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Christian Eichner (KSC Trainer) gibt Anweisungen auf das Spielfeld. | Bild: Markus Gilliar (GES-Sportfoto)

KSC-Trainer Eichner im Interview: "Können mit ordentlichem Selbstvertrauen nach Hannover fahren"

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Das Minimalziel ist erreicht: Durch das torlose Remis gegen den VfL Bochum schaffte es der KSC den direkten Abstiegsrang zu verlassen und belegt nun den Relegationsrang. Darauf ausruhen will sich Cheftrainer Christian Eichner aber nicht. Er hat konkrete Pläne, wie er in Hannover am Mittwoch gegen die Roten (Anpfiff 18.30 Uhr) auftreten will.

Herr Eichner, gegen Bochum reichte es, trotz tollen Starts in das Spiel und trotz der vielen Großchancen, nur zu einem Remis. Sie sagten dennoch: "Ich bin zufrieden"?

Ich sehe dieses 0:0 in unserer Situation als Punktgewinn. Mit diesem Start nach der Corona-Pause können wir zufrieden sein. Gegen Bochum waren es zwei grundverschiedene Halbzeiten. Die erste halbe Stunde kam meiner Idealvorstellung für unsere Möglichkeiten sehr, sehr nahe. Wir waren griffig, wir haben die Bälle früh erobert, haben Bochum zu Fehlern gezwungen.

Aber dann war ein Bruch im Spiel...

Es war kein Bruch, das war Fußball mit einer guten gegnerischen Mannschaft. Wir sollten zufrieden sein und nicht vergessen, gegen wen wir gespielt haben. Und: Wir sollten das Positive mitnehmen. Zwei Spiele nach Corona, vier Punkte geholt und kein Tor kassiert. Daher können wir mit einem ordentlichen Selbstvertrauen nach Hannover fahren.

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Josip Elez (Hannover 2) im Zweikampf mit Philipp Hofmann (KSC 33) im Hinspiel. | Bild: Tim Carmele/TMC-Fotografie

Was sollte sich gegen Hannover ändern?

Gegen den VfL hat die finale positive Aktion gefehlt. Das müssen wir verbessern. Ruhig bleiben, schauen - den Torwart ausgucken. Ein Sieg wäre für unsere Psyche richtig gut gewesen. Aber: Wir sind auf einem guten Weg.

Lukas Fröde wird gelbgesperrt fehlen. Dafür sind Gondorf und Ben-Hatira wieder spielberechtigt. Kommen die zum Einsatz? Könnte das Grundproblem, einen Spieler mit Tempo für die Außenbahnen zu finden, dadurch etwas gemildert werden?

Zunächst: Die Mannschaft weiß, wenn sie das auf den Platz bringt, was wir uns vorgenommen haben, dann können wir für jeden Gegner gefährlich sein. Dann: Jerôme Gondorf könnte den gesperrten Lukas Fröde ersetzen, auch Änis Ben-Hatira hat Einsatzchancen. Wir müssen in Phasen, in denen Hektik ins Spiel kommt, weiter Mut haben, weiter den Ball fordern, dürfen uns nicht zurückziehen oder gar verstecken.

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Änis Ben-Hatira (KSC 32) im Zweikampf mit Nikola Dovedan (1. FC Nürnberg 8). | Bild: Tim Carmele

Könnte auch Christoph Kobald in die Startelf zurückkehren?

Unsere Innenverteidigung hat einen guten Job gemacht. Dennoch denken wir über viele Möglichkeiten nach. Auch das Mitwirken von Christoph Kobald ist Teil unserer Überlegung - noch ist nichts endgültig entschieden.

Wie schätzen Sie Hannover ein?

Man muss nur sehen, welches Potential da vorhanden ist, welche Klassespieler da auf der Bank sitzen. Da kommt ein Spieler wie Florent Muslija im Moment nicht einmal zum Kurzeinsatz.

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Ex-KSC-Spieler Florent Muslija. | Bild: Tim Carmele | TMC-Fotografie

Wie werden Sie taktisch agieren lassen? Abwartend? Tief stehen?

Das Tiefstehen schlägt bei uns leider oft in eine gewisse Passivität um. Wir feilen noch am Konzept. Die Taktik richtet sich nach dem Personal. Klar ist: Einige scharren mit den Hufen. Wir überlegen, wir schauen: Wer ist fit, wer hat diese Pause und diese Belastungen am besten weggesteckt. 

Sie sagten: Bei Geisterspielen kann man als Trainer mehr Einfluss nehmen. Kann das bei einem Auswärtsspiel ein noch größerer Vorteil sein?

Das ist wie in einem Heimspiel. Da gib es keinen Auswärtsvorteil. Man hat von außen einen anderen Blick wie der Spieler.

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Christian Eichner (KSC Trainer) mit Mundschutz vor der leeren Fantribüne. | Bild: Markus Gilliar (GES-Sportfoto)

Hannover hat nach der Pause erst eine Partie absolviert, der KSC zwei. Ist das ein Vorteil?

Kann sein, muss aber nicht. Das wird man nach dem Schlusspfiff beurteilen können.

Am Samstag geht es im Wildpark gegen den auswärts enorm schwachen St. Pauli. Ist da ein Heimsieg Pflicht?

Wer diese Liga kennt, der kann nicht von Pflicht reden. Aber: ich hoffe, dass wir St. Pauli im Wildpark schlagen können.

Wie sehr ärgert Sie es, dass sich der spielerisch klar erkennbare Aufwärtstrend noch nicht so wirklich in der Punkte-Ausbeute niederschlägt?

Das fuchst mich für die Mannschaft unfassbar! In Hamburg wäre ein Punkt drin gewesen, aber wir haben verloren. Verdammt ärgerlich waren auch die Spiele gegen Nürnberg oder Osnabrück. Denn da haben wir ordentliche Leistungen abgeliefert.

Aber der Trend geht nach oben. Zuletzt vier Punkte in zwei Spielen ohne Gegentreffer belegen das. Ich bin mir sicher, wir werden die positive Entwicklung in Punkte umsetzen. Wir schauen nach vorne!