Corona-Lockdown: Viele Migranten sitzen auf Gran Canaria fest

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Die Corona-Beschränkungen erschweren den Migranten-Transfer von den Kanarischen Inseln auf das spanische Festland. Gerade brachte die Seenotrettung zwei Holzboote mit 86 afrikanischen Migranten vor Gran Canaria in Sicherheit. Aufgrund des Lockdowns sitzen bereits viele illegale Flüchtlinge auf der Insel fest, was die öffentlichen Dienste belastet. Die Insassen der beiden Boote sollen auf das Coronavirus getestet und einer zweiwöchigen Quarantäne unterzogen werden, sagte eine Sprecherin der Delegation der Zentralregierung auf den Inseln. Polizeigewerkschaften und NGOs fordern, dass auf den Kanarischen Inseln ein klares Quarantäneprotokoll eingeführt wird. Es wird immer schwieriger, einen Platz für die Migranten zu finden.

Katastrophale Situation

"Die Situation ist eine Katastrophe, und wir schließen nicht aus, rechtliche Schritte zu unternehmen, um erstens die Gesundheit der Polizei und zweitens die öffentliche Gesundheit zu erhalten", sagt Pablo Moscoso, Polizeigewerkschaft Jupol.

Und Antonio Rico, Präsident des Roten Kreuzes der Kanarischen Inseln, meint: "Die Situation schürt Ängste und am Ende versucht jeder, dass sich jemand anderes um die Einwanderer kümmert."

Mehr als tausend Einwanderer haben in den vergangenen zwei Monaten die Kanarischen Inseln erreicht, aber nur drei von ihnen wurden positiv auf das Coronavirus getestet.

In Spanien kommen viele Migranten an

Spanien ist zusammen mit Italien und Griechenland eines der Länder an der EU-Außengrenze, in denen am meisten Flüchtlinge und andere Migranten eintreffen. Die wichtigste Route verläuft von Afrika aus über das Mittelmeer. Dafür müssen die Menschen aber die Sahara durchqueren, was sehr riskant ist. Direkter, aber als am gefährlichsten, gilt der Seeweg von Westafrika aus Richtung Kanaren. Der Atlantik ist aber rauer als das Mittelmeer. Dennoch nehmen immer wieder Menschen diese Route und hoffen, über die Kanareninseln aufs spanische Festland zu gelangen.