Öffentlicher Verkehr / Lokales
Ich dachte, du meinst mit dem VW-Bus
by Joseph HofmarcherÖffentlicher Verkehr im Mostviertel schon ziemlich flüssig
"Ich hätt geglaubt, du meinst mit dem VW-Bus", hat ein Bekannter gemeint, als er realisiert hat, dass ich mit dem (Linien-)Bus pünktlich zur Projektbesprechung angereist bin. Es ist barrierefrei möglich ohne Auto und ohne Umsteigen von Scheibbs nach Ybbsitz (28 bis 35min), von Gresten über Etzerstetten nach Wieselburg (0:37), von Scheibbs über Oberndorf, St. Leonhard und Mank nach St. Pölten (1:32) zu fahren! Es ist den meisten Leuten hier in der ländlichen Region nicht bewusst, dass diese öffentlichen Verkehrsverbindungen schon ziemlich flüssig funktionieren.
Mühelos ebenerdig einsteigen, auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl
Seit Herbst 2019 sind Niederflurbusse vom Verkehrsverbund flächendeckend und stündlich getaktet im Mostviertel unterwegs.1 Das muss erstmal realisiert werden. Das müssen wir – ans Auto gewohnte Landbewohner – erst verinnerlichen. Niederflur bedeutet, dass Kinderwägen und Rollstühle ohne extra Aufwand mitfahren können. Auch ältere Menschen tun sich nun viel leichter, wenn sie nicht mehr in einen Reisebus (wie bei der "Mostviertel-Linie" davor) hochklettern müssen. Wir können jetzt ohne Mühen quasi ebenerdig in den Bus einsteigen. Mühsam war das noch vor einem Jahr, als ich mit meiner Schwester öfter mal im Rollstuhl mit dem Bus nach Waidhofen gefahren bin. Damals musste noch für mehrere Jahre die Hebebühne durch den Bus-Chauffeur ausgeklappt, hoch- und runtergefahren werden. Vorausgesetzt er hatte alle nötigen Steuergeräte gefunden.
Aber heute fühlt es sich mit der Linie 650 von Scheibbs nach Reinsberg an, als würde man mit dem 13A vom Hauptbahnhof zur Skodagasse fahren.
Ein Zeitsprung – USB-Ladeanschluss & WLAN!
Gestaunt habe ich über diesen Zeitsprung, als ich bei jeder zweiten Sitzgruppe 2 USB-Anschlüsse zum Laden des Smartphones entdeckt habe! Bei der Fahrt zum Projekttreffen habe ich Zeit, noch Nachrichten zu prüfen, über das Buseigene W-LAN meine Recherche zu finalisieren oder einen Powernap zu halten. Bei der Fahrt zum Familientreffen können wir uns unterhalten, etwas spielen, oder einfach nur gemeinsam die Aussicht auf die schöne Landschaft genießen, die da draußen vorbeizieht.
Da geht noch mehr!
Der öffentliche Verkehr ist in unserer Region schon sehr gut und flächendeckend ausgebaut. Die Leute sollten ihn aber viel mehr nutzen, um von Ortskern zu Ortskern, von Siedlung zu Gemeinde zu gelangen. Immerhin bin ich mit der letzten Öffi-Fahrt von Waidhofen an der Ybbs nach Lunz am See nach 1 Stunde um 20:36 dort, wenn ich um 19:35 in Waidhofen einsteige. Mit dem Auto brauche ich für dieselbe Strecke nur eine Viertelstunde weniger! Da geht definitiv noch mehr und bis später am Abend. Aber dafür brauchen unsere Linienbusse natürlich mehr Nutzer und mehr "Frequenz".
'Öffi-Fahren spart tausende PKW-Kilometer und CO2-Ausstoß'2
Also liebe Leute, ein erster Schritt: das zweite Auto in der Familie aufgeben und mehr die Busse und Züge in der Region nutzen. Es geht!
Viele Probleme werden – nicht von heute auf morgen, aber sukzessive – dadurch abgebaut bzw. reduziert:
- weniger Ausstoß klimaschädlicher Abgase
- weniger Unfälle durch weniger Einzelverkehr
- weniger Produktion von Fahrzeugen und damit weniger Müll
- weniger Zersiedelung der Kauf- und Wohnorte
Und es gibt viele positive Effekte:
- mehr soziale Nähe trotz physischem Abstandhalten
- mehr Rücksicht auf die Mitmenschen im direkten Kontakt
- mehr Haushaltsbudget durch eingespartes Auto
- Wohnorte konzentrieren sich wieder mehr in Richtung Ortskern, wodurch die wertvollen Landwirtschaftsflächen geschont und verfügbar bleiben
———
Fußnoten:
[1] Verkehrsverbund Presseaussendung 124-neue-busse-fuer-mostviertel-alpenvorland/
[2] APA Presseaussendung: oeffentlicher-verkehr-als-schluessel-fuer-mehr-klimaschutz
Autor: Joseph Hofmarcher aus Scheibbs |
Folgenfollowing
Du möchtest diesem Profil folgen?
Verpasse nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melde Dich an, um neuen Inhalten von Profilen und Bezirken in Deinem persönlichen Feed zu folgen.
Jetzt anmelden und folgen
×
Eine/r folgt diesem Profil
Gewinnspiel
LokalesBezahlte Anzeige
Sie wollen Ihren Garten pflegen?
Makita verlost Akku-Geräte für den Garten
Weder Kabelsalat, noch Abgasgraus Höchste Zeit mal wieder Hecken, Rasen und Gerätehütten auf Vordermann zu bringen. Wem aber davor graut, schwere Benzinmaschinen zu schleppen und sich mit Wattebausch und Mundmaske vor Lärm und Abgasen zu schützen, der kann aufatmen. Problemlösung: Die neue Generation an Akku-Gartenhelfern kann mit Benzin- und Kabelgeräten zu 100% mithalten. Vorreiter ist die Firma Makita. Bei vielen Gartenfreunden haben Akku-Geräte, wie Heckenschere, Rasenmäher und...