Coronavirus: Könnte DAS etwa helfen, schwere Krankheitsverläufe frühzeitig zu erkennen?
Weltweit erforschen Wissenschaftler das Coronavirus. Die Experten wollen schnell eine Lösung finden, um Menschenleben zu retten. Ärzte aus München haben nun eine Entdeckung gemacht, die Coronavirus-Infizierten helfen könnte.
Ärzte des Münchner LMU Klinikums haben in einer Studie herausgefunden, dass schon vorab ermittelt werden kann, ob ein Coronavirus-Patient einen schweren Verlauf mit Covid-19 haben wird.
Coronavirus-Verläufe früher erkennen
Veröffentlicht haben die Wissenschaftler ihre Entdeckung im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“. Sie schreiben, dass ein erhöhter Wert eines Botenstoffes bei Coronavirus-Patienten im Blut gefunden wurde.
Dabei handelt es sich um einen Marker, der einen Hinweis darauf gibt, dass eine Entzündung vorliegt und somit ein schwerer Coronavirus-Verlauf eintreten kann. Gemeint ist der Botenstoff Interleukin-6, kurz IL-6.
Das sind die Symptome des Coronavirus':
- Fieber (häufig)
- trockener Husten (häufig)
- Schnupfen (selten)
- Kurzatmigkeit (selten)
- Gliederschmerzen (selten)
- Hals- und Kopfschmerzen (selten)
- Durchfall oder Erbrechen (selten)
Tobias Herold und Tobias Weinberger, Oberärzte der Zentralen Notaufnahme des LMU Klinikums, untersuchten 89 Patienten, die teilweise künstlich beatmet werden mussten. Der Großteil waren Männer.
Es stellte sich heraus, dass der Wert deutlich erhöht war. „Ein IL-6-Wert von über 80 Pikogramm/Milliliter sowie ein CRP-Wert über 9,7 Milligramm/Deziliter während der Erkrankung an dem Coronavirus sagte das spätere Lungenversagen mit hoher Genauigkeit voraus“, schreiben die Forscher.
Coronavirus: Behandlung kann besser geplant werden
„Wir sahen im März und April viele Patienten mit Covid-19 in unserer Notaufnahme und mussten entscheiden, bei welchen der Patienten mit einem schweren Verlauf der Erkrankung zu rechnen ist.“
Dieser Marker kann helfen, zu entscheiden, wer im Krankenhaus behandelt werden muss und bei wem das Coronavirus einen milden Verlauf verspricht und zu Hause bleiben kann.
Sollte bewiesen werden, dass der Botenstoff ein Indikator für den Krankheitsverlauf ist, könnten Medikamente helfen und diesen positiv beeinflussen, schreiben die Ärzte im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“. Eine weitere Studie wird derzeit durchgeführt. (ldi)