Pop-up-Radwege nun auch für München
Wegen der Covid-19-Infektion meiden viele Menschen den ÖPNV, der Radverkehr nimmt zu, der Autoverkehr ab. München markiert nun Fahrstreifen als Radwege.
Nach dem Vorbild Berlins soll es nun auch in München temporäre Radwege geben. Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung beschloss am Mittwoch (27. Mai 2020), auf fünf Routen sogenannte Pop-up-Radwege einzurichten, um Radlern während der Corona-Pandemie mehr Platz einzuräumen und das Fahren sicherer zu machen. Entlang dieser Strecken dürfen Radfahrer dann vorerst bis Ende Oktober Auto-Fahrspuren benutzen, die als Radwege markiert werden.
Temporär sicherer Radfahren
Die Stadt reagiert damit auf den starken Anstieg des Radverkehrs. Aus Angst vor einer Ansteckung mit Coronaviren meiden viele Menschen derzeit öffentliche Verkehrsmittel. Die temporären Fahrstreifen sollen das Fahrradfahren attraktiver und sicherer machen und verhindern, dass noch mehr Menschen mit dem Auto fahren. Auch in anderen Kommunen in Bayern wie Nürnberg oder Fürth gibt es ähnliche Überlegungen.
Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) forderte praktikable Lösungen, die auch die Anliegen der Anwohner berücksichtigen und sich in eine nachhaltige Verkehrsplanung einfügten. „Die Corona-Pandemie darf nicht dazu führen, ohne hinreichende Verkehrsplanung und Beteiligung der Öffentlichkeit eine dauerhafte Umverteilungen des Verkehrsraumes durchzusetzen.”
Nach dem Vorbild von Berlin, Wien und Paris
Städte wie Berlin, Wien oder Paris haben solche Sonderspuren bereits eingerichtet. Am Samstag hatte die Umweltorganisation Greenpeace bundesweit in vielen Städten Aktionen gestartet und unter anderem in Augsburg Pop-up-Radwege errichtet. München will das Vorhaben schnell umsetzen. Im Herbst soll dann über eine Fortsetzung beraten werden.
(fpi)