Favre beim BVB vor dem Aus? Watzke bezieht Stellung
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist nach dem 0:1 von Borussia Dortmund im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Titelverteidiger Bayern München Spekulationen über eine mögliche Trennung von Trainer Lucien Favre entgegengetreten.
"Es gibt aktuell überhaupt keinen Anlass für eine Trainerdiskussion", sagte Watzke den Zeitungen der "Funke Mediengruppe": "Wir spielen eine sehr, sehr gute Rückrunde, hatten vor dem Spiel 27 von 30 Punkten geholt, sind überall gelobt worden."
Favre selbst hatte die Diskussionen nach dem Spiel entfacht, als er im "Sky"-Interview auf die Frage nach seiner Position sagte: "Ich werde in ein paar Wochen darüber sprechen." Das erweckte den Eindruck, der Schweizer denke über einen Abschied nach.
Einen Tag später erklärte Favre seine Aussagen wie folgt: "An Aufgeben denke ich überhaupt nicht. Gestern waren wir alle enttäuscht, meine Worte im Interview direkt nach dem Spiel scheinen aber vielfach falsch verstanden worden zu sein."
Favre stellte klar: "Was ich nur auf entsprechende Fragen hatte antworten wollen, war: Jetzt ist nicht die Zeit, um die Saison zu bilanzieren. Warum auch? Schon am Sonntag in Paderborn müssen wir wieder eine Top-Leistung schaffen. Darauf müssen wir uns konzentrieren, auf nichts anderes."
Watzke spricht über Favres Interview
"Der Trainer wollte nur sagen, dass wir wie immer am Ende der Saison eine Analyse machen werden", erklärte auch Watzke am Mittwoch: "Er wollte nach dem 28. Spieltag kein Fazit vor dem Sky-Mikro ziehen. Einzig und allein darum ging es. Ich habe Lucien Favre in den vergangenen Wochen als sehr fokussiert empfunden. Er machte überhaupt nicht den Eindruck, unter Druck zu stehen."
Die knappe Niederlage gegen den Spitzenreiter, der seinen Vorsprung auf sieben Punkte ausbaute, bewertete Watzke nicht als Katastrophe. "Wir haben ein Spiel verloren, in dem wir es sehr ordentlich gemacht haben", meinte er: "Aber wenn du Bayern München schlagen willst, musst du einen außergewöhnlichen Tag erwischen. Den hatten wir gestern nicht. Lucien Favre lag nichts ferner, als jetzt eine Diskussion loszutreten."