Umstrittene Gesetze lösen neue Proteste in Hongkong aus

Die Coronakrise hat die Protestbewegung in Hongkong zeitweise zum Erliegen gebracht. Doch inzwischen gehen die Demonstranten wieder gegen den Einfluss Chinas auf die Strasse. Zwei Gesetze haben jetzt zu neuen Zusammenstössen mit der Polizei geführt.

Ärger über zwei geplante und hoch umstrittene Gesetze haben in Hongkong neue Proteste ausgelöst. Mit einem Grossaufgebot sicherte die Polizei am Mittwoch Strassen rund um den Hongkonger Legislativrat ab, wo die zweite Lesung für ein Gesetz angesetzt war, das den Missbrauch der chinesischen Nationalhymne unter Strafe stellen soll.

Mindestens 17 Demonstranten, von denen einige auch Brandsätze bei sich getragen haben sollen, wurden festgenommen, wie die Polizei mitteilte. An mehreren Orten in der Stadt kam es zu Demonstrationen mit Hunderten Teilnehmern. Die Sicherheitskräfte feuerten mit Pfeffermunition, um Demonstranten zu vertreiben.

Nach monatelanger Pause wegen des Coronavirus wurden die Demokratie-Proteste in Hongkong in der vergangenen Woche erstmals wieder im grösseren Umfang entfacht.

Auslöser waren Pekings Pläne für ein Sicherheitsgesetz, das sich gegen subversive und separatistische Aktivitäten in Hongkong richtet. Am Sonntag war es dabei zu schweren Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.

Sicherheitsgesetz als Reaktion auf Protestbewegung

Seit der Rückgabe an China 1997 wird Hongkong als eigenes Territorium nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" autonom regiert. Seit vergangenem Sommer erlebt die Metropole Woche für Woche Demonstrationen, die sich gegen die eigene Regierung, als brutal empfundene Einsätze der Polizei und den langen Arm Pekings richten.

Der Nationale Volkskongress in Peking wird voraussichtlich am Donnerstag über einen Entwurf des Sicherheitsgesetzes abstimmen. Es soll "Separatismus" und "Aufruhr" in Hongkong verbieten und ist eine Reaktion auf die andauernden Massenproteste gegen die Peking-treue Hongkonger Regierung.

Viele Bürger von Hongkong befürchten, dass durch das Gesetz die Bürgerrechte in der Sonderverwaltungszone massiv eingeschränkt werden sollen.

Bei dem Gesetz, das am Mittwoch vom Hongkonger Parlament besprochen werden sollte, geht es dagegen darum, einen Missbrauch der chinesischen Nationalhymne unter Strafe zu stellen.

Der Gesetzentwurf, der bereits im vergangenen Jahr vorgelegt wurde, sieht vor, dass Beleidigungen oder der Einsatz der Hymne "Marsch der Freiwilligen" für kommerzielle Zwecke künftig mit bis zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Hongkong-Dollar (etwa 5.600 Euro) geahndet werden können.

Trump "verärgert" über Chinas Vorgehen

Mit Blick auf das geplante Sicherheitsgesetz appellierte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung an China, die Rechte und Freiheiten der Menschen in der Sonderverwaltungszone zu bewahren.

"Der Respekt vor demokratischen Debatten und die Beachtung der Rechte und Freiheiten in Hongkong ist durch das Vorgehen Pekings gefährdet", erklärte Bärbel Kofler in Berlin. Der hohe Grad an Autonomie sei Grundlage für gesellschaftliche Stabilität und wirtschaftlichen Wohlstand in Hongkong.

US-Präsident Donald Trump sah am Dienstag die Zukunft des Finanzstandorts durch Chinas Pläne gefährdet. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, sagte im Weissen Haus, der Präsident sei "verärgert" über Chinas Vorgehen. Es sei schwierig zu erkennen, wie Hongkong ein Finanzzentrum bleiben könne, wenn China die umstrittenen Pläne vorantreibe.

Trump wurde später von Journalisten nach etwaigen Massnahmen gegen China gefragt. "Wir machen derzeit etwas, ich denke, das werden Sie sehr interessant finden", sagte er. Er wolle darüber noch nicht sprechen, werde sich aber vor dem Ende der Woche dazu äussern. (dpa/afp/thp)

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