8 Gründe für bevorstehenden Meister-Coup des FC Bayern: Trainer Hansi Flick hat den größten Einfluss
Seit dem 1:0-Erfolg über Borussia Dortmund scheint der achte Meistertitel in Folge für den FC Bayern München reine Formsache zu sein. Der SPORTBUZZER analysiert acht Gründe dafür, dass der Rekordmeister aller Voraussicht nach auch 2020 das Rennen machen wird.
by Patrick StrasserBis Ende Mai – so lange war es in Sachen Meisterschaft selten spannend in der Bundesliga. Okay, wegen der knapp zehnwöchigen, Coronavirus-bedingten Pause nicht ironiefrei, aber doch wohlwollend positiv formuliert. Die Nörgler unter den Fans des FC Bayern München stöhnen jedoch: Bis in den Juni hinein auf den Titelgewinn warten zu müssen, ist ganz schön zäh. Das 1:0 im Titel-Gipfel bei Borussia Dortmund war der Meister-Coup: Sieben Punkte Vorsprung auf den BVB bei nur noch sechs ausstehenden Spieltagen dürften kaum noch aufzuholen sein. Wie zuletzt alle Jahre wieder beginnt nun die Rechnerei: An welchem Spieltag könnten es die Bayern frühestens schaffen?
Der Abstand zur Konkurrenz ist gewohnt groß, zu dominant treten die Münchner seit Jahren auf. Natürlich wollte sich in Dortmund keiner der Bayern-Verantwortlichen, -Trainer und -Spieler zum 30. Meistertitel, dem achten hintereinander, gratulieren lassen. Das übernahmen andere. „Damit sind wir und alle anderen Mannschaften außer Bayern raus“, stellte Dortmunds Abwehrchef Mats Hummels ernüchtert fest, „jetzt entscheidet nur noch Bayern, ob sie es machen oder nicht.“
Der bevorstehende Title Nummer acht in Serie hat viele Väter. Den größten Einfluss hat Cheftrainer Hansi Flick, der in einer schwierigen Phase Anfang November seinen Chef Niko Kovac beerbte. SPORTBUZZER-Reporter Patrick Strasser analysiert acht Gründe für die designierte achten Meisterschaft in Folge der Bayern.
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1) Flicks Ansprache: Von Beginn an hat Flick mit seiner charmanten, aber doch bestimmten Art und der offenen, stets fairen Kommunikation seine Spieler für sich gewonnen. Vor allem widmet sich der 55-Jährige im persönlichen Gespräch denen, die aktuell nicht zum Stammpersonal gehören und nur selten auflaufen. Seine Autorität, gemischt mit der Ausstrahlung einer Vaterfigur, erinnert an Triple-Trainer Jupp Heynckes, unter dem Flick einst spielte und viel von ihm lernte.
2) Flicks System: Von Anfang an, als Flick im November noch als Testpilot auf Bewährung coachte, traf er wegweisende Entscheidungen: Rechtsverteidiger Joshua Kimmich versetzte er dauerhaft auf die Sechser-Position, der Plan ging vollends auf. Das klare 4-3-3 mit einer Viererkette sowie zwei Außenstürmern, die Torjäger Robert Lewandowski bedienen sollen, hat lediglich im Zentrum eine kleine Variable: Entweder agieren zwei Sechser und ein Zehner – oder: Kimmich plus zwei offensive Achter. Macht Bayern schwieriger ausrechenbar.
3) Müllers Comeback: Anders als Kovac („Notnagel“) redete Flick das bayerische Urgestein stark, der zahlt mit bärenstarken Leistungen sowie Top-Werten (17 Torvorlagen) zurück. Thomas Müller ist der Kapitän der Feldspieler, der zweite Coach. Der Weltmeister von 2014 hat inzwischen sogar seinen Vertrag beim Rekordmeister bis 2023 verlängert.
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4) Abwehrchef Alaba: Zweiter Mastermind-Schachzug von Flick. David Alaba, zuvor über Jahre Linksverteidiger, ist laut dem Trainer nun „der Maßstab“ als Abwehrchef, besticht durch Übersicht und Spielverständnis. Nicht mehr wegzudenken.
5) Senkrechtstarter Davies: Keiner ist schneller (Top-Speed in Dortmund: 35,27 km/h), keiner sprintet mehr (42 Mal beim BVB), keiner erobert mehr Bälle als der 19-jährige Kanadier. Eine Sensation als rasender Linksverteidiger. Auch Davies hat längst ein neues Arbeitspapier unterzeichnet - es hat bis 2025 Gültigkeit.
6) Boatengs Stabilität: So oft abgeschrieben, so viele Wechselgedanken: Jérôme Boateng ist immer noch da und topfit. Als Innenverteidiger klar vor 80-Millionen-Euro-Import Lucas Hernández gesetzt. Auch ein Verdienst von Flick, unter dem (Löws Assistent) er 2014 Weltmeister wurde.
7) Lewandowskis Torquote: Auch wenn er in Dortmund leer ausging (Pfostenschuss) führt der Pole mit 27 Treffern in 26 Spielen die Torschützenliste der Liga an, dürfte seine fünfte Torjägerkanone holen. Als Vizekapitän reifte er zu einer Führungsfigur.
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8) Neuers Leadership: Der Kapitän hat mit seiner Vertragsverlängerung gezeigt, dass er sein Team bis 2023 führen will, legte sich öffentlich mit den Bossen an. Als Torhüter gewohnt stabil: Hielt in elf Ligaspielen 2020 sieben Mal zu null.