https://www.swp.de/imgs/07/6/6/8/5/2/9/8/6/tok_d441c638e1df8309194de0891dd45f6f/w1176_h662_x973_y457_5FA16E00657A833A-9bedb999faae5784.jpeg
Im Sommer will Tui wieder den Flugverkehr in mehrere Länder aufnehmen. © Foto: Clara Margais/dpa

Tui Aktie: Urlaub 2020: Tui will wieder nach Mallorca fliegen - Aktien des Unternehmens im Plus

by

Die Ankündigung der Bundesregierung die Reisewarnung für 31 Länder zu lockern, sofern es positive Entwicklungen in der Corona-Pandemie zu lassen, katapultiert die Aktien des Reisekonzerns TUI an der Börse nach oben. Die Aussicht auf eine doch stattfindende Sommer Saison 2020 lässt die Kurse aufleben. Laut „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ legte der Aktienkurs zeitweise mehr als 30 Prozent zu.

Bald wieder Flüge nach Mallorca?

Der von der Corona-Krise schwer getroffene Reiseanbieter TUI will in einem Monat wieder nach Mallorca und zu anderen Zielen fliegen. „Ab Ende Juni wollen wir pünktlich zu den Sommerferien wieder fliegen“, sagte Vorstandschef Fritz Joussen der Rheinischen Post (Samstagausgabe). „Wir wollen Mitte/Ende Juni den Flugverkehr nach Mallorca wieder aufnehmen. Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien, Bulgarien sind ebenfalls sehr gut vorbereitet. Die Hotel-Saison soll dort spätestens am 1. Juli starten.“
Das Unternehmen spreche wie das Auswärtige Amt auch mit der Türkei, führte Joussen aus. „Es wird eine Dynamik der Öffnungen geben, weil es keinen Grund für einen dauerhaften Lockdown des Tourismus gibt.“

https://www.swp.de/imgs/07/6/6/8/5/3/7/8/4/tok_7d0cc6acc2c0a53ccc775140c9d5a4af/w575_h323_x750_y504_b7140d7c7057ffe5.jpeg

Urlaub 2020 Lufthansa Nach Corona-Krise wieder mehr Flüge - Staatliche Milliarden zum Teil verplant

Berlin

Joussen rechnet zudem mit günstigen Preisen. „Grundsätzlich haben alle Länder viel freie Kapazität 2020. Das sorgt für günstige Angebote. Aber einige Regionen wie Deutschland sind jetzt in den ersten Wochen besonders begehrt, da sieht es also umgekehrt aus.“

Forderung nach Rettungsschirm für Reisebüros

Zugleich forderte Joussen einen Rettungsschirm für Reisebüros. „Viele mittelständische Betriebe halten das nicht mehr lange durch. Dafür sind die Margen für Veranstalter und Reisebüros zu gering. Ich unterstütze eine nicht rückzahlbare Übergangshilfe für die Reisebüros“, sagte er.
Europas größtes Tourismusunternehmen ist von den weltweiten Reisebeschränkungen und Reisewarnungen von der Corona-Krise schwer getroffen. Infolge der plötzlichen Finanznot nach dem Geschäftseinbruch bewilligte die Bundesregierung einen Überbrückungskredit der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen kündigte zudem an, weltweit 8000 Stellen zu streichen. Joussen schloss gegenüber der „Rheinischen Post“ einen weiteren Hilfsantrag bei der KfW nicht aus.

https://www.swp.de/imgs/07/6/6/4/9/8/4/7/6/tok_2c254ef263a43379a8d7e98c213c5955/w575_h323_x750_y499_e4560794fc358a86.jpeg

Coronavirus Urlaub 2020 Spanien, Italien, Griechenland, Türkei: So ist die Lage in den Urlaubsländern

Ulm

Gutschein-Lösung scheiterte

Auch kleine Reiseunternehmen trifft die Krise hart. Der Staat greift zwar Kleinunternehmern mit Soforthilfen wie Zuschüssen und Darlehen unter die Arme. Aus Sicht der Reisebranche sind diese jedoch für die Tourismuswirtschaft nur bedingt geeignet. Viele Unternehmen fühlen sich von der Politik weitgehend im Stich gelassen. „Die Tourismuswirtschaft wollte sich mit Gutscheinen für Reisen, die wegen der Corona-Pandemie storniert werden mussten, selbst helfen. Doch diese Lösung ist gescheitert“, sagte Ralph Schiller, Geschäftsführer beim Reiseveranstalter FTI Group der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt brauchen wir als Alternative einen Rettungsfonds, der den Steuerzahler Geld kosten dürfte.“
„Vielen Unternehmen läuft die Zeit davon“, mahnte der Manager, der auch im Vorstand des Deutschen Reiseverbandes (DRV) sitzt. „Der Liquiditätsdruck trifft alle Unternehmen, ob groß oder klein. Wenn ein Räderwerk mit rund 3 Millionen Arbeitsplätzen stillsteht, trifft das alle.“

https://www.swp.de/imgs/07/6/6/2/9/8/2/6/6/tok_7bc12a5649a8045da0bf848cffc5f79e/w575_h323_x750_y499_cde01167a906bbba.jpeg

Corona Urlaub Die Reisebranche fordert Staatshilfen

Ulm

Deutschland wollte wie andere EU-Länder auch Verbraucher ursprünglich verpflichten, Gutscheine statt Erstattung bei coronabedingt ausgefallenen Reisen zu akzeptieren, nahm nach Widerstand aus Brüssel aber Abstand davon. Europäisches Reiserecht sieht für derartige Fälle einen Anspruch auf Erstattung vor. Das Kabinett beschloss eine freiwillige Lösung. Wer wegen der Corona-Krise eine Pauschalreise nicht antreten kann, kann sein Geld zurückverlangen oder Gutscheine akzeptieren. „Ich hätte mir von der Bundesregierung mehr Mut bei den Gutscheinen gewünscht“, sagte Schiller.

Das Reiseunternehmen TUI

Zu TUI gehören nach Angaben des Konzerns

https://www.swp.de/imgs/07/6/6/8/2/9/3/8/4/tok_e870b55579ff315adf697f585bbfd287/w575_h323_x750_y500_a97291ba846e446e.jpeg

Coronavirus Brasilien Aktuell Reportage: So hart trifft das Virus die Kliniken in den Armenvierteln

Rio de Janeiro