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imago images/Jens Koehler Das russische Verlegeschiff "Fortuna" wartet auf den Weiterbau der Gas-Pipeline Nord Stream 2 im Fährhafen Sassnitz-Mukran.

Botschafter tobt wegen Nord Stream 2: Streit um Nord Stream 2: "Deutschland muss aufhören, die Bestie zu füttern"

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Seinen Job als kommissarischer Geheimdienstkoordinator der US-Regierung hat Richard Grenell am Dienstag an den bisherigen Kongressabgeordneten John Ratcliffe abgetreten, den Botschafter-Posten in Berlin wird der Republikaner ebenfalls bald verlassen – jedoch nicht ohne einen krawalligen Abschiedsgruß. Die USA bereiten laut Grenell weitere Sanktionen in Zusammenhang mit der geplanten Ostsee-Gas-Pipeline Nord Stream 2 vor.

Ob Richard Grenell nach seiner Abreise aus Berlin am Sonntag überhaupt noch an seine alte Wirkungsstätte in der deutschen Hauptstadt zurückkehrt, ist ungewiss. Der zumindest in Deutschland wegen seiner undiplomatischen Art umstrittene Diplomat hinterlässt der Bundesregierung eine weitere Drohung in der Causa Nord Stream 2. „Deutschland muss aufhören, die Bestie zu füttern, während es zugleich nicht genug für die NATO zahlt“, sagte Grenell dem „Handelsblatt“.

Russische Verlegeschiff in der Ostsee

Das deutsch-russische Gas-Projekt hatte das Verhältnis zwischen der Bundesregierung und den USA schon in der Vergangenheit schwer belastet. Die Amerikaner um Grenell und seinem Präsidenten Donald Trump werfen Berlin vor, sich von Russlands Gasimporten abhängig zu machen. Mit Sanktionen gegen westliche Firmen versuchen die USA den Bau zu stoppen. Deswegen bemüht sich Russland, die Pipeline allein fertig zu stellen. Die Bewegungen der Verlegeschiffe „Akademik Tscherski“ und „Fortuna“, die nun in die deutsche Ostsee verlegt wurden, werden jenseits des Atlantiks mit Argwohn betrachtet.

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imago images/Jens Koehler Das russische Verlegeschiff "Fortuna" wartet auf den Weiterbau der Gas-Pipeline Nord Stream 2 im Fährhafen Sassnitz-Mukran.

Grenell kündigt Sanktionen gegen Deutschland an

Grenell drängt auf neue Maßnahmen. „Weitere Sanktionen treffen auf überparteiliche Zustimmung“, berichtete er dem „Handelsblatt“. „Trotz des Wahlkampfs könnte die Gesetzgebung schnell vorangehen.“

Die Amerikaner versuchen weiterhin, die Inbetriebnahme der Gas-Pipeline zu stören, vielleicht sogar zu stoppen. Die harten Bandagen, die Washington im Kampf gegen das Projekt wählt, irritieren die Bundesregierung zunehmend. Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte der Zeitung: „Die Zeit, in der die Corona-Pandemie die Länder rund um den Globus unter gewaltigen Druck setzt, ist nicht die Zeit, um an der Eskalationsspirale zu drehen und weitere extraterritoriale, also völkerrechtswidrige Sanktionen anzudrohen.“

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