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Symbolbild.(Bild: Christof Birbaumer)
Experten zogen Bilanz

Trübe Aussichten für die Tiroler Wirtschaft

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Mit der Vergabe von Überbrückungskrediten und der Genehmigung von Stundungen sind seit Ausbruch der Krise die heimischen Banken stark gefordert. In einer Pressekonferenz zogen WK-Obmann Harald Wanke, Spartengeschäftsführer Oswald Wolkenstein und Stefan Garbislander, WK-Leiter für Wirtschaftspolitik, Innovation und Strategie, am Dienstag eine Bilanz.

Gerade zu Beginn hätten die Banken laut Wanke eine undankbare Rolle innegehabt. Da die Förderungen der Bundesregierung nicht allein über deren Institute ausgeschüttet werden konnten, mussten die Banken Auszahlungen vorab leisten. Hier gab es Unklarheiten bei den Kriterien für die Förderungen. „Wir mussten eine Balance zwischen den Erwartungen der Kunden und den gesetzlichen Vorgaben finden“, erklärte Wanke.

32 Fälle waren kritisch
Außerdem verlange die durch die Bankenaufsicht vorgeschriebene Sorgfaltspflicht, dass bei Krediten umfassende Prüfungen nötig seien und nur „gesunde Betriebe“ unterstützt werden dürften. Da die Abwicklung der Förderungen eine Bearbeitungszeit von rund zehn Tagen in Anspruch nehme, seien viele Unternehmen ungeduldig gewesen, ergänzte Wolkenstein. Von Tausenden Fällen seien laut Wanke letztlich nur „32 kritische übrig geblieben, von denen zwölf bereits positiv abgeschlossen werden konnten“.

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Stundungen, Überbrückungskredite, Neufinanzierungen: Tirols Banken sind seit Ausbruch der Krise mit Arbeit eingedeckt.(Bild: Christof Birbaumer)

20.000 Stundungen
Neben den Überbrückungsfinanzierungen, von denen es seit 16. März 1430 mit einer Summe von 300 Millionen Euro gab, ging es vor allem um Stundungen. Rund 20.000 wurden bisher gewährt – mit einem Umfang von 1,3 Milliarden. Weiters konnten 5000 Neufinanzierungen mit einem Volumen von rund einer Milliarde abgewickelt werden. Derzeit rechnet Wanke nur mit einem leichten Anstieg bei Kreditausfällen.

Vier Milliarden Verlust
Durch den „Lockdown“ im Dienstleistungsbereich und einem erwarteten Rückgang der Exporte um zwei Milliarden Euro, rechnet Garbislander mit einem Wertschöpfungsverlust von bis zu vier Milliarden - ein Einbruch von zehn Prozent. Wegen wenig Eigenkapital sei rund ein Drittel der Betriebe akut gefährdet. Anreize, damit private Sparer in die Wirtschaft investieren, seien dringend nötig.