Nach Elfmeter: RB Leipzig gibt Sieg gegen Hertha BSC in Unterzahl aus der Hand

Das fast schon gewohnte Torfestival gegen Hertha BSC ist ausgeblieben. RB Leipzig muss sich gegen die im Aufwind befindliche Labbadia-Elf mit einem 2:2 (1:1) begnügen. Klostermann und Schick treffen für die Hausherren.

Leipzig. Die Konkurrenz war so freundlich, Platz zwei auf dem Silbertablett zu servieren. Und die Roten Bullen waren nicht so frei, die Einladung anzunehmen, kamen gegen gute Herthaner nur zu einem 2:2 (1:1) und verpassten den Sprung auf Platz zwei der Bundesliga. Knackpunkt: Ademola Lookmans dämliches Foul im Strafraum führte in der Schlussphase zum Berliner 2:2. Ein Gastgeschenk, das nachhallen wird. Hätten die jungen Männer von Julian Nagelsmann nicht so viele unnötige Unentschieden ins Gras gepflanzt, würde es jetzt erheblich winden in der bayerischen Lederhose mit Seiteneingriff. Und so läuft alles auf den achten Meistertitel der FC Bayern München hinaus. Auf den Briefkopf von RB könnte die zweite Vize-Meisterschaft nach 2017 rücken. Und falls es „nur“ Platz vier wird, ist auch alles im sehr grünen Bereich, die Königsklasse erreicht. Am Pfingstmontag (20.30 Uhr) steigt die Partie beim 1. FC Köln.

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Hiobsbotschaft vorm Anpfiff, Kevin Kampl muss während des Aufwärmens passen, Tyler Adams läuft für den sehnigen Ballmagneten auf, spielt hinten rechts. Konrad Laimer rückt neben Kapitän Marcel Sabitzer in die Mittelfeldzentrale.

Der Beginn ist aus RB-Sicht ein zäher, die 5:0-Sieger vom Sonntag in Mainz fremdeln mit Gängigkeit, Ball und Raum. Dann schlägt es auch schon hinten ein. Patrik Schick, für Yussuf Poulsen in der Start-Elf, verliert nach Marvin-Plattenhardt-Ecke ein Duell gegen Anga Dedryck Boyata, Marko Grujic pattet die Kugel vor Dayot Upamecano zum Berliner 1:0 ein (9.). Ein Wirkungstreffer, Vladimir Darida hat aus 16 Metern das 2:0 auf dem rechten Fuß. Die Männer von Bruno Labbadia sind griffiger, besser, beseelt von der Führung. Ist RB vom Leverkusen-Syndrom (1:4 gegen Wolfsburg) befallen?

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Nein. Nagelsmann stellt auf Dreier-Kette um und inmitten einer sich auswachsenden Schaffenskrise fällt das 1:1. Lukas Klostermann köpfelt einen wie einen Käsekuchen angeschnittenen Eckball von Christopher Nkunku zum Ausgleich ins Netz (24.). Drittes Saisontor von Mister Zuverlässig. Bis zur Halbzeit neutralisieren sich die Teams, halten sich Aufreger im Rahmen. Ein Freistoß von Sabitzer, ein Drehschuss von Vedad Ibisevic, mehr ist nicht. Pause. Es gab schon interessantere Fußballspiele.

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Wiederbeginn. Die Rasenballer sind zwei Minuten vor der Hertha da. RB-Mission: Gewinnen! Rauf auf Platz zwei! RB übernimmt das Zepter, schnürt Berlin ein, kommt zu zwei, drei Halb-Chancen. Dann fliegt Marcel Halstenberg vom Platz - gelb rot. Bastian Dankert hat bei Halstenbergs Foul an Ex-RB-Profi Matheus Cunha die ganz enge Wollmütze auf (63.). Zu zehnt zum Sieg? Warum eigentlich nicht? Schick, bis dato nicht gesehen, zieht aus 18 Metern ab - Tor, 2:1. Keeper Rune Jarstein schaufelt sich den Ball beim Nachfassen selbst ins Tor (68.). Kurz später rettet der eingewechselte Angeliño vorm einschussbereiten Cunha. Die Hertha kommt, RB wankt und kassiert das selten dämliche 2:2. Der eingewechselte Lookman senst Cunha im Strafraum um, den Elfer verwandelt Krzysztof Piatek (82.). Aus, Ende vorbei. RB bleibt Dritter.