Dow Jones, Nasdaq, S&P 500

Zuversicht an der Wall Street hält an – Dow Jones schließt im Plus

Trotz der Spannungen zwischen China und den USA bleiben die Märkte optimistisch. Eine Drohung des US-Präsidenten setzt der Twitter-Aktie zu.

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Wall Street

Seit Dienstag ist die New Yorker Börse nach der Corona-Pause wieder geöffnet.(Foto: action press)

New York. In den USA hält die Zuversicht der Anleger an. Der breit gefasste S&P-Index schloß den Handelstag erstmals seit dem 5. März oberhalb der Schwelle von 3000 Punkten und spiegelte damit die Hoffnung auf eine rasche Erholung der Konjunktur.

Der Streit zwischen den USA und China um ein Sicherheitsgesetz für Hongkong spielte eine untergeordnete Rolle. „Anleger konzentrieren sich auf die Fortschritte bei der Bekämpfung des Coronavirus“, sagte Ed Keon, Chef-Anlagestratege beim Vermögensverwalter QMA. Sie seien optimistisch, dass sich die Lage im zweiten Halbjahr bis zu einem gewissen Grad wieder normalisiere.

Der Dow Jones legte 2,2 Prozent auf 25.548 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,8 Prozent auf 9.412,36 Punkte vor, und der S&P 500 gewann 1,5 Prozent auf 3.036 Punkte. Zu den Kurs-Treibern gehörten die Banken-Anteilsscheine. So legten die Papiere von JPMorgen Chase & Co den zweiten Tag in Folge zu.

Die Furcht vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China drücke am Rohölmarkt auf die Stimmung. „Das wäre ein Desaster“, warnte Analyst Stephen Brennock vom Brokerhaus PVM Oil Associates. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um knapp fünf Prozent auf 32,68 Dollar je Barrel (159 Liter).

US-Präsident Donald Trump hatte Maßnahmen gegen China wegen des Sicherheitsgesetzes für Hongkong angekündigt. Die USA erwägen nach Angaben von Insidern, den bevorzugten Zollstatus der ehemaligen britischen Kronkolonie auszusetzen.

Der mit Spannung erwartete Konjunkturbericht der US-Notenbank bestätigte, dass die US-Wirtschaft bis Mitte Mai schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffen wurde. In ihrer Umfrage stellte die Fed allerdings auch fest, dass in vielen Firmen die Hoffnung wächst, der Tiefpunkt der Krise sei überstanden.

Einzelwerte im Fokus

Die Freude über die Lockerungen in der Viruskrise macht sich weiterhin im gebeutelten Reisesektor bemerkbar, gibt es doch vermehrt Anzeichen, dass der Tourismus in einigen Ländern dieser Welt bald wieder anlaufen kann.

Für die Aktien der Kreuzfahrtanbieter Carnival ging es um 5,9 Prozent nach oben und für Royal Caribbean um 9,5 Prozent. Aktien großer Fluggesellschaften wie American, United oder Delta Air Lines gewannen zwischen 2,6 und 7,5 Prozent.

Auffällig sind die zuletzt hohen Kursgewinne der Aktien von Investmentbanken. So legten die Papiere von Goldman Sachs, JPMorgan, Morgan Stanley, Citigroup und Bank of America um 5,8 bis 8,5 Prozent zu. Händler argumentierten, dass sich die allgemeine Erholung an den Finanzmärkten seit Mitte März in den Zahlen der marktnahen Investmenthäuser zum zweiten Quartal positiv niederschlagen dürfte.

Twitter-Aktie unter Druck

Die Aktien des Kurznachrichtendienstes Twitter büßten 2,8 Prozent ein. US-Präsident Donald Trump hat erneut seinen Ärger über die angebliche Linkslastigkeit sozialer Medien kundgetan und nicht namentlich genannten Plattformen mit neuer Regulierung oder sogar Schließung gedroht. Zuletzt schien er verärgert darüber, dass Twitter einen seiner Tweets erstmals einem Faktencheck unterzog – und einige Äußerungen als falsch bezeichnete.

General Electric zählten dagegen mit einem Anstieg um 7,2 Prozent zu den großen Gewinnern. Der Mischkonzern verkauft sein Beleuchtungsgeschäft an den Smart-Home-Spezialisten Savant Systems. Details zu dem Deal wurden nicht genannt.

Der Euro konnte die Gewinne zum Dollar nicht ganz halten und notierte zum Handelsschluss an der Wall Street mit 1,0998 Dollar wieder knapp unter der Marke von 1,10 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0991 (Dienstag: 1,0975) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9098 (0,9112) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt legten richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 5/32 Punkte auf 99 15/32 Punkte zu und rentierten mit 0,679 Prozent.

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