Vor dem Cup-Finale
Aufstand der Zwerge: Salzburg ist gewarnt
by Christoph NisterDer Titelverteidiger ist im Cup-Finale gegen Austria Lustenau klarer Favorit Die Vergangenheit lehrt, dass der Goliath mehrfach gestürzt wurde Trainer Jesse Marsch weiß dennoch: „Wir müssen gewinnen!“
Viel klarer könnte die Favoritenrolle nicht verteilt sein. Auf der einen Seite der Serien-Meister und Cup-Titelverteidiger. Auf der anderen ein Zweitligist, den vor der Saison niemand auf der Rechnung hatte.
Das Duell zwischen Salzburg und Austria Lustenau ist laut Papierform keines auf Augenhöhe. Die Bullen sind sportlich und wirtschaftlich in einer ganz anderen Liga beheimatet als die Vorarlberger. Wenn die beiden Teams am Freitag in Klagenfurt aufeinandertreffen, will der David den Goaliath trotzdem ärgern.
Pasching überrumpelte Salzburg und die Austria
Es wäre schließlich nicht das erste Mal. Pasching triumphierte 2013 sensationell als Drittligist gegen die Austria und besiegte davor bereits Salzburg. Auch der Kremser SC (1988), Stockerau (1991) und der FC Kärnten (2001) reüssierten als unterklassige Teams und stemmten die Cup-Trophäe.
„Das ist ein Spiel, in dem wir gewinnen müssen“, ist sich Bullen-Häuptling Jesse Marsch der Ausgangslage bewusst. Der US-Amerikaner läuft aber nicht Gefahr, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Lustenau hatte viel Zeit, sich auf dieses Spiel vorzubereiten. Vielleicht ist es für viele das Spiel ihrer Karriere“, geht der 46-Jährige davon aus, dass die Vorarlberger bis in die Zehenspitzen motiviert ins Spiel starten werden.
Bullen haben aus Düdelingen und Pasching gelernt
Salzburg, das aus der Vergangenheit - Stichwort Düdelingen - gelernt hat und sich in den letzten Jahren keine Umfaller leistete, ist spielerisch klar überlegen. Im Endspiel wird aber auch die körperliche Komponente zum Tragen kommen.
„Sie haben viele Arbeiter, kämpfen um jeden Ball, sind gut bei Standards“, lobt Marsch die Lustenauer. „Wir müssen das gleiche auf den Platz bringen.“ Gelingt das nicht, könnte die Stunde des Außenseiters schlagen.
Christoph Nister