nur empfiehlt. Eine Pflicht gibt es nicht. Diese Empfehlung gelte voraussichtlich bis Ende August.
Man habe zwar die Abläufe angepasst, das Social Distancing sei aber nicht immer möglich. Mit der Empfehlung soll ein zusätzlicher Schutz gewährleistet werden. Man gehe davon aus, dass die Mehrheit der Passagiere diese Massnahme akzeptiere und eine eigene Maske mitbringt. «Für den Notfall haben wir aber einzelne Masken an Bord», sagt ein Sprecher.
Swiss-Manager: «Wir belassen es bei der Empfehlung»
Und warum bleibt es nur bei einer Masken-Empfehlung statt einer Masken-Pflicht? «Das müssten wir von Land zu Land juristisch prüfen», sagt Swiss-Betriebschef Thomas Frick. Unklar wäre dann auch, wie das Kabinenpersonal mit Passagieren umgehen müsste, die keine Maske tragen. «Deshalb belassen wir es bei der Empfehlung.» Die Erfahrung habe bisher gezeigt, dass praktisch alle Passagiere dieser Empfehlung folgen würden. Zudem erwarte er einen grossen Sozialdruck an Bord, wenn einzelne Passagiere ausscherten.
Die Airlines, darunter auch die Lufthansa-Gruppe zu der die Swiss gehört, wehren sich gegen die Forderung, dass sie den Mittelsitz jeweils leer lassen sollen. Denn mit einer tieferen Auslastung sinkt die Rentabilität jedes Fluges. (aargauerzeitung.ch)
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