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Friedberger Platz in Frankfurt bleibt dicht© Arne Dedert/dpa
Besucher „verbal aggressiv“

Friedberger Platz - Verstöße gegen Corona-Kontaktverbot - Stadt droht mit Sperrungen

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Auf dem Friedberger Platz in Frankfurt wurde das  Corona-Kontaktverbot missachtet. Die Stadt Frankfurt kann den Platz jetzt jederzeit sperren.

Frankfurt - Schon vor der Corona-Krise hat der Friedberger Platz im Frankfurter Nordend die Menschen magisch angezogen. Vor allem freitags am Markttag geht es auf dem Plätzchen seit vielen Jahren schon lange nicht mehr um schnöde Einkäufe, sondern vor allem um geselliges Beisammensein bei Bier und Wein. 

Frankfurt: Friedberger Platz kann jederzeit gesperrt werden

Auch die Corona-Krise und das mit ihr einhergehende Kontaktverbot* hat die Menschen mit jedem Tag weniger davon abgehalten, in größeren Gruppen auf dem Platz im Frankfurter Nordend beisammen zu stehen. Doch damit ist nun Schluss. Wie die Stadt Frankfurt mitteilt, kann es nun jederzeit zu großteiligen Sperrungen des Platzes kommen. 

Ob es zu Sperrungen des Friedberger Platzes kommt, werde fortan nach Lage entschieden, wie das Ordnungsamt Frankfurt auf Anfrage mitteilt. Insbesondere an den Freitagen wird anhand der Anzahl der Teilnehmer sowie deren Beachtung der Corona-Vorschriften über jeweilige Sperrungen entschieden. Der Wochenmarkt soll von den Sperrungen nicht betroffen sein. Man werde nicht den Markt sperren, sondern lediglich die Grünflächen und das Mäuerchen, auf dem die Besucher gerne Platz nehmen. 

Friedberger Platz: Besucher reagieren „verbal aggressiv“

Bei frühsommerlichen Temperaturen musste das Ordnungsamt Frankfurt bereits vergangene Woche hart durchgreifen und hat den Friedberger Platz sowie den Matthias-Beltz-Platz kurzfristig gesperrt. Wie das Ordnungsamt auf Anfrage berichtet, kamen bis zu 500 Menschen auf dem Platz neben der Friedberger Landstraße zusammen. Es sei dadurch zu einem „vielfachen Kontakt“ gekommen, so das Ordnungsamt weiter. Eine Einhaltung der Abstandsregel sei quasi gar nicht möglich gewesen.

Trotz Kontaktverbot auf dem Friedberger Platz: Jetzt greift das Ordnungsamt durch

Die Hinweise der Stadt- und Landespolizei, die Kontaktbeschränkungen einzuhalten, seien von den Besuchern „zu einem großen Teil“ einfach ignoriert worden. Im Gegenteil: Es sei zu „verbal aggressiven Gegenreaktionen“ gekommen. Aufforderungen der Stadtpolizei seien bewusst missachtet worden.  „In letzter Zeit wurden die Corona-Schutzregeln leider komplett missachtet und aggressiv gegen Polizeibedienstete vorgegangen. Unter diesen Umständen ist die Zusammenkunft leider nicht mehr zu verantworten“, äußert sich Sicherheitsdezernent Markus Frank gegenüber bild.de. 

Stadt Frankfurt zieht Konsequenzen auf dem Friedberger Platz

Aus dieser Erfahrung zieht die Stadt nun Konsequenzen und behält sich vor, die beliebten Plätze nach Lage kurzfristig zu schließen. Diese Sperrungen sollen dann von der Stadtpolizei durchgesetzt werden. Rechtliche Grundlage ist die Corona-Kontakt und Betriebsbeschränkungsverordnung (CoKoBeV). Hiernach ist das Gesundheitsamt und für die Umsetzung vor Ort die Stadtpolizei des Ordnungsamtes zuständig.

Auch in Zeiten vor Corona war das Partyvolk auf dem Friedberger Platz* den Anwohnern ein Dorn im Auge. Regelmäßig beschwerten sich Mieter und Eigentümer über nächtlichen Lärm und Wildpinkler in den Vorgärten. 

*fnp.de und fr.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.