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Na endlich! Twitter warnt User vor Tweet von US-Präsident Trump

Erstmals hat Twitter einen Tweet von Trump mit einem Warnhinweis versehen und seine Aussage als falsch bezeichnet. Trump setzte darin wiederholt Briefwahl mit Wahlbetrug gleich.

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Erstmals hat Twitter seine Nutzer vor einem Tweet von US-Präsident Donald Trump gewarnt. Darin hatte er wiederholt die Briefwahl mit Wahlbetrug gleichgesetzt.

Wir berichteten neulich bereits darüber, dass Twitter sich gerade in Pandemie-Zeiten und Covid-19-Fake-News stärker darauf konzentriert, Falschmeldungen entweder komplett auszusortieren, oder zumindest mit Warnhinweisen zu versehen. Für den US-Präsidenten Donald Trump war das bislang immer sehr unspannend, denn er hält sich ja schon immer nur an Fakten, die seiner Sache dienlich sind — und kommt damit auch auf Twitter regelmäßig durch.

“Kam”, muss man jetzt korrigieren, denn erstmals hat Twitter den US-Präsidenten für dessen Falschaussagen angezählt und einen seiner Tweets mit einem entsprechenden Hinweis versehen.

Klickt man auf den weiterführenden Link, liest man da als Erklärung von Twitter:

Es war abzusehen, dass sich Trump das nicht gefallen lassen würde und so ist nun ein offener Kampf zwischen dem US-Präsidenten und der Kurznachrichten-Plattform entbrannt. Trump wirft Twitter — bezeichnenderweise auf Twitter – vor, in die US-Präsidentschaftswahlen einzugreifen und die Redefreiheit zu ersticken, was er nicht zulassen werde.

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Es bleibt zu hoffen, dass Trump überhaupt noch durchblickt, mit wem er sich gerade alles auf Twitter duelliert, denn da kann man leicht den Überblick verlieren. Es geht natürlich immer noch um Corona und wie damit umzugehen ist, er lanciert das “Obamagate”, disst nach wie vor täglich Medien wie CNBC, CNN und die Washington Post, wirft einem TV-Moderatoren einer Verschwörungstheorie folgend vor, dass dieser eine Frau ermordet habe, kämpft nach wie vor mit China und legt sich nun auch noch mit Twitter an. Stolzes Programm, wenn man nebenbei auch noch eine Wahl für das Amt des mächtigsten Mannes der Welt gewinnen möchte.

Twitter hat jetzt natürlich die Büchse der Pandora geöffnet, denn allein die Washington Post zählt 18.000 falsche oder irreführende Aussagen des Mannes, seit er Anfang 2017 das Amt des Präsidenten übernommen hat. Erstmals jetzt also ein solcher Faktencheck eines Trump-Tweets und im Raum steht die Frage, ob Twitter da jetzt konsequent diese Linie beibehalten wird, oder ob es nur ein Warnschuss vor den Bug war.

Wünschenswert wäre es meiner Meinung nach, wenn jeder Nutzer auf Twitter gleich behandelt würde, egal ob viele oder weniger Follower, berühmt oder unbekannt. Im Gegenteil: Eigentlich müsste Twitter gerade bei Menschen mit großer Reichweite entschiedener dagegen vorgehen, dass unrichtige Äußerungen geteilt werden. Donald Trump folgen auf Twitter allein über 80 Millionen Menschen!

Trump wird sicher versuchen, seinerseits gegen Twitter vorzugehen und weiter zu erklären, dass es republikanische bzw. konservative Politiker sowieso schwer haben in den sozialen Medien. Auch das ist natürlich wieder eine falsche Aussage und ich würde mir in der Tat wünschen, dass gerade im Vorfeld des US-Wahlkampfs Twitter und auch Facebook sowie weitere Plattformen wie Instagram und YouTube ganz genau hinschauen, wie sich Politiker äußern und Falschaussagen nicht länger hinnehmen.

via Süddeutsche