Stiftung Warentest  

Zwölf komfortable E-Bikes im Test: vier Räder mit Gesamtnote "Gut"

E-Bikes werden immer beliebter: Mit ihnen hält man längere Radtouren durch, kommt ohne zu schwitzen im Büro an und bleibt selbst mit Gesundheitsproblemen in Bewegung. Noch dazu sind sie umweltschonend und das Fahren macht Spaß. Die Stiftung Warentest hat nun zwölf Pedelecs untersucht – wir stellen die Testergebnisse und die Testsieger vor.

Überblick

Wer sich dem Trend anschließen und ein E-Bike kaufen möchte, hat die Qual der Wahl: Die Auswahl ist riesig. Gut, dass die Stiftung Warentest nun Pedelecs getestet hat und so Unterstützung bietet. Die Begriffe Pedelec und E-Bike werden im Alltag oft synonym verwendet. E-Bikes im eigentlichen Sinne sind Elektrofahrräder, die per Knopfdruck auch ohne Pedalunterstützung fahren, Pedelecs dagegen unterstützen den Fahrer in mehreren Stufen nur beim Treten. 

Zusätzlich zu ihrem Test hat die Stiftung Warentest eine Umfrage zu E-Bikes durchgeführt. Das Ergebnis: Fahren mit einem Elektrofahrrad macht Spaß und motiviert ganze 84 Prozent von 6840 Befragten, mehr Rad zu fahren. Ein weiterer guter Grund, sich mit dem Pedelec-Test der Stiftung Warentest auseinanderzusetzen: Wir stellen die Testergebnisse vor und zeigen die Testsieger.

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Stiftung Warentest: So wurde getestet

Die Stiftung Warentest hat für die aktuelle "test"-Ausgabe (6/2020) zwölf Pedelecs mit Mittel­motor, hydrau­lischen Scheibenbremsen und voll­integriertem Akku, bevor­zugt mit 500 Watt­stunden (Wh) Leistung, untersucht. Ausgewählt wurden komfortable E-Bikes mit Tiefeinstieg (Wave-Rahmen), die bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde Motorunterstützung leisten. Für das Gesamturteil wurden die Punkte Fahren (40%), Antrieb (20%), Handhabung (20%) sowie Sicherheit und Haltbarkeit (20%) berücksichtigt. Auch auf Schadstoffe wurden die E-Bikes geprüft. 

Fahrverhalten und Fahrkomfort beurteilten sechs erfahrene Radler. Sie testeten die Schaltung mit und ohne Motor, die Wendig­keit des Rads, das Anfahren und Fahren ohne Motor­unterstüt­zung sowie Fahr- und Motor­geräusche. Auch die Fahr­stabilität ohne und mit Gepäck wurde geprüft. Für den Antriebstest wurde die Reichweite auf dem Prüfstand gemessen. Außerdem wurden für den Prüfpunkt Antrieb die Ladedauer des Akkus, das Ansprech­verhalten und die Motor­unterstüt­zung, die Dosierung der Unterstüt­zungs­stufen und die maximale Geschwindig­keit mit Motor­unterstüt­zung sowie die Schiebe­hilfe berücksichtigt.

Im Bereich Handhabung schauten sich die Tester die Gebrauchsanleitung an. Daneben wurden die Möglichkeit zum Einstellen und Anpassen etwa des Sattels sowie Bedienelemente und die Anzeige geprüft. Der Test, wie einfach sich Akkus ein- und ausbauen sowie laden und wie gut zu tragen und zu reparieren die Pedelecs sind, fiel ebenfalls unter diesen Gesichtspunkt. Für das Kriterium Sicherheit und Haltbarkeit wurden die Bruchfestigkeit, die Bremsen, die Beleuchtung sowie die elektrische und funktionale Sicherheit überprüft. Auch die Verarbeitung wurde berücksichtigt.

Die Testergebnisse

Insgesamt fällt das Urteil der Stiftung Warentest zu den unter die Lupe genommenen E-Bikes gemischt aus: Immerhin vier der zwölf untersuchten Pedelecs schneiden mit dem Gesamturteil "Gut" ab, zwei fallen jedoch aufgrund von Sicherheitsmängeln mit "mangelhaft" durch. Klarer Testsieger ist das Pedelec Macina Tour 510 von KTM mit der Gesamtnote "Gut 1,7". Auf dem zweiten Platz landet das Elektrofahrrad E-Courier PT5 von Stevens (Gesamtnote "2,3"). Dahinter folgen auf Platz drei mit dem Gesamturteil "Gut (2,4)" das Premio Evo 10 Lite von Pegasus sowie das Kent 9 von Raleigh. Die getesteten Modelle von Kreidler, Falter und Winora erreichen ein "Befriedigend", was in allen drei Fällen an nachgewiesenen Schadstoffen bzw. Weichmachern im Sattel liegt. Die Fahreigenschaften sowie Sicherheit und Haltbarkeit sind in allen drei Fällen mindestens gut. Die geprüften E-Bikes von Fischer, Flyer und Qwic erreichen ein "Ausreichend". Mit der Note "5,0" fallen im Test die Elektrofahrräder von Kettler und Kalkhoff durch, die damit mangelhaft sind – beide sind nicht brandsicher.

Der Testsieger (Gut 1,7): E-Bike KTM Macina Tour 510


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Das Pedelec Macina Tour 510 von KTM ist der klare Favorit der Stiftung Warentest und schneidet als Testsieger mit der Gesamtnote "Gut 1,7" ab. Die Tester loben seine guten Fahreigenschaften sowie seine Wendigkeit. Sie heben außerdem die Stabilität, die Federung und den kraftvollen und gut abgestimmten Bosch-Motor des Elektrorads positiv hervor. Aber auch ohne Unterstützung des Motors fährt sich das E-Bike besser als die anderen Modelle im Test. Auch der Akku gefällt aufgrund seiner schnellen Ladezeit und der möglichen Reichweite von 55 Kilometern. Zuletzt lobt Stiftung Warentest den Testsieger als sehr sicher und robust.

Das E-Bike mit einer Radgröße von 28 Zoll ist in vier verschiedenen Rahmengrößen verfügbar. Es wiegt 26 Kilogramm und hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 143 Kilogramm. Neben dem Motor stammt auch der Akku von Bosch. Die Kettenschaltung bietet neun Gänge und stammt von Markenhersteller Shimano. Die hochwertigen Komponenten tragen zum positiven Gesamteindruck bei. Neben dem getesteten Modell mit Tiefeinstieg gibt es das Macina Tour 510 auch mit Trapezrahmen, ebenfalls in vier verschiedenen Rahmenhöhen. So kann jeder die richtige Ausführung für sich auswählen.

Besonders stabil: E-Bike Pegasus Premio Evo 10 Lite


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Als eines von vier Elektrofahrrädern schneidet auch das Premio Evo 10 Lite von Pegasus mit dem Gesamturteil "Gut" ab. Die Note "2,4" erhält es aufgrund seines Fahrverhaltens und seiner Stabilität. Die Tester loben die sehr auf­rechte Sitz­position und die enorme Fahr­stabilität – auch mit Gepäck. Kleine Mankos sind dagegen der Bosch-Motor, der zwar kraft­voll und gut abge­stuft, aber im Test schon bei geringster Unter­stüt­zung relativ laut ist. Der Akku von Bosch reicht für gute 55 Kilo­meter Reichweite, braucht zum Aufladen mit über sechs Stunden aber sehr lang.

Das Elektrofahrrad hat ein Gewicht von 28 Kilogramm und kann bis zu 135 Kilogramm belastet werden. Auch bei diesem Pedelec hat Stiftung Warentest die Version mit Tiefeinstieg getestet. Wir zeigen das gleiche Modell mit Trapezrahmen. Es hat dieselben Eigenschaften, entspricht aufgrund der Form jedoch eher einem Rad fürs Trekking, wofür es sich aufgrund seiner Stabilität auch hervorragend eignet.

Sportlich: E-Bike Raleigh Kent 9


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Das Kent 9 von Raleigh erreicht im Test ebenfalls die Gesamtnote "Gut (2,4)". Besonders gut schneidet es in den Bereichen Antrieb, Sicherheit und Haltbarkeit sowie Schadstoffe ab. Durch den breiten Lenker und das leichte Gewicht von nur 26 Kilogramm fährt sich das Elektrofahrrad sportlich und wirklich gut. Mit viel Gepäck wird es jedoch laut Stiftung Warentest instabil – das Fahren wird dadurch aber nicht gefährlich. Dennoch gibt es dafür leichte Abzüge fürs Fahrverhalten. Dafür loben die Tester die Motorleistung: Der Motor von Bosch bietet kraftvolle und gut abgestufte Unterstützung. Der Akku, ebenfalls von Bosch, lädt genauso schnell wie der des Testsiegers und hält voll aufgeladen für eine Reichweite von 52 Kilometern.

Das 28-Zoll-Pedelec gibt es in vier Rahmenhöhen, sodass man das richtige E-Bike für seine Körpergröße auswählen kann. Man sollte aber das vergleichsweise geringe zulässige Gesamtgewicht von 130 Kilogramm beachten. Die Kettenschaltung von Shimano stellt neun Gänge zur Verfügung: Das genügt für Fahrten in der Stadt, aber auch für Fahrer, die gern sportlich unterwegs sind, aber nicht auf ein Mountainbike (MTB) zurückgreifen wollen.

Fazit

Im aktuellen Test der Stiftung Warentest können vier von zwölf Pedelecs überzeugen: Mit allen vier E-Bikes macht das Fahren Spaß und ist sicher. Klarer Testsieger ist das KTM Macina Tour 510. Der Favorit der Tester punktet mit seinen Fahreigenschaften, seiner Ausstattung und seiner Reichweite. Hinsichtlich des Fahrverhaltens und der Sicherheit und Haltbarkeit erhält das Rad im Vergleich die besten Noten.

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FAQs zu E-Bikes

Sind E-Bikes umweltschonend?

E-Bikes sind umweltschonend, wenn man mit ihnen statt mit einem Auto fährt, dieses also ersetzt. Dann gleicht das Pedelec bereits nach wenigen Hundert Kilometern die Emissionen aus, die vor allem bei Produktion und Recycling des Akkus entstehen. Danach verbessert es mit jedem gefahrenen Meter seine Umweltbilanz.

Was kosten gute Pedelecs?

Die von Stiftung Warentest aktuell untersuchten Pedelecs ("test"-Ausgabe 06/2020) kosten zwischen 2.150 und 3.500 Euro. Das liegt hauptsächlich an ihrer üppigen Ausstattung, unter anderem mit hydraulischen Scheibenbremsen, Motoren und Akkus von Markenherstellern wie Bosch und hoher Leistung und Kapazität. Allerdings sind nicht alle zwölf Modelle empfehlenswert, zwei fallen sogar mit "Mangelhaft (5,0)" durch. Dafür gibt es jedoch durchaus auch preiswertere Modelle, die zu empfehlen sind. Elektronische Fahrräder für die Stadt sowie Mountainbikes für unter 1.500 Euro stellen wir hier ausführlich im Vergleich vor.

Wie holt man das meiste aus dem Akku des E-Bikes raus?

Wie weit Radfahrer mit einer Akkuladung kommen, hängt unter anderem von der Temperatur, dem Streckenprofil, der eigenen Fahrleistung und der Kraftübertragung des Rades ab – vor allem aber von der gewählten Unterstützung des Motors. Die Reichweite ist generell höher, wenn die Strecke eben und der Straßenbelag glatt ist. Wer weit fahren will, sollte mit niedriger Unterstützung des Motors fahren und sie erst bei Anstrengung erhöhen.

Am besten pflegt man den Akku seines Pedelecs, indem man ihn nicht leer fährt, sondern möglichst nach jeder Fahrt auflädt. Solche Teilladungen schaden modernen Akkus nicht. Wird das Rad länger nicht genutzt, sollte der Akku zuvor nach Gebrauchsanleitung aufgeladen (meist auf 30 bis 60 Prozent) und trocken bei 10 bis 20 Grad Celsius gelagert werden. Extreme Temperaturen schaden dem Akku, deshalb sollten sie weder in der prallen Sonne noch in kalten Räumen gelagert werden.

Die E-Bike-Anbieter geben die Lebensdauer der Akkus mit 500 bis 1.000 Ladezyklen an. Selbst wenn man pessimistisch mit 50 Kilometern Reichweite pro Ladung rechnet, können also 25.000 Kilometer und mehr zusammenkommen. Unabhängig davon verlieren jedoch die Akkuzellen mit der Zeit Kapazität. Spätestens nach fünf Jahren muss der Akku daher oft ersetzt werden.

Wie unterscheiden sich E-Bike, Pedelec und S-Pedelec?

Pedelecs (Pedal Electric Cycle) sind Elektrofahrräder, bei denen der Motor dem Fahrer Unterstützung beim Treten bietet. Der Elektromotor ist auf eine Leistung von 250 Watt begrenzt und schaltet sich automatisch ab, sobald man mehr als 25 Kilometer pro Stunde erreicht. Bei S-Pedelecs reicht die Motorunterstützung auch über diese Grenze hinaus, meist bis zu 45 km/h.

E-Bikes fahren im Gegensatz dazu auch ohne Muskelkraft. Ähnlich wie ein Mofa haben sie einen Gashebel am Lenker. Bei ihnen endet die Unterstützung durch den Motor bei 20, 25, teilweise auch erst bei 45 Kilometer pro Stunde. Die Motorleistung reicht bis zu 500 Watt.

Die Unterscheidung zwischen E-Bike und Pedelec ist in verkehrs- und versicherungsrechtlicher Hinsicht wichtig. Im Alltagsgebrauch wird in der Regel unterschiedslos von E-Bikes gesprochen.

Wie sollte man sein Pedelec versichern?

Ein Pedelec ist über die Hausratversicherung gegen Diebstahl oder Beschädigung versichert – vorausgesetzt, es wird zu Hause aus Wohnung oder abgeschlossenem Fahrradkeller gestohlen oder bei einem Einbruch oder durch Feuer beschädigt. Damit es auch außer Haus geschützt ist, ist ein Fahrradzusatz in der Hausratversicherung nötig. Dieser versichert Ihr Rad dann auch auf der Straße. Achten Sie beim Abschluss darauf, dass es auch in der Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr versichert ist. Wichtig ist auch eine ausreichend hohe Entschädigungssumme.

Für E-Bikes kann eine ergänzende Teilkaskoversicherung sinnvoll sein, die zusätzlich abgeschlossen werden kann. Damit ist der Diebstahl des E-Bikes oder von Teilen versichert. In der Hausratversicherung sind die schnelleren E-Bikes nicht enthalten.

Verwendete Quellen: