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Oppo Find X2 Pro

Oppo Find X2 Pro: Test, Kamera, Display, Preis, Verfügbarkeit

Das Find X2 Pro ist Oppos Premium-Prachtexemplar und soll mit viel Technik für viel Geld an die Spitze der Besten. Gelingt der Weg vorbei an den etablierten Marken? Ob es Samsung & Co. an den Kragen geht, prüft der Labortest.

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Testfazit: Das müssen Sie wissen

Neuster Prozessor, 5G-Mobilfunk, Schnellladetechnik mit 65 Watt und 120-Hz-Display: Das Find X2 Pro kommt mit Top-Technik. Die Kamera mit ihren vielen Extras passt da ins Premium-Konzept, bleibt aber hinter den Spitzen-Smartphones zurück. Auch fehlt das kabellose Laden, das heutzutage von Top-Modellen zu erwarten ist.

ProKontra
+ Schneller Prozessor
+ Gute Kamera bei wenig Licht
+ Sehr helles, hochaufösendes Display
+ Sehr schnelles Laden via Kabel
+ 5G-Mobilfunk-Technik
+ Wasserdicht
- Schwacher Zoom
- Geringe Fotoqualität bei Tageslicht
- Kein drahtloses Laden
Testnote der Redaktion
1,8
gut

In Asien schon längst ein Big Player, in Europa noch eine kleine Nummer: Vom chinesischen Hersteller Oppo mag der ein oder andere schon mal gehört haben, zu den bekannten Namen gehört er hierzulande aber nicht. Das soll sich nun ändern: Während das Reno 2 und das Oppo A91 die Mittelklasse bedienen, steht die Find-Serie als Premium-Klasse in den Regalen vieler namhafter deutscher Händler. Das Find X2 Pro bietet die derzeit beste Ausstattung und lässt mit neustem Mobilfunkstandard 5G, 120-Hertz-Bildschirm und blitzschnellem Prozessor aufhorchen. Wie schlägt sich die Technik im Test?

Oppo Find X2 Pro: Design und Verarbeitung

Ob im schlichten Schwarz mit Keramik-Rückseite oder (etwas schriller) mit korallenfarbigem Kunstlederrücken und goldenem Rahmen: Das Find X2 Pro ist ohne Frage ein Schmuckstück. Eine Frage des Geschmacks, ob es das spiegelnde Schwarz oder das fingerabdruckfreie Kunstleder sein soll. Doch beide Varianten fühlen sich hochwertig an, sind präzise verarbeitet und stehen den schicken Geräten der Top-Seller von Apple, Samsung und Huawei in nichts nach.

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Ganz am Rande: Drei Kamera-Objektive reihen sich auf der Rückseite ein und sind dabei nicht so auffällig wie bei Top-Modellen von Apple, Samsung & Co.
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Schicker Rücken: Die Kunstleder-Rückseite macht was her und ist nicht mal empfindlich für Fingerabdrücke.

Oppo Find X2 Pro: Bildschirm-Pracht

Eine echte Augenweide ist auch der Bildschirm: Vor allem beim Hin-und-Her-Wischen erlaubt sich Oppo kein Wischiwaschi. Das 6,78 Zoll große Display läuft mit 120 Hertz (Hz) Bildwiederholrate. Das sind 120 Bilder pro Sekunde, die das Zocken von Spielen, das Scrollen durch Websites und Texte, aber auch das Bedienerlebnis insgesamt extrem geschmeidig machen. Damit noch nicht genug Bildschirm-Besonderheiten: Mit 10-Bit-Technik sollen mehr als eine Milliarde Farbunterschiede dargestellt werden können. Vor allem bunte Farbverläufe wirken hierdurch weicher, stufige Übergänge gehören damit der Vergangenheit an. Im Testlabor zeigte sich: Besonders kräftige Farben beherrscht das Find X2 Pro bestens. Dank OLED-Panel sind auch die Kontraste stark. Allerdings wurden Farben nicht immer originalgetreu wiedergegeben (94,8 Prozent). Die hohe Auflösung von 3168x1440 Pixel (das sind sagenhafte 514 Pixel pro Zoll) bietet eine sehr scharfe Bild-Darstellung. Die maximale Bildschirm-Helligkeit erreicht strahlende 1.145 Candela pro Quadratmeter – das ist sehr hell und erleichtert das Ablesen bei hoher Sonneneinstrahlung. Insgesamt präsentiert Oppo mit dem Find X2 Pro eine starke Anzeige, die kaum Wünsche offen lässt und sich nicht hinter den Displays von OnePlus, Xiaomi, Huawei und Apple verstecken braucht – Samsungs Superlativ, das Galaxy S20 Ultra, kann sie aber (trotz aller Schärfe) nicht ausstechen.

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Hingucker: Der Bildschirm lässt keinen Platz für dicke Ränder oder störende Notches.

Oppo Find X2 Pro: Leistung für Speed-Süchtige

Dabei kann das Find X2 Pro nicht nur modisch, sondern auch modern. Vollgepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen, bietet es so ziemlich alles an neuster Technik. Dazu zählt auch Qualcomms Snapdragon 865, der mit 5G die neuste und schnellste Mobilfunk-Technologie ins Gerät bringt. Zusammen mit 12 Gigabyte Arbeitsspeicher sorgt er außerdem für rasante Arbeits- und Bediengeschwindigkeit. Im Geekbench 5 zeigte sich die Kombi mit 1.136 und 3.391 Punkten (bei einem Prozessorkern und bei Multi-Kern-Berechnungen) sogar schneller als Samsungs Galaxy S20 Ultra (863/2.473). Dem Spitzenreiter in Sachen Geschwindigkeit, dem Apple iPhone 11 Pro (1.336 / 3.391), ist es dicht auf den Fersen, kann ihn in der Summe aller getesteten Benchmarks aber nicht einholen. Zusammen mit dem OnePlus 8 Pro und dem Xiaomi Mi 10 Pro zählt das Find X2 Pro zu den derzeit schnellsten Androiden.

Oppo Find X2 Pro: Kamera-Kracher-Kombi?

Rückseitig verbaut Oppo vier Kameras. Und weil die so viel können und genau hierin die große Stärke des Find X2 Pro liegen soll, lohnt ein genauer Blick. Als Hauptsensor knipst der IMX 689 von Sony mit 48 Megapixeln, der mit einigen Extras aufwartet. Die geschossenen Fotos lösen mit 12 Megapixeln auf, das heißt, es werden 4 Pixel zu 1 Pixel zusammengeführt, was besonders bei wenig Licht von Vorteil sein soll. Eine ähnliche Technik verwendet auch Motorola mit der Quad-Pixel-Technologie, zum Beispiel beim Moto G8 Plus. Im Testlabor muss sich das Smartphone aber der bitteren Realität stellen: Bei Tageslicht leiden die Fotos an geringer Schärfe, wenig Details und Texturverlusten (filigrane Texturen verschwimmen). Die Farbdarstellung ist zwar kräftig, aber nicht mehr originalgetreu. Die Fotos sind gerade noch als gut zu bezeichnen. Spitzenreiter wie das OnePlus 8 Pro und das Xiaomi Mi 10 Pro zeigen hier das schärfere Bild bei natürlichen Farben.

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Treibt es zu bunt: Die Farbwiedergabe ist prächtig, aber nicht mehr präzise, sondern künstlich.

Oppo Find X2 Pro: Gute Nacht, Modus

Wie heute in der Oberklasse üblich, beherrscht auch das Find X2 Pro einen Nachtmodus, der bei besonders schlechten Lichtbedingungen auf dem Bild mehr sichtbar macht. Bei sehr wenig oder kaum Licht zeigt sich: Zwar macht der Sensor erstaunlich viel sichtbar und holt selbst die dunkelsten Ecken ins Licht, dafür leiden detaillierte Darstellungen stark darunter. Das Bild wirkt insgesamt verschwommen. Die Farbabweichungen sind enorm. Das bessere Bild erzielte die Kamera ohne Nachtmodus. Das Bildrauschen war erstaunlich gering, Fotos zeigten viele Details und eine gute Schärfe.

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Bei wenig Licht (hier 3 Lux, was dem Licht dreier Kerzen entspricht) zeigen die Fotos noch gute Details und natürliche Farben. Auch das gelbliche Licht wird authentisch eingefangen.

Oppo Find X2 Pro: Zoom Mond, bitte

Das zweite Objektiv mit 13 Megapixeln dient dem Zoom. Damit vergrößert man Motive zehnfach per Hybrid-Zoom und bis zu 60-fach bei digitalem Zoom. Bis zur zehnfachen Vergrößerung ist die Qualität immer noch gut, ab da nimmt sie aber, wie üblich für digitalen Zoom, rapide ab. Enorme Vergrößerungen, die bis zum Mond reichen, sind damit nur eine nette Spielerei, um Details sichtbar zu machen, die man mit bloßem Auge kaum noch erkennt – schicke Fotos schießt man damit nicht. Im Vergleich zum absoluten Zoom-Spezialisten, dem Samsung Galaxy S20 Ultra, muss sich das Find X2 Pro ganz klar geschlagen geben. Aber auch die anderen bisher genannten Smartphones vergrößern besser. Zu sehr kämpft das Find X2 Pro mit Schärfe-Verlusten, einer zu geringen Auflösung von Details und Artefaktbildung (komplexe Texturen vermengen sich zu unkenntlichen Mustern).

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Bei zehnfachem Zoom holt das Gerät entfernte Gegenstände wie hier den Schmuckständer besonders nah heran. Die Qualität geht in Ordnung, zeigt aber weniger Details und Schärfe als die Konkurrenz.
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Der 60-fache Zoom macht Kleinigkeiten wie diesen Schriftzug erkennbar, die mit dem bloßen Auge längst nicht mehr sichtbar sind. Hochwertige Fotos macht man damit aber nicht.

Oppo Find X2 Pro: Ultraweitwinkel und Makro

Der Ultraweitwinkel zeigt größere Bildausschnitte bei gleicher Auflösung (12 MP) wie die Hauptkamera. Hierfür schießt Sonys IMX586-Sensor bei einem Blickwinkel von 120 Grad. Der Makromodus macht es möglich, nur wenige Zentimeter nah an das Motiv zu gehen. Und jetzt kommt es dicke: Das Find X2 Pro kann selbst dann noch zoomen. Die damit sichtbaren Details machen Makro-Aufnahmen zum (klitzekleinen) Abenteuer.

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Griechischer Bergtee schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch extrem fotogen – na ja, zumindest macht ihn der Makromodus interessanter. Zum Vergleich der Größe rechts ein 5-Cent-Stück.
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Blüten aus der Nähe: Wer dann noch im Makro-Modus bis zu dreifach heranzoomt, sieht faszinierend viele Details.

Oppo Find X2 Pro: Akku, Speicher, Internet

Der Speicher beläuft sich auf 512 Gigabyte, der sich – und das ist verschmerzbar – nicht erweitern lässt. Der 4.260 Milliamperestunden große Akku hielt im anspruchsvollen Labortest lange durch. Die sieben Stunden und 44 Minuten bleiben aber knapp hinter den neun Stunden und 15 Minuten des Xiaomi Mi 10 Pro zurück. Dafür ist das Oppo fix im Aufladen: In nur 40 Minuten war der Akku mit dem 65-Watt-Netzteil komplett aufgeladen – neuer Rekord! Induktives Laden fehlt. In dieser Preisklasse unverzeihlich. Immerhin unterstützt das Gerät den neuen 5G-Mobilfunkstandard.

Komplette Liste: Die besten Smartphones und Handys

Fazit und Alternative

Neuster Prozessor, 5G-Mobilfunk, Schnellladetechnik mit 65 Watt und 120-Hz-Display: Das Find X2 Pro kommt mit Top-Technik. Die Kamera bietet zwar viele Extras, zieht das Find X2 Pro in der Gesamtwertung dann aber doch runter. Vor allem bei Tageslicht und per Zoom blieb die Qualität deutlich hinter der Konkurrenz zurück. Auch fehlt das kabellose Laden, das heutzutage von Top-Modellen zu erwarten ist. Enttäuschungen, über die sich bei dem hohen Preis nur schwer hinwegsehen lässt. Das OnePlus 8 Pro und das Xiaomi Mi 10 Pro haben die bessere Kamera und längere Akkulaufzeiten zum geringeren Preis – laden dafür aber nicht ganz so schnell auf.

Oppo Find X2: Verfügbarkeit und Preise

Der Vorgänger Oppo Find X kam in Deutschland nie in den Verkauf. Mit dem Oppo Reno 2 wagte der chinesische Hersteller kürzlich den Marktstart in Europa. Und auch die Oppo-Find-X2-Serie ist hierzulande seit Anfang Mai auf den Markt. Es gibt die Geräte in folgenden Varianten: als Oppo Find X2 mit 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (RAM) und 256 GB internem Speicher in Schwarz oder Blau für 999 Euro. Das Find X2 Pro kommt mit doppelt so viel internem Speicher (512 GB) und in Orange oder Schwarz und kostet 1.199 Euro.

OPPO Find X2 Pro Neuster Prozessor, 5G-Mobilfunk, Schnellladetechnik mit 65 Watt und 120-Hz-Display: Das Find X2 Pro kommt mit Top-Technik. Die Kamera mit ihren vielen Extras passt da ins Premium-Konzept, bleibt aber hinter den Spitzen-Smartphones zurück. Auch fehlt das kabellose Laden, das heutzutage von Top-Modellen zu erwarten ist. COMPUTER BILD 2020-05-27
OPPO Find X2 Pro OPPO Smartphones Neuster Prozessor, 5G-Mobilfunk, Schnellladetechnik mit 65 Watt und 120-Hz-Display: Das Find X2 Pro kommt mit Top-Technik. Die Kamera mit ihren vielen Extras passt da ins Premium-Konzept, bleibt aber hinter den Spitzen-Smartphones zurück. Auch fehlt das kabellose Laden, das heutzutage von Top-Modellen zu erwarten ist.