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Madonna teilte ein Video ihres Sohnes David und sorgte damit für Verwunderung

Quelle: pa/Photoshot/FILE_MadonnaCOVID19

Madonna-Video sorgt für Spott – „Rassismus weggetanzt“

Prominente bekunden Solidarität mit dem in Minneapolis verstorbenen George Floyd und anderen Opfern von Rassismus. Ein Tweet von Madonna allerdings sorgt für Spott. Eine Kollegin fragt die Sängerin: „Wie soll uns das helfen?“

Wut, Empörung und Ausschreitungen: Der Aufruhr nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis geht weiter.

Zahlreiche US-Sportstars und andere Prominente äußerten sich in den sozialen Netzwerken erschüttert über den Vorfall. „Wenn Euch dieses Foto nicht verstört und stinksauer macht, dann weiß ich auch nicht“, schrieb etwa Basketballer Stephen Curry auf Instagram zu einem Screenshot aus dem Video, das zeigt, wie ein Polizist auf dem Nacken des Mannes kniet, der wenig später stirbt. Auch NBA-Topstar LeBron James äußerte sich, ebenso das NFL-Team der Minnesota Vikings und der „Star Wars“-Schauspieler John Boyega.

Eine Solidaritätsbekundung jedoch sorgte für Irritation. Sängerin Madonna veröffentlichte bei Twitter ein Video ihres Sohnes David Banda Mwale Ritchie mit den Worten: „Ein brutaler Mord geht um die Welt, mein Sohn David tanzt, um George und seine Familie zu ehren und zu würdigen.“ Sie wolle auf „alle Akte des Rassismus und der Diskriminierung, die in Amerika täglich vorkommen“ aufmerksam machen.

Auf dem rund zweieinhalbminütigen Video ist zu sehen, wie der junge Mann zum Michael-Jackson-Song „They Don‘t Care About Us“ tanzt.

„Habe Angst, dass er aufhört zu tanzen“

Bei Twitter hagelte es Spott für den fragwürdigen Beitrag zum neu aufflammenden Rassismusdiskurs. „Wow, jetzt ist der Rassismus weg. Danke, Girl!“, kommentierte eine Nutzerin. „Ich schätze dich sehr dafür, dass du deinem Sohn erlaubt hast, den Rassismus für uns wegzutanzen“, schrieb ein anderer.

Die Rapperin CupcakKe äußerte sich wütend: „Madonna ist verdammt verrückt, wie soll das Video uns helfen?? Vielen Dank.“ Der Komiker Jensen Karp schrieb: „Ich habe Angst, dass Madonnas Sohn aufhören wird zu tanzen und Rassismus zurückkehren wird.“ Andere parodierten den Clip mit eigenen Tanzeinlagen.

In den USA kommt es immer wieder zu aufsehenerregenden Fällen von Polizeigewalt gegen Schwarze. Der jüngste Vorfall erinnert an den ebenfalls auf Video festgehaltenen Fall des Afroamerikaners Eric Garner. Der damals 43-Jährige wurde 2014 von New Yorker Polizisten zu Boden geworfen. Sie drückten ihm die Luft ab, später starb er im Krankenhaus. Garners letzte Worte – „Ich kann nicht atmen“ – wurden zu einem Slogan der Bewegung „Black Lives Matter“. Diese setzt sich in den USA für Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen und gegen Polizeigewalt ein. Schwarze Amerikaner machen in den USA nur rund 13 Prozent der 330 Millionen Einwohner aus.

Zuletzt hatte in den USA ein Clip aus dem Bundesstaat Georgia für Aufsehen gesorgt – ein verstörendes Handyvideo zeigte, wie der schwarze Jogger Ahmaud Arbery, 25, offenbar von weißen Männern angegriffen und dann erschossen wurde. Nach der Tat im Februar hatte es zwei Monate gedauert – bis zur Veröffentlichung des Videos –, bis es in dem Fall erste Festnahmen gab.

lep mit dpa