Corona-Massnahmen in Asylzentren: Anzeige gegen Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr
by azDie Asylsuchenden in den Zürcher Nothilfeunterkünften seien nicht genügend vor den Coronavirus geschützt worden, finden mehrere Organisationen. Sie reichen nun Strafanzeige gegen verschiedene Verantwortliche ein.
(agl) Die Anzeige richtet sich gegen den Zürcher SP-Sicherheitsdirektor Mario Fehr, zwei Mitarbeitende der Direktion sowie an Verantwortliche der Betreuungsfirma ORS Service AG. Sowohl die anklagenden Organisationen «Demokratische Juristen Schweiz» und der Verein «Solidarité sans frontières» als auch die Zürcher Sicherheitsdirektion äusserten sich dazu am Mittwoch via Medienmitteilung.
Die Organisationen werfen den für die Asylzentren Verantwortlichen vor, ihre Schutzpflicht verletzt und die Empfehlungen des Bundes nur ungenügend befolgt zu haben. Sie kritisieren die Zustände in den Notunterkünften, in denen das Social Distancing «verunmöglicht» worden und zu wenige Hygieneartikel vorhanden gewesen seien. Was die Vorwürfe betrifft, gilt für sämtliche Beteiligten die Unschuldsvermutung.
Die Zürcher Sicherheitsdirektion bezeichnet die Vorwürfe in ihrer Mitteilung als haltlos. Diese dienten nur zur politischen Auseinandersetzung. Der Zugang zu Seife und Desinfektionsmittel in den Zentren sei sichergestellt worden und es seien Isolierzentren eingerichtet worden. Dass sich die Massnahmen bewährt hätten, würden die Zahlen zeigen: Bei über 600 Personen seien «gerademal» acht Personen erkrankt, heisst es in der Mitteilung. Alle seien wieder gesund.
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