Nach heftiger Kritik

Wegen Vorwürfen: Oberster Reformierter gibt sein Amt auf

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Von Grenzverletzungen ist die Rede, davon, dass sich der EKS-Präsident Gottfried Locher einer Mitarbeiterin gegenüber ungebührlich verhalten haben soll und dies nicht zum ersten Mal.

Bereits vor drei Jahren sah sich Gottfried Locher mit derartigen Vorwürfen konfrontiert. Im aktuellen Fall hat die Mitarbeiterin aber beim Rat der evangelisch reformierten Kirche Schweiz offiziell eine Beschwerde eingereicht.

Es gilt die Unschuldsvermutung

Das war der Stein, der die Affäre ins Rollen brachte. Es brauchte allerdings den Rücktritt einer Kirchenrätin, die Interpellation von vier gewichtigen Landeskirchen, einen offenen Brief von zwölf Theologinnen und Theologen und den Druck der Medien, allen voran des «Tages-Anzeigers», bis der EKS-Rat, dem Präsidenten Locher offenbar die Unterstützung entzog.

Vizepräsidentin und Vizepräsident übernehmen

Bis zur Neubesetzung des Präsidiums werden Vizepräsidentin Esther Gaillard und Vizepräsident Daniel Reuter die Geschäfte führen. Gottfried Locher hatte den Ratsvorsitz seit 2011.

Dies hat nun zum Rücktritt geführt. Der EKS-Rat betont in seiner Mitteilung, der Sachverhalt sei nicht erwiesen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Der Rücktritt erfolge, damit die Evangelische reformierte Kirche der Schweiz wegen der Diskussion um ihren Präsidenten keinen Schaden nehme.

Doch dieser Schaden dürfte bereits angerichtet sein und die EKS noch längere Zeit beschäftigen.

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▶️ Aus dem Archiv: Der oberste Hirte der Reformierten eckt an
Aus Rundschau vom 23.05.2018.