Urteil im Kokain-Prozess: Haftstrafen für acht Männer

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54 Verhandlungstage und 35 Prozessbeteiligte: Der Mammutprozess um den Schmuggel von 1,1 Tonnen Kokain ist nach gut einjähriger Dauer am Mittwoch mit Schuldsprüchen zu Ende gegangen. Die acht Angeklagten im Alter zwischen 26 und 51 Jahren bekommen Haftstrafen von zweieinhalb bis zehn Jahren.

Hamburg: Kokainhändler zu Haftstrafen verurteilt
Das Hamburger Landgericht hat acht Männer im Alter zwischen 26 und 51 Jahren zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Sie sollen 1,1 Tonnen Kokain geschmuggelt haben.
Informationen zur SendungNDR Info - 27.05.2020 21:45 Uhr

Hintermänner nicht verraten

Nach Überzeugung des Hamburger Landgerichts handelt es sich bei den Männern nicht einmal um die Drahtzieher des spektakulären Coups. Die Kammer ist davon überzeugt, dass es Hintermänner gibt, die nach wie vor unbekannt sind. Die Angeklagten hätten diese im Prozess nicht verraten, weil das für sie zu gefährlich gewesen wäre, so das Gericht.

Lkw mit 1.100 Kokain-Päckchen überfallen

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Polizisten präsentieren den großen Kokainfund im November 2018.

Die Männer hatten einen Lastwagen an der Autobahn 7 bei Garlstorf südlich von Hamburg überfallen. Der Lastwagenfahrer sollte am 8. November 2018 einen Container mit Gelatine aus Brasilien nach Süddeutschland bringen. Tatsächlich befanden sich in dem Behälter auch 1.100 Päckchen mit reinem Kokain. Drei Männer hatten sich bei dem Überfall als Polizisten ausgegeben, zwei weitere fuhren den Lastwagen zu einer Lagerhalle im Stadtteil Rothenburgsort, um dort mit drei Komplizen das Kokain zu entladen. Spezialkräfte der Polizei überraschten sie dabei und nahmen sie fest.

Das Ganze habe filmreife Züge gehabt, so der Vorsitzende Richter. Die Kammer schätzt, dass die 1.100 Drogenpäckchen einen Wert von rund 30 Millionen Euro hatten.

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