Xiaomi Redmi Note 9 Pro im Hands-On: Wie fällt der Ersteindruck aus?
by Christoph LübbenChristoph Lübben27. Mai 2020 21:19
Da ist es endlich! Heute kam das kürzlich vorgestellte Xiaomi Redmi Note 9 Pro in unserer Redaktion an. Oder eher im Homeoffice. Ihr wisst schon wieso. Egal: In den nächsten Tagen werde ich das Smartphone ausführlich testen können. Doch so lange sollt ihr nicht warten: Hier kommt unser Hands-On zum günstigen Handy. Und eine Sache kann ich bereits verraten: Bislang bin ich in einigen Punkten überrascht.
Tipp der Redaktion: Ab sofort gibt es das Xiaomi Redmi Note 9 Pro bereits im exklusiven Vorverkauf im CURVED-Shop. Für nur 15,99 Euro im Monat könnt ihr euch das Gerät bereits sichern. Mit dabei ist der Tarif Blau Allnet XL mit 7 GB monatlichem Datenvolumen im LTE-Netz. Wenn ihr nicht gerade wöchentlich stundenlang Musik und Videos streamen wollt, reicht das völlig aus. Wie viele Daten welcher Dienst verbraucht, könnt ihr hier nachlesen.
Design: Mehr Qualität als gedacht
Beim Auspacken dachte ich zuerst, dass es sich sehr günstig anfühlen wird. Immerhin bin ich seit Beginn der Smartphone-Ära ein Flaggschiff-Nutzer. Mittelklasse-Geräte habe ich in der Regel nur beruflich in der Hand. Nachdem ich die Folie von Display und Rückseite abgezogen habe, änderte ich meine Meinung, denn ich habe mir zuvor nicht jedes Detail zum Xiaomi Redmi Note 9 Pro angesehen. Sowohl Vorderseite als auch Rückseite sind mit Gorilla Glass überzogen. Plastik kommt hier nur für den Rahmen zum Einsatz.
Insgesamt wirkt das Handy dadurch sehr schick, die weiße Rückseite spiegelt leicht und lässt das Handy durchaus edel wirken. Einzig die Vierfach-Kamera steht hier etwas aus dem Gehäuse hervor. Die Linsen sind im Vergleich zu einigen anderen Handys aber eher klein, sodass auch die komplette Aussparung nicht allzu riesig wirkt.
Auf der Vorderseite lässt Samsung grüßen: Das Display nimmt den großen Teil der Vorderseite ein. Wie bei vielen Handys der Südkoreaner befindet sich die Frontkamera aber oben in der Mitte in einem kleinen Loch im Screen. Wer wie ich etwa das Galaxy S10 bereits gewohnt ist, wird die Linse in der Praxis schon gar nicht mehr wahrnehmen. Wer dieses Design noch nicht kennt, wird sich zudem schnell dran gewöhnen. Denn das sogenannte Punch-Hole ist auf Höhe der Status-Leiste und stört daher überhaupt nicht.
Installation: Zeit für den Fingerabdrucksensor nötig
Das Handy ist schnell hochgefahren und ich konnte direkt mit der Einrichtung beginnen. Keine Sorge, liebe Englisch- und Chinesisch-Muffel: Ab Werk ist bereits die deutsche Sprache ausgewählt, hier müsst ihr nur noch eure Wahl bestätigen.
Der Fingerabdrucksensor befindet sich übrigens rechts im Power-Button. Es hat gefühlt Ewigkeiten gedauert, diesen einzurichten – wie etwa bei einem im Display verbauten Fingerabdrucksensor. Bislang hat sich das Handy aber zuverlässig und schnell entsperrt. Lediglich einmal hat es sich geweigert. Insgesamt dauerte die Einrichtung nur knapp 10 Minuten.
Haptik: Wie ist das "Hands-On"?
Für einen Mann habe ich tatsächlich eher kleine Pfoten. Vorteil für euch: Damit kann ich schneller Artikel für euch tippen. Trotzdem liegt das Xiaomi Redmi Note 9 Pro gut in meiner Hand. Es ist mit seinem 6,67 Zoll Display ein kleines Stück größer als mein privates Galaxy S10. Dennoch kann ich es problemlos mit einer Hand bedienen. Zumindest, so lange ich nichts am oberen Bildschirmrand antippen muss. Da fehlt mir gut ein halber Daumen extra.
Dieser Extra-Daumen fehlt aber auch an anderer Stelle: Halte ich das Android-Smartphone normal in der Hand, kann ich höchstens den Power-Button und die Lautstärke-Leiser-Taste betätigen. Wer ohne zweite Hand oder Umgreifen auch die Lautstärke-Erhöhen-Taste bedienen will, benötigt da definitiv etwas größere Hände.
Sehr gut: Das Handy fühlt sich nicht rutschig an – ein Problem, das ich bereits bei mehreren Smartphones mit Glas-Rückseite gesehen habe. Ich kann es sicher umgreifen und irgendwie fehlt mein typischer Impuls, direkt eine Schutzhülle um das Gerät zu ziehen.
Technik: Wieso ist dieses günstige Gerät so flott?
In dem Smartphone ist ein Snapdragon 720G verbaut – ein Chipsatz der gehobenen Mittelklasse. Und das zeigt sich auch. Bislang habe ich einige Apps geöffnet, mit Chrome im Netz gesurft, Videos geschaut und zwischen Anwendungen gewechselt. Dabei habe ich überraschend festgestellt, dass das Xiaomi Redmi Note 9 Pro unerwartet schnell ist. Ladezeiten habe ich in vielen Fällen sogar überhaupt nicht bemerkt. Zumindest in diesem Anwendungsgebiet ist auch mein Flaggschiff von 2019 nur unwesentlich flotter.
Was mir wiederum aufgefallen ist: Schon nach kurzer Zeit mussten Webseiten in Chrome neu geladen werden. Zwar besitzt mein Modell 6 GB RAM, doch offenbar fehlt es hier an Optimierung. Was die Leistung angeht, werde ich in den nächsten Tagen noch mal ein paar Dinge ausprobieren. Wer aber maximal WhatsApp, Spotify und Browser nutzt, bekommt hier ein sehr flottes Handy. So viel ist schon einmal sicher.
Hier die restlichen technischen Daten:
- Chipsatz: Qualcomm Snapdragon 720G
- RAM: 6 GB
- Speicherplatz: 64 GB / 128 GB
- Display: 6,67 Zoll LCD (2.400 x 1.080 Pixel)
- Vierfach-Kamera: 64 MP (Hauptlinse), 8 MP (Ultraweitwinkel), 5 MP (Makro), 2 MP (Tiefensensor)
- Front-Kamera: 16 MP
- Akku: 5020 mAh, Fast Charging (30 Watt)
- Betriebssystem: Android 10 mit MIUI 11
MIUI 11: So ist das Betriebssystem
Wer Samsung One UI kennt, wird sich wohl auch schnell mit MIUI 11 anfreunden. Das doppelte Tippen zum Aktivieren des Bildschirms konnte ich ebenso schnell aktivieren wie die Wischgesten zur Navigation (die bei Xiaomi etwas anders funktionieren, bislang aber ohne Fehleingaben). Allerdings waren die Wischgesten als On-Screen-Tasten-Alternative etwas versteckt. Eher zufällig bin ich auf das Menü unter der Option "Vollbildanzeige" gestoßen.
Nervig ist für mich lediglich die Benachrichtigungsleiste. Diese kann ich nur komplett herausfahren lassen, nicht aber nur ein Stück, wie es bei Android-Modellen anderer Hersteller der Fall ist. Auch klappt es auf dem Redmi Note 9 Pro nicht immer, die Leiste vom Homebildschirm aus mit einem Wischer an beliebiger Stelle nach unten zu holen. Ich werde das weiter beobachten.
Kamera: Viele Details durch 64 MP
Für mich ist natürlich noch spannend, was die Vierfach-Kamera bringt. Hier folgen später noch Fotos, bislang konnte ich nur Schnappschüsse von meinem Balkon aus machen. So viel sei gesagt: Makro-Aufnahmen (die ganz kleine Objekte ganz groß darstellen) wirken sehr cool. Außerdem weisen die Fotos viele Details auf. Besonders, wenn ihr den 64-MP-Modus verwendet und die vollen Megapixel der Hauptkamera nutzt.
Der erste Eindruck der Ultraweitwinkel-Kamera ist hingegen noch verhalten: Die ist nicht besonders lichtstark und sorgt für deutlich dunklere Bilder als die anderen Linsen.
Außerdem fehlt es dem Handy etwas an Dynamikumfang: Als ich einen grünen Baum fotografierte, gesellte sich ein blendend weißer Himmel hinzu. Mein Galaxy S10 hat hier noch den blauen Himmel mit auf das Bild bekommen. Aber gut: Das Samsung-Modell ist deutlich teurer als das Xiaomi Redmi Note 9 Pro.
Cool: Das Redmi Note 9 Pro kommt mit einem Nachtmodus, der bei wenig Licht für gute Aufnahmen sorgen soll. Aber den konnte ich bislang noch nicht testen.
Erstes Fazit zum Redmi Note 9 Pro: Das ist mehr Smartphone als gedacht!
Bislang bin ich positiv überrascht: Sowohl Verarbeitung als auch Performance und Kameraqualität sind deutlich besser, als ich es für ein Gerät für rund 300 Euro erwartet habe. Aber auch die ersten Negativpunkte zeichnen sich ab. Hier muss man aber noch einordnen, ob man die mit Blick auf den Anschaffungspreis verschmerzen kann.
In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob der erste positive Eindruck bleibt – oder ob einige Punkte ihn trüben werden.
Alle Specs Key Spezifikationen
Größe 165,8 x 76,7 x 8,8 mm
Gewicht 209 g
Display 6,67 Zoll IPS
Kamera-Auflösung 64/8/5/2 Megapixel
Prozessor Qualcomm SM7125 Snapdragon 720G
Speicherkapazität 64|128GB
Betriebssystem Android 10
Erweiterbarer Speicher ja
Front-Kamera-Auflösung 16 Megapixel
Alle Specs