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27.05.2020 19:35

Sächsische Polizei-Studenten wegen Naziparolen entlassen

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Die Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg hat drei Studenten entlassen, die Nazi-Parolen gerufen haben sollen. Wie ein Sprecher der Hochschule in der Oberlausitz am Mittwoch mitteilte, haben sie die Verfügung bereits Anfang Mai erhalten.

Für uns ist ganz klar, dass extremistisches Gedankengut, egal welcher Richtung, in der sächsischen Polizei nichts zu suchen hat.Thomas Knaup, Sprecher der Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg

Polizei trifft auf "eigene Leute"

Die Hochschule zog damit die Konsequenzen aus einem Vorfall am 6. Februar dieses Jahres. Damals war die Polizei in Bautzen zu einer Wohnung im Stadtteil Gesundbrunnen gerufen worden. Dort sollen aus dem geöffneten Fenster einer Wohnung "Sieg-Heil"- und "Heil-Hitler"-Rufe zu hören gewesen sein. Vor Ort trafen die Beamten die heute 18, 19 und 22 Jahre alten Polizei-Studenten des ersten Studienjahres an. Zwei von ihnen stammen aus dem Landkreis Nordsachsen, einer aus Naumburg in Sachsen-Anhalt.

Betroffene können Entlassung noch anfechten

Die drei jungen Männer wurden umgehend suspendiert und ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Jetzt teilte die Hochschule mit, aus disziplinarischer Sicht habe es auf den Vorfall keine andere Antwort geben können, als die Entlassung aus dem Polizeidienst. Die drei Polizeistudenten hätten den Status von Beamten auf Widerruf gehabt, aus dem sie jederzeit entlassen werden könnten. Sie haben noch die Möglichkeit, rechtlich dagegen vorzugehen.

Quelle: MDR/stt/dpa