Söder wird nach Ende der Maskenpflicht in Bayern gefragt - seine Antwort zeigt extremem Weg auf
BR-Sendung „Jetzt red i“
by Marcel GörmannMinisterpräsident stellte sich den Fragen der BR-Zuschauer in der Sendung „Jetzt red i“. Er bekannte dabei Farbe in der Corona-Krise und blieb seiner strengen eisernen Linie treu.
- Ministerpräsident Markus Söder war am Mittwoch in der BR-Sendung „Jetzt red i“.
- Der CSU-Politiker beantwortete Fragen des BR-Publikums.
- Dabei gab er sich konsequent und seiner Linie treu.
Kurz nach Beginn der BR-Sendung „Jetzt red i“ kam es schon zu einer ersten Kracher-Aussage des bayerischen Ministerpräsidenten. Er antwortete auf die Zuschauerfrage, wann endlich angesichts sinkender Infiziertenzahlen die Maskenpflicht fallen werde. Zwar antwortete Söder nur indirekt darauf - doch seine Botschaft war unmissverständlich: Ohne Impfstoff oder Medikament gebe es nur eine wirksame Maßnahme gegen das Virus: Abstand halten. „Distanz, Hygiene und Masken“, zählte Söder auf. Allein auf Freiwilligkeit zu setzen, funktioniere nicht. „Das haben wir am Anfang probiert“, erinnert der Ministerpräsident an den Beginn der ersten Corona-Welle im März. Man müsse die „Unvernünftigen“ verpflichten, um die Vernünftigen zu schützen.
BR-Moderator Tilmann Schöberl sprang dem CSU-Politiker zur Seite: „Eines kann ich bezeugen: Seine Maske ist immer dabei“, Söder habe die blau-weiße Schutzmaske in der Tasche im Studio. „Er geht mit einem guten Beispiel voran!“
Corona-Lockerungen in Bayern: Söder in BR-Sendung über große Hochzeitsfeiern, Beerdigungen und Geburtstagspartys
Doch die Zuschauer hakten nach, viele wünschen sich weitere Lockerungen: Wann es endlich wieder große Hochzeiten und Geburtstage geben könne, würden viele im Netz fragen, sagte Moderatorin Franziska Eder. Aber Söder gab sich auch bei dieser Frage vorsichtig und abwartend. Die jüngsten Ausbrüche in der Gemeinde in Frankfurt und in dem Lokal in Niedersachsen hätten gezeigt, „wie unglaublich schnell das geht, wie blitzschnell, wie heimtückisch dieses Coronavirus ist“. Nun sei es gerade bei privaten Feiern besonders schwer Abstand zu halten.
Doch Söder gab dann doch noch einen Ausblick: „Wenn die Zahlen nach Pfingsten stabil sind und wir wir dann vor allem durch die Öffnung der Grenzen keine Probleme bekommen, werden wir uns auch über Themen wie Hochzeiten, Beerdigungen und Geburtstagsfeiern Gedanken machen.“
Doch gleich darauf schränkte der Ministerpräsident wieder ein: Man wisse immer noch zu wenig über das Virus, über mögliche Folgeerkrankungen und Organschädigungen, auch bei Kindern. Deshalb gelte: „Solange ich nicht 100 Prozent sicher bin“, habe Besonnenheit Vorrang.
Söder im BR-Sendung zum Thema Corona-Impfstoff: „Glaube nicht an jedes Versprechen der Pharma-Riesen“
Ob es wirklich zeitnah oder überhaupt jemals einen Impfstoff geben werde, da sei auch er manchmal skeptisch, räumte Söder auf Zuschauer-Nachfrage ein. Er „glaube nicht an jedes Versprechen der Pharma-Riesen“, doch er hofft darauf. Er persönlich sei jedenfalls gegen alles mögliche geimpft und fahre bisher gut damit. Dennoch werde es für den Fall der Entdeckung eines Corona-Impfstoffes keine Pflicht geben, wohl aber werde die Politik eine Empfehlung aussprechen.
Corona-Krise und die EU: Söder mit schweren Vorwürfen gegen von der Leyen
Söder teilte auch politisch aus in der BR-Sendung. Er ärgere sich über die EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen. Er äußerte sogar den Verdacht, dass die EU-Kommission bewusst versuche „deutsche Hilfsmaßnahmen zu drücken“. Als Beispiel nannte er die Auflagen für Rettungsmaßnahmen bei der Lufthansa, die 50 Prozent der Slots am Münchner Flughafen aufgeben solle.
„Jetzt red i“ im BR: Klima-Aktivistin konfrontiert Söder direkt: „Ich bin enttäuscht und extrem wütend“
Zum Abschluss der Sendung wurde dann noch die „Fridays for Future“-Aktivistin Franziska Sänftl aus Dingolfing eingeblendet. Sie sei „enttäuscht und extrem wütend“, wenn sie höre, dass die Lufthansa mit Milliarden Steuergeldern ohne Klima-Auflagen unterstützt werden oder gar eine Autokauf-Prämie von Söder ins Spiel gebracht werde. Söder versuchte ihre Kritik der jungen Aktivistin abzufedern und versprach hinsichtlich einer solchen Neuwagen-Prämie: „Wenn man etwas fördert, dann nur das, was weniger Schadstoffausstoß hat“. Es müsse schon ein sauberes und besseres Auto sein. Primäres Ziel sei es aber, Elektromobilität zu fördern und sogar die Förderung von Rädern als Alternative nannte er in einem Nebensatz. Doch der CSU-Politiker mahnte auch, dass man die wichtige Autoindustrie in Bayern „nicht leichtfertig verspielen“ dürfe.
mag