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Neun Pestos werden von „Öko-Test“ mit „ungenügend“ bewertet. Das Pesto selbst herzustellen ist eine gute Alternative

Quelle: Getty Images/Westend61/Kai Schwabe

Fast durchweg schlechte Noten bei Pesto-Test

Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat 20 Pesto alla Genovese untersucht. Das Ergebnis schlägt auf den Magen: Mehr als die Hälfte der Produkte sind stark mit Mineralöl und Pestiziden belastet. Auch Markenprodukte schneiden schlecht ab.

Jeden Tag Nudeln mit Pesto? Davon rät die Zeitschrift „Öko-Test“ ab. In der aktuellen Ausgabe (6/2020) haben die Redakteure 20 Pestos getestet – vom Glas aus dem Discounter für 99 Cent bis zum Bio-Pesto für sechs Euro für 190 Gramm. Neun Pestos schneiden mit dem Urteil „ungenügend“ ab, drei weitere mit „mangelhaft“.

In allen Pestos weisen die Tester eine Verunreinigung mit Mineralölrückständen nach. In acht Produkten ist der Gehalt an gesättigten Kohlenwasserstoffen sogar „sehr stark“ erhöht. Die Kohlenwasserstoffe lagern sich im menschlichen Fettgewebe und in Organen ab. Mineralöl kann durch Rückstände in Produktionsanlagen oder durch verunreinigte Zutaten in das Pesto gelangen, schreibt „Öko-Test“. In anderen Untersuchungen wiesen die Tester bereits Rückstände von Schmierölen in Parmesan und Olivenöl nach. Die Hersteller sollten jetzt genauer nachforschen, aus welchen Quellen die Belastungen stammten.

Das Magazin hat die Produkte auch auf Pestizide untersucht. Dabei halten alle Produkte die EU-Vorgaben ein. Doch das allein reicht nicht für ein gutes Ergebnis aus, die Tester legen strengere Maßstäbe an als die EU-Richtlinie. Und so weisen sie weitere Einzelsubstanzen nach, die meisten im „Barilla Pesto alla Genovese“. Darunter sind Insektengifte, die für Bienen gefährlich sein könnten. Das Pesto „Buitoni“ und die vier Bio-Produkte im Test stuft „Öko-Test“ als frei von Pestiziden ein.

Originalrezept wird nur in Bio-Produkten eingehalten

Die Zeitschrift bewertete auch die Zutatenliste und den Geschmack. In das klassische italienische Pesto alla Genovese kommen nämlich nur Basilikum, kalt gepresstes Olivenöl, Parmesan und Pecorino, Pinienkerne, Knoblauch und Salz. „Öko-Test“ weist darauf hin, dass diese Liste nur von den Bio-Produkten eingehalten wird. Andere Hersteller greifen auf das günstigere Sonnenblumenöl und Konservierungsstoffe zurück. Immerhin: Sensorik-Experten im Auftrag von „Öko-Test“ kommen zu dem Schluss, dass die meisten Pestos geschmacklich in Ordnung seien.

Für die Untersuchung hat die Zeitschrift 20 Pestos in einem Labor auf die Rückstände von Pestiziden, Mineralölbestandteile, Fettschadstoffe und Weichmacher untersuchen lassen. Sensorik-Experten haben Aussehen, Geschmack, Geruch und Mundgefühl der Pasten beurteilt. Einen Abzug in der Gesamtnote gab es allerdings erst ab einem Testergebnis von schlechter als „gut“ im Bereich Sensorik.

Die Bestnote „befriedigend“ erhielten „Pura Genovese Pesto Bio“ und „Buitoni Pesto Basilico“. Sechs Pestos werden mit „ausreichend“, drei weitere Produkte mit „mangelhaft“ bewertet, darunter zwei Bio-Pestos und das grüne Pesto von „Miracoli“. Die Note ungenügend erhielten: „Alnatura Pesto Verde“, „Barilla Pesto alla Genovese“, „Bertolli Pesto Verde“, „Casa Romantica Pesto alla Genovese“, „I Sughi De Cecco Pesto alle Genovese“, „Italiamo Pesto alla Genovese“, „K-Classic Pesto alla Genovese“, „Oro D‘Italia Pesto Verde“ und „Saclà Italia Pesto alla Genovese“. Die Ergebnisse sind auch auf der Seite von „Öko-Test“ verfügbar.

sebe


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