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Bundeskanzlerin Merkel hat Ministerpräsident Bodo Ramelow wegen seines Vorstoßes kritisiert, alle Corona-Maßnahmen Anfang Juni beenden zu wollen. (Symbolbild)Foto: imago

Corona in Thüringen: Bundeskanzlerin pfeift Bodo Ramelow zurück – „Vorschriften müssten überall gelten“



Thüringen. Die Lockerungen wegen Corona sollen in Thüringen deutlich erweitert werden, Bodo Ramelow will die Maskenpflicht abschaffen. Dafür erntet der Ministerpräsident von Thüringen viel Kritik, aber auch Lob.

Du hast den Überblick verloren, was der aktuelle Stand in Sachen Corona in Thüringen ist? Die Bundesregierung hat in Absprache mit den Ländern neue Lockerungen vorgestellt. Mehr dazu hier: Corona-Lockerungen in Thüringen: Das darfst du wieder!

Damit du keine aktuellen Entwicklungen zu Corona in Thüringen verpasst, halten wir dich im Newsblog auf dem Laufenden.

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Alles, was du zum Coronavirus wissen musst:

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Corona in Thüringen aktuell: Hier gibt es alle Entwicklungen

Mittwoch, 27.Mai

21.30 Uhr: Zwei Landkreise ohne aktive Corona-Fälle

Gute Nachrichten! Im Landkreis Sömmerda und im Weimarer Land wird derzeit kein bestätigter Corona-Fall mehr geführt.

Wie das Landratsamt Weimarer Land hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass der letzte aktuelle Patient wieder genesen sei. Insgesamt waren im Kreis 73 Menschen positiv auf das Virus getestet worden. 69 haben es überstanden, vier sind verstorben.

Als erster Kreis in Thüringen hatte Sömmerda bereits vor anderthalb Wochen gemeldet, dass dort alle Corona-Infektionen überstanden sind.

18.11 Uhr: Merkel pfeift Ramelow zurück

Am Mittwochnachmittag haben die Ministerpräsidenten der neuen Bundesländer zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Videokonferenz abgehalten. Dabei kritisierte die Kanzlerin auch Bodo Ramelows Vorstoß, die Corona-Maßnahmen in Thüringen schon bald beenden zu wollen.

Ramelows Botschaften seien „etwas zweideutig“ gewesen, sagte Merkel. Ihrer Meinung nach sei er Mindestabstand zu anderen eine „Verpflichtung“. Wer sich daran nicht halte, gefährde andere. Merkel warnte vor einer Situation, in der sich „die Schwächeren nicht mehr auf die Straße trauen“, berichtet die Thüringer Allgemeine Zeitung.

Jeder dürfe im Rahmen seiner Zuständigkeit arbeiten, sagte Merkel. Es sei aber wichtig, „dass wir in grundsätzlichen Fragen eine Übereinstimmung haben“. Die Vorschriften zum Abstandhalten und zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in bestimmten Situationen müssten überall gelten.

17.29 Uhr: Thüringer AfD-Fraktion fordert Regelbetrieb ab Schulen ab Mitte Juni

Die geplante Rückkehr zum Regelbetrieb an Schulen und Kindergärten geht der Thüringer AfD-Fraktion nicht schnell genug. „Spätestens bis Mitte Juni muss es Eltern wieder möglich sein, ihre Kinder in Betreuung zu geben, so dass sie ihrer Arbeit in gewohnter Weise nachgehen können“, erklärte der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Denny Jankowski.

Gesundheitsvorsorge sei nicht die einzige Fürsorgepflicht der Regierung. Es sei inakzeptabel, Eltern eine Doppelbelastung aufzubürden, erklärte der AfD-Politiker.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte am Dienstag eine Rückkehr in den Regelbetrieb an Schulen und Kindergärten nach den Sommerferien in Aussicht gestellt. Die Umsetzung gilt jedoch als schwierig – auch, weil viele Lehrer in Thüringen zu Risikogruppen gehören und derzeit in den Schulen keinen Präsenzunterricht geben müssen.

15 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter niedrig

Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Thüringen weiterhin niedrig. Innerhalb von 24 Stunden seien 29 neue Fälle verzeichnet worden, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Erfurt mit.

Damit stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Corona-Pandemie auf 2910 (Stand 10.00 Uhr). Am Dienstag waren sogar nur zehn Neuinfektionen gemeldet worden. Schätzungen zufolge gelten inzwischen 2520 Thüringer als genesen.

Bisher sind 157 Menschen, bei denen Tests eine Infektion mit Sars-CoV-2 ergaben, gestorben. Derzeit müssen 90 Erkrankte auf Intensivstationen behandelt werden.

9.38 Uhr: CDU-Vize Stroble nennt Ramelow-Pläne „verantwortungslos“

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende und baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl kritisiert das Vorgehen von Ministerpräsident Bodo Ramelow: „Was in Thüringen geschieht, ist verantwortunglos“, so der CDU-Politiker in der „Rhein-Neckar-Zeitung“.

Während Bodo Ramlow angekündigt hat, für kommende Woche weitere Corona-Lockerungen zu planen, ist für manche Menschen in Thüringen immer noch das Tragen des Mundschutzes ein Problem >>>> hier mehr dazu.

7.00 Uhr: Diese Maßnahmen gibt es auf dem Erfurter Flughafen

Der Flughafen Erfurt-Weimar stellt sich auf die Zeit nach dem Corona-Lockdown ein. Doch um während dem Flughafenbetrieb kein Infektionsrisiko einzugehen, muss ein striktes Maßnahmen-Paket eingehalten werden. >>>> Hier lesen, mit welchen Einschränkungen du als Passagier rechnen musst.

Dienstag, 26 Mai

22.18 Uhr: Erfurter Bürgermeisterin spricht Warnung auf

„Wenn es keine einheitlichen Regelungen im Freistaat gibt, wird es in den Kommunen einen Flickteppich geben“, sagte Erfurts Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke. Bei ihrem Parteigenossen Bodo Ramelow will Hofmann-Domke nun dafür werben, „dass es diesen Flickenteppich eben nicht gibt.“ Am Wochenende hatte der Thüringer Ministerpräsident überraschend angekündigt, dass ab dem 6. Juni landesweite Regeln zur Verhinderung neuer Infektionen wegfallen sollen. Am Mittwoch will das Thüringer Landeskabinett über eine mögliche Lockerung der Corona-Regeln entscheiden.

„Wir werden am 6. Juni nicht die alte Normalität in Thüringen wieder haben“, erteilte Hofmann-Domke der Hoffnung einiger Bürger und Bürgerinnen einen Dämpfer. Auch dann werde es in Erfurt Abstandsregeln und den Mund-Nasen-Schutz im Nahverkehr sowie Geschäften und Restaurants geben. „Wenn das Land es nicht mehr macht, werden wir es wieder machen müssen“, sagte sie. Was bedeutet, dass die Landeshauptstadt separate Regeln in Form von Allgemeinverfügungen erlassen wird.

17.25 Uhr: Zehn Neuinfektionen im Freistaat

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Thüringen ist innerhalb eines Tages um zehn auf insgesamt 2881 Fälle gestiegen. Das berichtete die Staatskanzlei am Dienstag. Schätzungen zufolge gelten inzwischen 2500 als genesen. Bisher sind 155 Menschen, bei denen eine Infektion mit Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde, gestorben.

Die landesweite Infektionsrate lag wie auch am Montag bei 5,8 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.

Das Landratsamt Hildburghausen teilte zudem einen Zwischenstand zur Abstrichaktion am Regiomed-Klinikum Hildburghausen mit. Demnach lagen am Dienstag von allen 75 Patienten 53 negative Testergebnisse vor. In 22 Fälle stünden Ergebnisse noch aus. Bei den bislang 383 getesteten Mitarbeitenden habe es 191 negative Befunde gegeben, sowie sieben positive. Die Zahl der zunächst bekannten infizierten Mitarbeitende ist damit um einen Fall gestiegen, hieß es. Andere Ergebnisse stünden noch aus. Insgesamt sollen 456 Beschäftigte getestet werden. Hintergrund ist, dass zuvor bei einer neuen Patientin das Coronavirus nachgewiesen wurde.

13.45 Uhr: Ramelow stellt Regelbetrieb von Kindergärten und Schulen in Aussicht

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat einen Regelbetrieb an Schulen und Kindergärten nach den Sommerferien in Aussicht gestellt. Dafür müssten aber die Voraussetzungen stimmen, sagte Ramelow am Dienstag nach Beratungen des Kabinetts in Erfurt. Alle Menschen, die in Schulen oder Kindergärten arbeiten, sollten seiner Meinung nach ein Recht auf Corona-Tests haben. „Wir wollen über sogenannte Pool-Testungen in Kindergärten hineingehen oder in Schulen hineingehen - ohne, dass es dort einen Verdachtsfall gibt“, sagte Ramelow.

Der Regierungschef betonte, dass es in aktuell 21 von 23 Landkreisen und kreisfreien Städten keine Neuinfektionen gebe. In den vergangenen sieben Tagen habe es in neun Kreisen keine Infektion gegeben.

13.29 Uhr: Ramelow stellt Kontaktverbot infrage

Weiterhin gelten 1,5 Meter Abstand, jedoch soll nächste Woche geklärt werden, ob weiterhin sich nur Personen aus zwei Haushalten öffentlich treffen dürfen. Bodo Ramelow stellt infrage, ob es sinnvoll sei, wenn Polizisten Gruppen befragen, ob sie in einem Haushalt leben.

Auch in Thüringen solle weiterhin dort ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wo sich Menschen zu nahe kämen wie im öffentlichen Nahverkehr, machte Ramelow klar.

Front machte Ramelow gegen veränderte Kontaktbeschränkungen, die derzeit von Bund und Ländern diskutiert werden. Staatliche Eingriffe in die Privatsphäre der Menschen in ihrer Wohnung lehne er ab, sagte Ramelow. Er bezog sich dabei offensichtlich auf Kontaktbeschränkungen, die zwar gelockert werden sollen, aber weiterhin im öffentlichen wie privaten Raum gelten sollen. Ob Thüringen eine Abschaffung der Kontaktbeschränkungen plant, ließ der Regierungschef jedoch offen.

13 Uhr: Bodo Ramelow: „Wir können aus dem Krisenstab-Modus aussteigen“

„Wir können aus dem Krisenstab-Modus aussteigen“, stellt Bodo Ramelow fest. Dafür müssten die Gesundheitsämter ausreichend vorbereitet sein. Er haben den Virologen Christian Drosten gefragt, ob die RKI-Rechnungen richtig sind, dass Thüringen mit bis zu 60.000 erkrankten Patienten umgehen muss. Drosten habe diese Zahl bestätigt, wenn die gleich Entwicklung wie beispielsweise in der Lombardei in Norditalien zu Grunde gelegt wird.

Daher sei der Lockdown für ganz Thüringen entschieden worden. Ziel sei es gewesen, Zeit zu kaufen. 12 Wochen später können wir feststellen: „Die Lockdown-Strategie war richtig“, so Bodo Ramelow, der weiterhin die Gefahr des Coronavirus ins Gedächtnis ruft.

12.54 Uhr: Thüringer Kabinett für umstrittenen Ramelow-Kurs

Thüringens Kabinett stellt sich nicht gegen den umstrittenen Kurs von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), die Corona-Beschränkungen bis Mitte Juni weitgehend aufzuheben. „Sein Weg wird weiter verfolgt, die Umsetzung vorbereitet. Es gibt keine Rolle rückwärts“, sagte ein Teilnehmer der Kabinettssitzung am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Die Öffnung weiterer Bereiche in Thüringen werde vorbereitet. Es habe unter den Regierungsmitgliedern einen „kritischen Austausch“ über Ramelows öffentliches Agieren in den vergangenen Tagen gegeben.

Aus einer Kabinettsvorlage, die der dpa vorliegt, geht hervor, dass das Abstandsgebot, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und der Infektionsschutz in Thüringen weiter geregelt werden.

12.50 Uhr: Bodo Ramelow stellt weitere Pläne vor

Ab 13 Uhr äußert sich Bodo Ramelow zur Kritik an seinen Plänen zu den Lockerungen in Thüringen. Außerdem stellt er den weiteren Plan vor.

11.09 Uhr: Bayerns Innenminister liest Bodo Ramelow die Leviten

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann droht Thüringen mit Gegenmaßnahmen zu den in Aussicht gestellten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen. „Die Vorschläge von Ministerpräsident Ramelow sind unverantwortlich“, sagte der CSU-Politiker.

Man werde die weitere Entwicklung in Thüringen sehr genau im Blick haben, „um in Bayern im Zweifel gegenzusteuern“. Herrmann sagte weiter: „Wir werden sicher nicht tatenlos zusehen, wie Ramelow große Erfolge im Kampf gegen das hochgefährliche Corona-Virus sorglos zunichte macht.“ Weitere Details nannte er zunächst nicht.

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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann droht Thüringen mit Gegenmaßnahmen zu den in Aussicht gestellten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen.Foto: imago images/ Montage Thüringen24

Der bayerische Innenminister sagte, Ramelow setze „alles bei der Corona-Bekämpfung bis jetzt Erreichte aufs Spiel und riskiert eine Verschlimmerung der Infektionslage“. Zuvor hatte schon Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Ankündigung von weitreichenden allgemeinen Lockerungen als „fatales Signal“ kritisiert und die Verantwortlichen in Thüringen aufgerufen, ihre Absicht zu überdenken.

09.08 Uhr: Erfurt prescht bei Lockerungen vor und stellt sich dennoch gegen Ramelow-Plan

In Erfurt sollen Schwimmhallen für den Reha- und Vereinssport schon bald wieder öffnen, berichtet die Thüringen Allgemeine. Die Zeitung beruft sich auf ein Statement der Erfurter Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke (Linke). Nach der aktuellen Vorgabe des Landes dürften Freibäder ohnehin zum 1. Juni wieder öffnen.

Auch weitere Lockerungen wie die Öffnung von Beratungsstellen, Deutschkurse für Migranten und Weiterbildungsmaßnahmen für Umschüler sollen noch vor dem 5. Juni in Kraft treten. Zum Stichtag läuft die Corona-Verordnung in Thüringen aus. Weiterhin berichtet sie der TA, dass sie sich „größere Verantstaltungen“ im Kulturbereich ab dem 6. Juli wieder vorstellen könne.

Die Stadt stelle sich allerdings konsequent gegen die Aufhebung der Abstandsregeln und der Mundschutzpflicht in Geschäften, Restaurants und im ÖPNV. Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte die Rücknahme dieser Maßnahmen am Wochenende angedeutet, ruderte am Montag jedoch teilweise zurück.

7.09 Uhr: Bratwurstmuseum-Eröffnung verschoben

Wegen der Corona-Krise wird die für dieses Jahr geplante Eröffnung des Thüringer Bratwurstmuseums in Mühlhausen auf nächstes Jahr verschoben. In der Zwischenzeit sei nun im Hotel „Mühlhauser Hof“ die Ausstellung „Bratwurst unterwegs“ vorgesehen – allerdings wolle man bis zum Start der Ausstellung erst weitere Corona-Lockerungen abwarten, so Geschäftsführer Thomas Mäurer.

Montag, 25. Mai

22.12 Uhr: Berlins Regierender kritisiert Thüringen: „Ein gefährlicher Weg“

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow für seine Corona-Lockerungs-Entscheidung kritisiert. „Es gab ja eine Verabredung der Ministerpräsidenten, jetzt mindestens zu warten, bis die nächsten Beschlüsse bundesweit auch mit dem Kanzleramt gefasst werden. Er ist da jetzt ausgebrochen, und ich glaube, das ist ein gefährlicher und falscher Weg, den er geht“, sagte Müller am Montagabend in der RBB-„Spezial“-Sendung zur Corona-Pandemie. Ramelow (Linke) hatte für ein Ende der allgemeinen Corona-Beschränkungen in Thüringen plädiert und dies mit den geringen Infektionszahlen des Landes begründet.

Müller wies darauf hin, dass die bisherigen Absprachen zwischen Bund und Ländern zum Erfolg bei der Eindämmung des Corona-Virus beigetragen hätten. „Wir haben gemeinsam in unserem föderalen System diese Krise gut bewältigt“, sagte der SPD-Politiker. „Auch zwischen Berlin und Brandenburg ist es so, dass mal der eine mit dem Kabinettsbeschluss ein bisschen schneller ist als der andere, aber der grundsätzliche Weg, wie wichtig Abstand, Hygiene, Masken sind, der war doch immer verabredet.“ Und das sei auch richtig gewesen.

„Wir sind ja auch immer ein bisschen abhängig davon, was in einer Koalition entschieden wird“, räumte Müller ein. „Wichtig ist aber, dass der grundsätzliche Weg - wollen wir öffnen, wollen wir lockern oder doch wieder einen Schritt zurückgehen - dass so etwas miteinander verabredet wird. Und da muss man sagen, hat Thüringen jetzt doch eine neue Qualität in die Diskussion gebracht.“

18.57 Uhr: Bürgerbeauftragter Herzberg setzt Sprechstunden vor Ort fort

Während der Corona-Pandemie haben sich weniger Menschen mit Problemen an den Bürgerbeauftragten des Landes gewandt. Im März seien bei ihm 70, im April nur etwa 50 Anliegen eingegangen, sagte Kurt Herzberg der Deutschen Presse-Agentur. Normalerweise sei das Frühjahr „die anliegenstärkste Zeit“ mit locker 100 Eingängen. „Das ist dieses Jahr nicht so.“ Den Rückgang führte Herzberg auch darauf zurück, dass Sprechtage vor Ort coronabedingt ausfallen mussten. Deswegen konnten sich Bürger in den vergangenen Wochen nur per E-Mail, Brief, Telefon oder seine Homepage an ihn wenden.

Am Dienstag (9.00 Uhr) haben sie nun erstmals wieder die Gelegenheit, ihre Anliegen vor Ort vorzutragen bei einem Sprechtag in Gera. Aus organisatorischen Gründen müssen Interessierte aber vorab unter 0361/573113871 einen Gesprächstermin vereinbaren, hieß es. Im Juni stehen weitere Sprechtage in Heiligenstadt, Suhl und Erfurt an.

17.59 Uhr: Thüringen will Landeskrisenstab zur Corona-Pandemie auflösen

Angesichts niedriger Infektionszahlen will das Thüringer Innenministerium den Landeskrisenstab zur Corona-Pandemie vorerst auflösen. Minister Georg Maier (SPD) wolle diesen Schritt kommende Woche (2.6.) im Kabinett vorschlagen, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet.

Es sei nicht mehr zu vertreten, den Stab sieben Tage die Woche 24 Stunden im Dienst zu halten, wurde Maier zitiert. Allerdings könne er bei einem Anstieg der Infektionen innerhalb weniger Stunden wieder die Arbeit aufnehmen. Den Angaben nach sind im Landeskrisenstab rund zehn Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen beschäftigt. Er koordiniert alle Aktivitäten zwischen den beteiligten Ministerien und Landesbehörden.

17.19 Uhr: Verband fürchtet wegen Corona Arbeitsplatz-Verluste in Autoindustrie

Viele Thüringer Zulieferer der Autoindustrie gehen einer Branchen-Umfrage zufolge davon aus, als Folge der Corona-Krise Stellen streichen zu müssen. „Diese zu erwartenden Arbeitsplatzverluste werden weitere, negative Folgen für die Region mit sich bringen“, sagte der Geschäftsführer von Automotive Thüringen, Rico Chmelik, am Montag. Laut der Verbandsumfrage unter 80 Zulieferunternehmen erwarten 75 Prozent von ihnen einen Abbau an Arbeitsplätzen.

Der zwischen 11. und 18. Mai vorgenommenen Umfrage zufolge erwarten 40 Prozent der thüringischen Zulieferunternehmen zudem, dass sie 2020/21 in eine wirtschaftliche Notlage geraten. Dagegen rechnen 60 Prozent bislang mit keinen erheblichen Risiken für ihre mittelfristige Zukunft.

„Diese düsteren Perspektiven gehen an die Substanz - von Unternehmen, Beschäftigten und regionalen Zulieferstandorten“, sagte der Vorsitzende von Automotive Thüringen, Mathias Hasecke. Trotz der Personalkostenentlastung durch Kurzarbeitergeld und Kredite sowie Soforthilfen sei die wirtschaftliche Notlage vielfach zu groß. „Es droht eine Liquiditätskrise für den Mittelstand.“ Die Automobilindustrie ist vor allem durch viele Zulieferfirmen ein großer Arbeitgeber und Umsatzschwergewicht auch in Thüringen.

16.44 Uhr: Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr soll bleiben

Die Thüringer müssen wohl weiterhin in Bussen, Bahnen und Geschäften Masken zum Schutz vor einer Coronainfektion tragen. Er werde dem Kabinett vorschlagen, „dass zum Beispiel in den öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin der Mund-Nasen-Schutz bleiben soll“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) im Interview mit RTL/ntv. Ähnlich äußerte er sich am Montag im MDR. Dem Sender sagte er, in der Kabinettssitzung am Dienstag solle aber darüber beraten werden, ob und wie die in Thüringen erlassenen Kontaktverbote gelockert werden könnten.

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Ministerpräsident Bodo Ramelow will den Corona-Lockdown in Thüringen beenden. Das stößt bei einigen auf Unverständnis.Foto: dpa

Zuvor hatte Ramelow ein Ende des landesweiten Corona-Lockdowns angekündigt und in Aussicht gestellt, dass ab dem 6. Juni auf allgemeine Schutzvorschriften verzichtet werden soll. Das Motto solle lauten: „Von Ver- zu Geboten, von staatlichem Zwang hin zu selbstverantwortetem Maßhalten.“ Sein Vorpreschen stieß bundesweit, aber auch in Thüringen auf viel Kritik.

13.25 Uhr: Thüringen erntet Kritik von Bundesregierung

Die Bundesregierung will weitere Lockerungen beschließen, dabei jedoch nicht so weit vorpreschen wie Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Dieser erntet auch vom Bund zahlreiche Kritik, Mediziner Lauterbach hält die geplanten Lockerungen sogar für katastrophal. Hier liest du den ganzen Hintergrund.

7.59 Uhr: Bürgermeister von Altenburg kritisiert Ramelow scharf

Die Pläne von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zu Corona-Lockerungen sorgen auch in Thüringer Kommunen für Kritik. „Bodo Ramelow sitzt jetzt ganz oben auf dem Coronamaßnahmen-Lockerungs-Wettbewerbs-Felsen“, schrieb Altenburgs Oberbürgermeister André Neumann (CDU) auf Twitter. „Da können wir nur hoffen, dass unten im Tal nicht das Chaos ausbricht und alle hart erkämpften Erfolge zunichtegemacht werden.“

Ramelow hat angekündigt, vom 6. Juni an auf allgemeine, landesweite Schutzvorschriften verzichten zu wollen. An deren Stelle sollen „lokale Ermächtigungen“ jeweils abhängig vom Infektionsgeschehen vor Ort treten. Seine Ankündigung zu einem Ende des allgemeinen Lockdowns hat bundesweit Kritik hervorgerufen. Überrascht hatten sich auch die Thüringer Grünen gezeigt - neben der SPD der zweite Koalitionspartner von Ramelows Linke. Sie wollen nur eine behutsame Lockerung, um erreichte Erfolge im Kampf gegen Corona nicht zu gefährden.

Sonntag, 24. Mai

15.20 Uhr: Corona-Neuinfektionsrate in Erfurt, Jena und Eisenach bei null

In neun Thüringer Landkreisen und kreisfreien Städten liegt die Corona-Neuinfektionsrate inzwischen bei null. Das sind die Städte Erfurt, Jena und Eisenach sowie die Kreise Kyffhäuser, Nordhausen, Saalfeld-Rudolstadt, Sömmerda, Weimarer Land und Unstrut-Hainich, wie aus einer Übersicht der Staatskanzlei vom Sonntag hervorgeht.

Landesweit lag die Quote bei 5,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Mancherorts bleibt das Infektionsgeschehen aber brisant, wenngleich nirgendwo mehr die kritische Sieben-Tage-Infektionsrate von 50 Fällen je 100 000 Einwohner überschritten wurde. Zweistellige Infektionsraten wurden aus den Kreisen Sonneberg (39,1), Greiz (29,5), der Stadt Gera (22,3) und dem Eichsfeld (12,0) gemeldet.

11.08 Uhr: Polizei greift bei Corona-Demo ein

Bei einer Corona-Demo in Erfurt ist es zu einem Zwischenfall gekommen, bei dem die Polizei eingreifen musste.

Mehr dazu hier: Erfurt: Hunderte bei Corona-Protest auf dem Domplatz – doch dann muss die Polizei dazwischengehen

10 Uhr: Kritik an Ramelows Vorstoß zum Beenden des Lockdowns

SPD-Fraktionschef Matthias Hey hat die Erwartungen zu einem Ende der allgemeinen Corona-Beschränkungen in Thüringen gedämpft. „Es ist nicht so, dass wir jetzt das Schweden Deutschlands werden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Es gehe nicht darum, alle Beschränkungen aufzuheben, sondern sie regional so weit zurückzufahren, wie es das Infektionsgeschehen zulasse. Dazu sollen die Kommunen mehr Verantwortung erhalten, bräuchten von der Landesregierung aber klare Maßgaben und Hilfestellungen.

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat angekündigt, Anfang Juni die allgemeinen Corona-Beschränkungen zu beenden. An die Stelle der landesweiten Vorgaben sollen dann lokale Maßnahmen treten.

Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) kritisierte das Vorhaben scharf: „Mir scheint das ein Gang aufs Minenfeld.“

Samstag, 23. Mai

15.27 Uhr: Corona-Neuinfektionsrate in sechs Orten bei null

In sechs Thüringer Landkreisen und kreisfreien Städten liegt die Corona-Neuinfektionsrate inzwischen bei null!

Dazu gehören:

Landesweit lag die Quote bei 5,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Mancherorts bleibt das Infektionsgeschehen aber brisant; wenngleich nirgendwo die kritische Sieben-Tage-Infektionsrate von 50 Fällen je 100 000 Einwohner überschritten wurde. Zweistellige Infektionsraten wurden aus den Kreisen Sonneberg (39,1), Greiz (30,6), der Stadt Gera (20,2) und dem Eichsfeld (13,0) gemeldet.

Insgesamt wurden in Thüringen innerhalb 24 Stunden von Freitag auf Samstag 22 neue Infektionen bestätigt. Damit stieg die Gesamtzahl auf 2841. Die Zahl der mit oder an einer Corona-Infektion Gestorbenen stieg zum Samstag um einen Fall auf 152. Schätzungsweise mehr als 2400 Patienten sind den Angaben zufolge inzwischen wieder genesen.

12.30 Uhr: 3. Liga startet wieder – Carl Zeiss Jena in der Krise

Die 3. Liga soll am 30. Mai fortgesetzt werden! Zuletzt hatten sich einige Klubs noch deutlich für einen Abbruch der Saison ausgesprochen. Insgesamt elf Spieltage stehen noch aus, für die 20 Teams wird es damit durchgehend Englische Wochen geben. „Es ist wichtig und nötig, dass nun Klarheit über den weiteren Fahrplan in der 3. Liga herrscht“, teilte DFB-Präsident Fritz Keller mit.

Carl-Zeiss Jena steht deshalb vor einem großen Problem: Das Stadion darf nach einem Beschluss der Landesregierung von Thüringen bis zum 5. Juni nicht genutzt werden – am 31. Mai steht nun aber ein Heimspiel gegen den Chemnitzer FC an..

9.45 Uhr: Ramelow will Corona-Lockdown beenden

Paukenschlag in Erfurt: Ministerpräsident Bodo Ramelow will die Corona-Maßnahmen beenden.

Mehr dazu hier: Bodo Ramelow will Corona-Lockdown beenden – aber nicht für alle!

(Thüringen24 mit dpa)