Rebecca Reusch: Nutzer sehen diese Bilder auf Facebook – und schäumen vor Wut! „Verachtenswert“
Es ist ein Tag, den die Familie Reusch wohl nie vergessen wird. Am 18. Februar 2019 wurde die damals 15-jährige Rebecca Reusch als vermisst gemeldet.
Seitdem ist mehr als ein Jahr vergangen. Noch immer fehlt jede Spur. Ihre Eltern klammern sich fest an die Hoffnung, dass Rebecca noch am Leben ist. Doch die Ungewissheit belastet die Familie schwer. Wie belastend da ein Facebook-Fake-Profil mit dem Namen Rebecca Reusch und mit Bildern der 15-Jährigen unter diesen Umständen sein muss, kann man sich nur schwer vorstellen.
Rebecca Reusch: Fake-Account auf Facebook
Seit jenem schicksalhaften Tag im Februar 2019 füllen die Bilder von Rebecca Reusch Zeitungen, Fernsehen und soziale Netzwerke. Sie haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Auch bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ wird um Hinweise gebeten. Doch groß angelegte Suchaktionen verlaufen im Sande, die Frage nach Rebeccas Aufenthaltsort bleibt weiter ungeklärt.
Ihre Eltern hoffen weiter, ihre Tochter irgendwann wieder in die Arme nehmen zu können. Da erscheint es einfach unfassbar, dass es offenbar Menschen gibt, die sich aus dem Schmerz und der Ungewissheit auch noch einen Spaß machen.
Auf Facebook sorgt nun ein neu erstelltes Profil für heftige Reaktionen. Verstehen kann und muss man es nicht: Doch offenbar wurde ein Account mit dem Namen „Rebecca Reusch“ erstellt, der auch noch die Bilder der 15-Jährigen verwendet.
Dass es sich dabei um einen Fake-Account handelt, ist schon auf den ersten Blick erkennbar. So gibt die Person an, in Harvard (USA) zu studieren und in Tennessee (USA) zu wohnen. Das einzige Lebensereignis datiert vom 28. April. Der Tag, an dem der Account mutmaßlich erstellt wurde, der auch nur mit lediglich einem weiteren Kontakt befreundet ist. Doch auch Ende Mai ist das Profil weiter erreichbar.
Nutzer reagieren erbost
Auch bei einigen Facebook-Nutzern hat der Fake-Account bereits für wütende Reaktionen gesorgt. Sie kommentieren auf der Seite des Profils:
- „Richtig geschmacklos, aber ich bin an der Sache dran und werde das der Polizei melden, wenn das Profil nicht gelöscht wird.“
- „Straftatrelevant. Betrug, Vortäuschung, Bildrechte verletzt. Es handelt sich um eine vermisste Person und hier soll etwas vorgetäuscht werden. Einfach nur niederträchtig und verachtenswert. Denkt jemand an die Eltern?“
- „Sowas ist doch das Allerletzte, wenn sich da jemand einen Scherz draus macht.
Einige geben zudem an, das Profil bereits gemeldet zu haben, jedoch ohne Erfolg. Sie hängen einen Screenshot an, der eine Facebook-Antwort enthält, in welcher steht, dass das gemeldete Profil „nicht gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstößt“.
Das sagt die Polizei zu dem Account
Der Polizei Berlin, die bei den Ermittlungen nach dem verschwundenen Mädchen federführend ist, ist der Account ebenfall bekannt. Das bestätigte eine Sprecherin der Behörde gegenüber DER WESTEN.
Stoße die Polizei auf solche Fake Accounts, „werden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.“ Dies geschehe jedoch auch bei anderen unechten Profilen. Wer einen solchen Account erstellt, macht sich übrigens unter Umständen sogar strafbar.
Möglicher Straftatbestand
„In solchen und ähnlich gelagerten Fällen könnte der Tatbestand des Paragraph 33 Kunsturhebergesetz erfüllt sein. Die Polizei Berlin leitet bei Vorliegen eines Anfangsverdachtes das entsprechende Ermittlungsverfahren ein. Über die tatsächliche Erfüllung eines Tatbestandes unter Berücksichtigung aller strafrechtlicher Aspekte entscheidet die Justiz“, heißt es von der Sprecherin.
Bleibt nur zu hoffen, dass auch Facebook schnell reagiert und das Profil aus dem Netzwerk entfernt. Denn eins ist sicher: Bei der Suche nach Rebecca helfen solche Fake-Profile auf keinen Fall weiter. (dav)