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Rockerboss Frank Hanebuth (55) bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen der „Hells Angels“ Hannover im November 2019Foto: eberhard wedler
Im Juli hat Frank Hanebuth Termin beim Amtsgericht

Hochsicherheits-Prozessgegen Rocker-Boss

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Hannover – Dieses Verfahren wird eine Herausforderung für die Justiz!

Rund fünf Monate nach Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft wird das Amtsgericht Hannover am 23. Juli gegen sechs Mitglieder der „Hells Angels“ verhandeln. Prominentester Angeklagter: Rockerboss Frank Hanebuth (55).

Das Gericht hat drei Sitzungstage eingeplant. Für das Verfahren gelten hohe Sicherheitsauflagen: Besucher müssen mit Einlasskontrollen (Durchgangsdetektoren) vor dem Saal rechnen.

Neben Hanebuth als Chef der „Hells Angels Northgate“ sitzen Tadeusz G. (46), Jens B. (47), Ali S. (34), Rezar Z. (46) und Sahin A. (47) auf der Anklagebank. Vorwurf: gemeinschaftliche Körperverletzung, Nötigung bzw. Beihilfe zur Nötigung.

Der Fall: Im April 2018 statteten die sechs Höllenengel einem Langenhagener Kfz-Werkstattbesitzer (45) einen Besuch ab. Laut Anklage ging es um 2500 Euro für einen Verkehrsunfall sowie Mietrückstände. Angeblich hätten die Rocker den Werkstattchef auf dessen Hof eingekesselt und unter Druck gesetzt. Tadeusz G. soll den Polen zweimal mit der Faust geschlagen haben. Der zahlte den geforderten Betrag.

Für die Rocker belastend: Ein Überwachungsvideo soll die Situation aufgezeichnet haben.

Frank Hanebuth wird zusätzlich ein Verstoß gegen das Waffengesetz zur Last gelegt. Bei einer Durchsuchung seines Hauses in der Wedemark im November 2018 fanden Beamte zwei Elektroschocker sowie Kleinkaliber-Munition, die er illegal besessen haben soll.

Der Rocker-Chef weist die Vorwürfe über seinen Anwalt Professor Michael Nagel zurück. Beim Waffenverstoß müsse Nagel zufolge geprüft werden, ob dieser zutreffe.