DZ Bank kassiert nach Quartalsverlust Gewinnprognose für 2020

Die DZ Bank kassiert wegen der Corona-Krise ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr. "Wir sind davon überzeugt, im Gesamtjahr deutlich in die schwarzen Zahlen zu kommen. Aber das Erreichen unserer Planergebnisses und auch eines Milliardenergebnisses ist aus heutiger Sicht schlicht nicht realistisch", sagte der Co-Chef des genossenschaftlichen Spitzeninstituts, Cornelius Riese, der "Börsen-Zeitung" (Mittwoch).

Bei der Bilanzvorlage Ende Februar hatte das seit Januar 2019 amtierende Führungsduo mit Cornelius Riese und Uwe Fröhlich für das laufende Jahr noch einen Vorsteuergewinn am unteren Ende einer Spanne von 1,5 Milliarden bis 2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. 2019 hatte die DZ Bank den Rekordgewinn von 2014 nur knapp verpasst: Vor Steuern stand ein Gewinn von gut 2,7 Milliarden Euro in den Büchern, der Überschuss kletterte auf rund 1,9 Milliarden Euro.

Ins Jahr 2020 ist das Institut jedoch mit einem Quartalsverlust von rund 130 Millionen Euro vor Steuern gestartet. Als Grund nannten die Vorstandschefs im Gespräch mit der "Börsen-Zeitung" die Kurseinbrüche an den Kapitalmärkten im Zuge der Virus-Pandemie. Dies habe vor allem bei dem zur Gruppe gehörenden Versicherer R+V ins Kontor geschlagen.

Für die Gruppe insgesamt rechnet das Führungsduo in diesem Jahr mit einem deutlichen Anstieg der Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle. 2019 lag diese bei 329 Millionen Euro. Fröhlich betonte jedoch: "Wir sind nicht in einer Situation, auf die wir mit hektischen Kostensenkungsmassnahmen reagieren müssten."/ben/DP/men

(AWP)