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Der Polizei bot sich auf der Terrasse ein Bild des Schreckens, mehrere Gäste waren an eine Hauswand gedrückt worden

Quelle: pa

Auto rast in Hamburg auf Restaurant-Terrasse

Ein Gast ist nach dem schweren Unfall in Lebensgefahr, er war von dem Fahrzeug an eine Hauswand gedrückt worden. Offenbar ist die Ursache ein Irrtum des 70-jährigen Fahrers.

Ein 70-jähriger Mann ist in Hamburg mit seinem Auto auf die Terrasse eines Restaurants gerast und hat einen 48-Jährigen lebensgefährlich und eine 52-Jährige schwer verletzt. Die zwei Restaurantgäste wurden von dem Wagen mitgerissen und zwischen dem Auto und einer Hauswand des Restaurants eingequetscht, wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte. Auch der Fahrer verletzte sich am Dienstagabend schwer. Die Polizei geht von einem Unfall aus.

Der Mann wollte seinen Wagen laut Polizeiangaben offenbar auf einem Parkplatz vor dem Außenbereich des Restaurants im Hamburger Stadtteil Schnelsen parken. Statt anzuhalten, beschleunigte der 70-Jährige aus bisher ungeklärter Ursache stark und raste über ein Steinbeet direkt auf die Terrasse. Der Mann verwechselte offenbar das Brems- mit dem Gaspedal, wie ein Polizeisprecher sagte. Die zwei Gäste konnten dem Wagen nicht ausweichen. Das Auto prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen die Hauswand. Durch den starken Aufprall wurde die Wand eingedrückt und wird nun von einem Statiker geprüft.

Ähnliche Fälle gab es in Hamburg immer wieder

In den vergangenen Jahren war es in Hamburg immer wieder zu ähnlichen Unfällen gekommen, vor allem in der Waitzstraße in Klein Flottbek waren wiederholt ältere Fahrerinnen und Fahrer in Schaufenster gefahren, weil sie beim Rangieren ihres Fahrzeugs die Übersicht verloren hatten. Der Bezirk hatte daraufhin Schutzmaßnahmen wie Bügel und Poller aufstellen lassen, die aber zumindest in einem Fall ein Fahrzeug auch nicht aufhalten konnten.

Weil an keinem anderen Ort in Deutschland derart viele Unfälle passierten, schaltete sich schon vor vier Jahren ein Unfallforscher ein. Das Ergebnis seiner Untersuchung: Fast alle Fahrer waren über 70 Jahre alt und kamen in den engen Parklücken so in Stress, dass sie Gas und Bremse verwechselten. Vor drei Jahren hatte die Stadt reagiert: Für etwa 1,7 Millionen Euro war die Straße umgebaut worden.

jlau


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