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Auch unter Jens Keller holte der FCN bisher nur vier Siege. Kein Club-Trainer holte in diesem Jahrtausend nach 15 Zweitliga-Spielen weniger Punkte (17)Foto: Daniel Karmann/Pool via Getty Im
Wieder droht der Abstieg

Kriegt den FCN kein Trainer in den Griff?

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Die Cheftrainer wechseln, die Probleme bleiben.

Allein in den letzten drei Jahren versuchten sich fünf Trainer am 1. FC Nürnberg. Einzig Michael Köllner (50) hatte in der Aufstiegssaison 2017/2018 großen Erfolg. Aber selbst der Oberpfälzer war dann in der Bundesliga mit seinem Latein schnell am Ende. Unter Jens Keller (49) muss man jetzt sogar Bammel vor der Dritten Liga haben.

Warum bekommt eigentlich kein Trainer den Club in den Griff?

► Zu wenige Führungsspieler! Egal in welcher Liga: Jede gute Fußballmannschaft benötigt leistungs- wie meinungsstarke Persönlichkeiten, an denen gerade Talente und Neuzugänge schnell wachsen können. Eine solche Achse fehlt dem FCN durch Kaderumbrüche, Verletzungen und Formschwächen schon lange. Gerade nach Rückschlägen fehlen die (lauten) Antreiber.

► Transfer-Versagen! Das Vakuum an Führungsspielern hat auch Sportvorstand Robert Palikuca (42) früh erkannt. Aber auch er konnte es bisher kaum füllen! Viele seiner insgesamt 16 Neuzugänge haben wenig bis gar nicht überzeugt. Seine teuersten Transfers (Dovedan, Medeiros und Gnezda Cerin/insgesamt über fünf Mio. Euro Ablöse) sind die größten Enttäuschungen! Auf der so wichtigen Sechser-Position wurde im Winter nicht mehr nachgelegt.

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Auch in Regensburg saßen die Neuzugänge Iuri Medeiros (li.) und Adam Gnezda Cerin nur auf der Bank. Medeiros liebäugelt bereits mit einer Rückkehr nach PortugalFoto: Imago

► Fehlende Nervenstärke! Mit dem ehemaligen Ski-Weltmeister Mathias Berthold (55) hat Palikuca extra einen Mentalcoach und Persönlichkeits-Entwickler unter Vertrag genommen. Mit bescheidenem Erfolg: Noch immer verliert die Mannschaft zu schnell Mut und Selbstbewusstsein – gegen Regensburg (2:2) sogar nach einer eigenen Führung.

► Zu viele Ausfälle! Vor allem die Abwehr leidet unter dem Verletzungspech. Teilweise waren vier Torhüter gleichzeitig verletzt. Zudem musste die Viererkette viel zu oft umgebaut werden. Auch wegen dieser fehlenden Stabilität hat der FCN bereits 49 Gegentreffer bekommen.

► Zu wenig Entwicklung! Schon unter Canadi zeigte der Club in der Rückwärtsbewegung massive Schwächen. Auch Keller hat dieses Problem bisher noch nicht in den Griff bekommen.

BILD-Fazit: Nach nur vier Siegen in 15 Spielen und dem drohenden Abstieg in die Dritte Liga muss zwangsläufig auch die Trainerfrage gestellt werden. Doch dem erfahrenen Jens Keller die alleinige Schuld zu geben, wäre zu einfach. Vielmehr liegen viele Probleme, auch in dieser Saison, in der Führungsebene. Nicht umsonst hat der Club in den letzten sieben Jahren insgesamt elf (!) Trainer an der Seitenlinie verbraucht. Konstanz schaut sicher anders aus.