DLRG und DRK bilden neue Allianz in Lörrach
by Katharina BartschDie Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) unterstützt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bei der Blutspende in Haagen. Dort muss sich nun jeder Spender anmelden. Das klappt sehr gut.
Die Blutkonserven sind derzeit knapp. Da die Kliniken aber ihren Betrieb wieder hochfahren, werden sie dringend benötigt. In der Schlossberghalle in Haagen kann daher gerade eine ganze Woche lang Blut gespendet werden. Aufgrund der Corona-Einschränkungen muss man sich allerdings für einen Termin anmelden, das funktioniert laut DRK aber gut und verhindert lange Wartezeiten. Unterstützung erhält das DRK von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), nicht nur beim Blutspenden.
Vor der Schlossberghalle bietet sich ein anderes Bild als noch vor zwei Monaten. Da waren viele Menschen dem Aufruf zur Blutspende gefolgt, was zu langen Schlangen und Wartezeiten führte. Schuld am diesmal geringeren Andrang ist nicht etwa nachlassende Spendenbereitschaft. Einerseits liegt es daran, dass nicht nur an einem Tag, sondern die ganze Woche über gespendet werden kann. Außerdem muss man sich online anmelden, um größere Menschenansammlungen und lange Wartezeiten zu vermeiden.
Die Anmeldung wird fleißig genutzt
Kyra Hohn ist Bereitschaftsleiterin für die Blutspende beim DRK-Ortsverein Lörrach und Ortsteile. "Im Monat Mai ist im Landkreis Lörrach das Blutspendezentrum eingerichtet", erzählt Hohn. Station war bereits in Schopfheim und Grenzach, diese Woche nun im Lörracher Stadtteil Haagen. Die Terminanmeldung wird von den Spenderinnen und Spendern fleißig genutzt und funktioniert gut. "Die Leute sind sehr zufrieden damit", schildert Kyra Hohn ihre Eindrücke. Eine Anmeldung reduziert die Wartezeit deutlich, außerdem wird der Aufenthalt in der Halle so kurz wie möglich gehalten.
Am Eingang wird wie bereits beim Blut spenden vor zwei Monaten die Temperatur an der Stirn gemessen, neu erhält jeder auch einen Einweg-Mund-Nasen-Schutz, der den gesamten Aufenthalt in der Halle über getragen werden muss. Nach der Datenaufnahme und dem Arztbesuch geht es auf die Liege zur Blutentnahme. Der Durchgang ist neu als Einbahnstraße konzipiert, am Ende geht es durch den Hintereingang aus der Halle raus. Essensausgabe und Liegen gibt es aktuell keine, dafür ein Dankeschön in Form von Schokolade und einem Getränk zum Mitnehmen.
"Wir helfen uns gegenseitig." Kyra Hohn
130 Personen kamen am Montag zur Blutspende, am Dienstag waren 138 angemeldet. "Das Maximum pro Tag sind 140 Entnahmen", erklärt Kyra Hohn. Die Zahl der Helfer ist auf ein Minimum reduziert, seit Neuestem helfen Mitglieder der DLRG aus. "Die Kooperation ist vor etwa zwei Monaten entstanden, wir helfen uns gegenseitig", erklärt Kyra Hohn. Diese Zusammenarbeit ist unabhängig von Corona, aktuell hilft sie aber natürlich, wenn an fünf Tagen der DRK unterstützt werden kann. Bis zu drei Mitglieder der DLRG helfen pro Tag und sie können auch überall eingesetzt werden, da sie über eine Sanitäterausbildung verfügen.
Thrombozyten sind maximal vier Tage haltbar
Beate Paul vom DRK-Blutspendedienst zeigt sich mit der Aktion zufrieden. "Mit Termin ist es optimal und es wird auch gut genutzt", sagt sie. Da nun viele Krankenhäuser und Kliniken ihren Betrieb wieder hochfahren, muss auch die Blutversorgung schnell hoch gefahren werden. Das Blut, das bei den Terminen entnommen wird, wird in Einzelteile zerlegt. Die Thrombozyten, die vor allem bei Krebspatienten verwendet werden, sind maximal vier Tage haltbar. Die roten Blutkörperchen können bis zu fünf Wochen aufbewahrt werden, das Blutplasma kann auch tiefgefroren werden, erklärt Beate Paul. Wenn der Bedarf aber mit wachsendem Klinikbetrieb steigt, wird das vermutlich gar nicht nötig sein.