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Bei der Festnahme ist ein Mann durch eine Kugel tödlich getroffen worden. | Bild: -/dpa

Flüchtiger Straftäter hielt Mutter Messer an Hals

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Die psychiatrische Klinik in Bedburg-Hau im nordrhein-westfälischen Kreis Kleve. | Bild: Arnulf Stoffel /dpa

Zwei gewaltbereite Straftäter entfliehen aus einer forenischen Klinik. Als einer der Täter eine Geisel mit dem Messer bedroht, wird er von der Polizei erschossen. Wie ihnen die Flucht gelingen konnte, bleibt unklar.

Die beiden in Nordrhein-Westfalen geflohenen Straftäter waren wegen einer Suchterkrankung in der forensischen Klinik Bedburg-Hau untergebracht.

Die Männer hatten Raubdelikte begangen und waren im Oktober und Dezember 2019 in den Maßregelvollzug gekommen, teilte eine Sperecherin des kommunalen Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), der die Klinik betreibt, mit. Beide galten als gewaltbereit und waren der Sprecherin zufolge daher in einer gesicherten Station untergebracht - im Gegensatz zu Patienten, die Ausgang erhalten und damit auf ihre Entlassung vorbereitet werden.

Einer der Männer war von der Polizei erschossen worden, als er einen Tag nach der Flucht am Dienstag in Aachen eine Frau mit einem Messer bedrohte. Der ältere der beiden, ein 43-Jähriger, sei nach ihrem Kenntnisstand bisher nicht nach Bedburg-Hau zurückgebracht worden, schilderte die LVR-Sprecherin in Köln.

Wie die Männer an das Messer gelangen konnten, mit dem sie einen Pfleger bedrohten und ihre Flucht einleiteten, müsse noch geklärt werden. Das Gebäude sei von einem über fünf Meter hohen Zaun umgeben. Es gebe nur einen Zugang. Der Pfleger habe den Pförtner angesichts seiner Bedrohungslage unter einem Vorwand angewiesen, diese Schleuse zu öffnen.

«Sie können sicher sei, dass man dort jetzt alle Sicherheitsabläufe ganz genau überprüft und dass Maßnahmen eingeleitet würden, falls sich Lücken zeigen.» Es handele sich um den dritten gravierenden Fall in Bedburg-Hau. Vor drei Jahren hatten zwei Insassen einen Pfleger als Geisel genommen, einer der Männer konnte den Zaun überwinden, wie die LVR-Sprecherin ergänzte.

Ende 2018 wollten Patienten ihre Freilassung erzwingen, die Polizei beendete die Tumulte. Eine gerichtliche Unterbringung erfolgt bei psychisch Kranken, die vermindert schuldfähig oder schuldunfähig sind. Oder bei Suchtkranken, die häufig schon zuvor im Strafvollzug waren, also aus einer JVA kommen.

Bei den tödlichen Schüssen auf einen der geflohenen Psychiatrie-Patienten in Aachen hatte der 37-Jährige nach Angaben der Staatsanwaltschaft einer Geisel ein Messer an den Hals gehalten. Der Mann habe auf einem belebten Spielplatz am Dienstagabend eine Mutter von hinten mit dem Messer bedroht, sagte Sprecherin Katja Schlenkermann-Pitts. Mit vorgehaltenen Waffen hätten die Polizisten den Mann mehrfach aufgefordert, von der Frau abzulassen und auch den Schusswaffengebrauch angedroht.

Als der Mann dem nicht nachkam, hätten zwei Polizisten geschossen «in einer klaren Nothilfelage». Die Beamten hätten davon ausgehen müssen, dass der 37-Jährige der Frau etwas antue. Gegen die Beamten werde nicht weiter ermittelt.

Der Straftäter sei von beiden Kugeln getroffen worden. Welche tödlich war, sei noch nicht klar. «Der 37 Jahre alte Mann ist in Folge der Schussverletzungen gestorben», sagte Oberstaatsanwältin Schlenkermann-Pitts. Die Polizei hatte sein Alter am Dienstag noch mit 38 Jahren angegeben. Der zweite ausgebrochene Patient im Alter von 43 Jahren habe sich dann problemlos festnehmen lassen.