EZB rechnet mit drastischem Konjunktureinbruch

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Düster sind die Aussichten für die Wirtschaft der Eurozone. Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet für 2020 infolge der Corona-Pandemie mit einem drastischen Konjunktureinbruch.

Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2020 zwischen acht und zwölf Prozent sinken, Chancen auf einen vergleichsweise "milden" Einbruch seien nicht mehr vorhanden, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch in Frankfurt bei einer Veranstaltung mit Jugendlichen.

Ein entscheidender Faktor sei, wie schnell die Corona-Einschränkungen aufgehoben würden, ob die Wirtschaft plötzlich oder allmählich wieder anziehe und welche Wirtschaftszweige besonders geschädigt seien. Anfang Juni werde man einen besseren Überblick haben, ergänzte Lagarde. Dann veröffentlicht die Notenbank im Rahmen ihrer Zinssitzung neue Prognosen zu Wachstum und Inflation.

ILO warnt vor "Lockdown-Generation"

Die jüngste Analyse der Internat ionalen Arbeitsorganisation (ILO) zu den Auswirkungen von COVID-19 auf den Arbeitsmarkt macht deutlich, dass junge Menschen härter und schneller betroffen sind, als jede andere Gruppe. Einer von sechs jungen Menschen weltweit hat der Umfrage zufolge wegen der Coronavirus-Pandemie den Job verloren.

Die Internationale Arbeitsorganisation warnt vor langfristigen Folgen des wirtschaftlichen Stillstands für junge Leute. Neben den Jobverlusten würden auch Aus- und Weiterbildung teils unterbrochen. Regierungen müssten dringend gegensteuern, sonst entstehe eine "Lockdown-Generation" mit Nachteilen, die Jahrzehnte dauern könnten.