Er leidet an Down-Syndrom: "Eine Qual für ihn": Frederik (7) soll wegen Corona in Extra-Klassenzimmer
by FOCUS OnlineDa er sich nicht zuverlässig an die Hygiene- und Abstandsregeln hält, soll ein Junge aus Hamburg den Unterricht getrennt von seinen Mitschülern in einem Nebenraum hinter einer Scheibe verbringen. Die Eltern fordern ein anderes Konzept von der Schule.
Das Wahren von Abstand und das Einhalten von Hygienemaßnahmen sind für die Eindämmung der Coronavirus-Pandemie enorm wichtig. Frederik fällt das besonders schwer – er leidet am Down-Syndrom. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, habe seine Hamburger Schule deshalb besondere Vorkehrungen für den Jungen vorgeschlagen.
„Er soll den Unterricht in einem abgetrennten Nebenraum der Klasse durch eine Scheibe verfolgen“, zitiert das Blatt Ralf von der Heide, Frederiks Vater. Bei seinem Sohn werde dann ein Erzieher sein, der ihn notfalls auch festhalten werde. „Eine Qual für ihn!“, sagt der Vater.
„Die Schule weiß nichts mit Freddy anzufangen“
Die Leitung der Schule rechtfertigt ihren Vorschlag auf Nachfrage der Zeitung: „Das war und ist nicht für die gesamte Zeit des Unterrichts vorgesehen.“
Für Kinder mit besonderem Förderbedarf sei das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln aber sehr schwer. „Deshalb sollen auch direkt verbundene Gruppenräume für das ,Ankommen' und das Einüben der neuen Regeln mitgenutzt werden.“
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Die Eltern lassen das nicht gelten. Sie hätten Sorge, dass ihr Kind dauerhaft abseits seiner Klasse geparkt werden solle.
Bereits im Herbst habe seine Mutter Frederik demnach beim Abholen „ganz alleine in dem Raum vorgefunden“. Ein sinnvolles Konzept für ihren Sohn vermissten die Eltern. „Die Schule weiß nichts mit Freddy anzufangen“, erklärt seine Mutter. Auch habe es während der Corona-Zeit keine speziellen Aufgaben zur Förderung des Jungen gegeben. Die Schule widerspricht dieser Darstellung der Eltern laut Bericht jedoch.