Klimaanlagen und Ventilatoren
Nur die wenigsten Geräte sind gut
by n-tv NACHRICHTENBevor die nächste Hitzewelle ins Haus steht, baut der kluge Mensch vor und besorgt sich rechtzeitig ein Klimagerät oder zumindest einen Ventilator. Aber auch hier gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, denn im Warentest können die wenigsten Geräte überzeugen.
Man kennt das: In der Nacht ist es zu heiß zum Schlafen und tagsüber zu warm für jede Bewegung. Wohl dem, der jetzt eine Klimaanlage anwerfen oder zumindest mit einem Ventilator für Abkühlung sorgen kann.
Wer nicht auf die Hitze vorbereitet ist, sollte allerdings keine überstürzte Kaufentscheidung treffen, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest nahelegt. Denn die hat 10 Klimageräte und 18 Ventilatoren getestet und kommt zu dem Schluss, dass nur die wenigsten Geräte gut sind. Aber der Reihe nach.
Teuer und wenig effizient
Mobile Klimageräte kosten nicht viel und sind in jedem Baumarkt zu haben. Die sogenannten Monoblöcke sind schnell aufgestellt und betriebsbereit, bringen aber auch keine effiziente Abkühlung. Denn da der Abluftschlauch durch das Fenster geführt wird, bleibt immer ein Spalt offen, durch den permanent warme Luft von draußen wieder in den Raum strömt. Um das zu verhindern, müssten Nutzer die Fenster abdichten. Das funktioniert in der Praxis kaum. Pro Sommer verheizen solche Klimageräte so 140 bis 250 Kilowattstunden Strom.
Halbwegs überzeugen konnte im Test nur das mobile Gerät "Pinguino PAC N90Eco Silent" von De'Longhi ("befriedigend", 3,5, 585 Euro). Für dessen Betrieb müssen in zehn Jahren zusätzliche Stromkosten in Höhe von circa 434 Euro berappt werden.
Feste Anlagen nur mit Monteur
Fest installierte Anlagen - sogenannte Splitgeräte - benötigen weniger als 100 Kilowattstunden Strom bei mehr als doppelt so hoher Leistung. Während die mobilen Geräte 40 bis 80 Minuten brauchen, um ein mittelgroßes Zimmer von 35 Grad auf 24 Grad runterzukühlen, schaffen zwei fest installierte Geräte das schon in 7 Minuten. Sie bestehen aus einer Innen- und einer Außeneinheit. Zwischen ihnen zirkuliert ein Kältemittel und transportiert Wärmeenergie nach außen.
Allerdings dürfen nur Kälteklimafachbetriebe Splitgeräte installieren. Deren Monteure haben oft volle Auftragsbücher, was wiederum eine langfristige Planung erfordert. Zudem sind die Anlagen deutlich teurer. Im Test überzeugen konnten die Geräte von Daikin ("FTXP25M5V18", "gut", 2,0, 1350 Euro) und Toshiba ("RAS-10PKVPG-E", "gut", 2,1, 2840 Euro). Die Kosten für den Stromverbrauch auf zehn Jahre liegen hier bei 257 beziehungsweise 273 Euro.
Umweltfreundlich sind allerdings weder die mobile noch die fest installierte Variante. Erstere benötigt viel Strom, Letztere verwendet das klimaschädliche Kältemittel R32.
Günstig, einfach, nachhaltig - Ventilatoren
Wer sich nachhaltiger und günstiger erfrischen möchte, greift zu einem Ventilator. Der verbraucht wenig Strom. Einen angenehmen Luftstrom erzeugen die wenigsten Ventilatoren. Mehrere sind ausgesprochen laut, einige lassen sich schwer zusammenbauen. Und bei einem Modell könnten Kinder mit dem Finger in den Rotor fassen.
Insgesamt "gut" schneiden im Test nur 6 der 18 Modelle ab. Testsieger ist das Tischgerät von Meaco ("Fan 1056", "gut", 1,8, 109 Euro", welches mit dem angenehmsten Luftstrom überzeugen konnte. Das Modell von Dyson ("AM06", 299 Euro) konnte ebenfalls punkten ("gut",2,2). Gute Abkühlung verschafft laut Warentest aber auch der Standventilator"ASF600WE" von Honeywell für 109 Euro ("gut", 2,3).